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Ausgangssituation

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• Schütteltests<br />

Bei den Schütteltests wird das zu untersuchende Material zerkleinert, mit dem<br />

Eluenten versetzt und über einen definierten Zeitraum gerührt oder geschüttelt.<br />

Je nach Fragestellung werden dabei u.a. das Flüssigkeits-/Feststoff-Verhältnis<br />

(liquid/solid = L/S), das Elutionsmittel (destilliertes Wasser, angereichertes Wasser),<br />

die Korngröße des zu eluierenden Materials und die Dauer der Elution variiert.<br />

Da sich der Eingangs-pH-Wert durch die Elution verschieben kann, wird er<br />

bei Verfahren wie z.B. dem pHstat-Verfahren ein bestimmter konstanter pH-Wert<br />

eingestellt.<br />

Der gängigste Schütteltest in Deutschland ist das Deutsche Einheitsverfahren<br />

DEV S4 [97] mit einem L/S von 10 und ohne pH-Wert-Einstellung.<br />

• Standtests<br />

Bei Standtests wird der unzerkleinerte Probenkörper so in einen mit Elutionsmittel<br />

gefüllten Behälter eingebracht, dass er von allen Seiten von diesem umgeben<br />

ist. Die Probe wird nicht bewegt, aber ggf. der Eluent. Die Elution kann je<br />

nach Fragestellung über wenige Stunden bis hin zu mehreren Wochen dauern<br />

und das Elutionsmittel gar nicht ausgetauscht, in festgelegten Zeitabständen<br />

komplett erneuert oder im Kreislauf über den Probenkörper geführt werden.<br />

Bei stehendem Wasser stellt sich relativ schnell der Sättigungszustand in der<br />

unmittelbaren Umgebung ein, so dass die Auslaugung rasch zum Stillstand<br />

kommt. Wird ständig neues Wasser zugeführt, kann theoretisch das Gesamtpotenzial<br />

an wasserlöslichen Stoffen ausgelaugt werden.<br />

Zu den Standtests zählt auch das Trogverfahren, das von der Forschungsgesellschaft<br />

für Straßen- und Verkehrswesen [98] 1984 für die Untersuchung der<br />

Umweltverträglichkeit ungebundener, unverdichteter Mineralstoffe sowie gebundener<br />

oder verfestigter Probekörper im Straßenbau festgelegt wurde. Hier befindet<br />

sich das Probenmaterial in einem Siebeinsatz in einem Trog und wird analog<br />

dem DEV S4-Verfahren bei einem L/S von 10 über 24 Stunden eluiert.<br />

• Säulen- und Lysimetertests<br />

Bei Säulen- und Lysimetertests wird das zu untersuchende Material, das meist<br />

stückig oder feinkörnig ist, in eine Säule gebracht und von oben nach unten (Percolation),<br />

von unten nach oben mit Druck (inverse Säulenelution) oder statisch<br />

(Einfüllen und erst zum Ende der Elution ablassen) mit dem Elutionsmittel ausgewaschen.<br />

Vereinzelt werden diese Tests auch für Feststoffe angewandt (z.B.<br />

FIZ-Durchflussverfahren, vgl. Kapitel 6.4.2).<br />

Tab. 26 zeigt eine Übersicht nach AlfaWeb [99] über international standardisierte<br />

Elutionsverfahren.

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