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und Umweltschutz in Filderstadt 2009 - Stadt Filderstadt

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Landwirtschaft: Erhaltung der Bodenfruchtbarkeit <strong>und</strong> geschlossene<br />

Nährstoffkreisläufe s<strong>in</strong>d aktiver Bodenschutz.<br />

Bodenerosion lässt sich vermeiden, z. B. durch e<strong>in</strong>e schützende Bodendecke<br />

aus Zwischenfrüchten oder Untersaaten. Verzicht auf erosionsfördernde<br />

Kulturen wie Mais sowie Anlage <strong>und</strong> Erhalt von Hecken s<strong>in</strong>d<br />

natürliche Barrieren gegen Erosion.<br />

„Am besten ist es, den Boden gar nicht zu bearbeiten“, me<strong>in</strong>t Kurt Ste<strong>in</strong>er,<br />

Experte für Ressourcen schonende Landnutzungssysteme bei der Gesellschaft<br />

für Technische Zusammenarbeit (GTZ) <strong>in</strong> Eschborn.<br />

Im We<strong>in</strong>bau als Beispiel wird zunehmend zwischen den Rebstöcken e<strong>in</strong>e<br />

Grünbepflanzung angelegt. Die Wurzeln dieser Pflanzen schützen den<br />

Boden bei starken Regenfällen oder Stürmen <strong>und</strong> halten ihn fest. Auch<br />

Ackerflächen werden allgeme<strong>in</strong> schon häufiger mit Gründüngung versehen.<br />

Dadurch lässt sich nicht nur die Fruchtbarkeit des Bodens verbessern,<br />

sondern die Erde ist generell besser vor Erosion geschützt <strong>und</strong> vor allem<br />

wird zusätzlich das Bodenleben mit Nahrung versorgt.<br />

Die von der GTZ empfohlenen modernen Methoden heißen Direkt- <strong>und</strong><br />

Mulchsaat.<br />

„Das Pr<strong>in</strong>zip: Bei beiden Verfahren bleibt der Boden permanent mit e<strong>in</strong>er<br />

Schutzschicht aus Stroh <strong>und</strong> Ernterückständen bedeckt – wobei der<br />

Landwirt das Saatgut per Hand oder mit e<strong>in</strong>er speziellen Direktsaatmasch<strong>in</strong>e<br />

durch die Mulchauflage h<strong>in</strong>durch <strong>in</strong> den Boden br<strong>in</strong>gt, ohne ihn<br />

vorher mit dem Pflug zu wenden. Der e<strong>in</strong>zige Unterschied besteht dar<strong>in</strong>,<br />

dass die Erde bei der Mulchsaat oder M<strong>in</strong>imalbodenbearbeitung<br />

oberflächlich gelockert wird, bei der Direktsaat dagegen völlig unberührt<br />

bleibt. Der Vorteil: Durch die schützende Auflage können Wasser <strong>und</strong> W<strong>in</strong>d<br />

dem Boden nichts anhaben; außerdem bleiben die nährstoffreichen<br />

Fe<strong>in</strong>bestandteile erhalten, <strong>und</strong> da sich die Struktur des Bodens verbessert,<br />

kann er wieder mehr Wasser speichern“.<br />

Allerd<strong>in</strong>gs, räumt der GTZ-Experte e<strong>in</strong>, „stellen diese Verfahren erhöhte<br />

Anforderungen an das Management“. Dies gelte besonders für die<br />

Bekämpfung von Unkraut. Denn das lasse sich nur mithilfe e<strong>in</strong>er<br />

ausgeklügelten Fruchtfolge, komb<strong>in</strong>iert mit der E<strong>in</strong>saat von Zwischenfrüchten<br />

zur Gründüngung <strong>und</strong> speziellen Herbiziden, ohne Pflug unter<br />

Kontrolle halten. Auch stelle sich der Erfolg nicht sofort e<strong>in</strong>, sagt Kurt<br />

Ste<strong>in</strong>er. Die Erträge könnten anfangs sogar s<strong>in</strong>ken – <strong>und</strong> das schrecke viele<br />

Kle<strong>in</strong>bauern ab. Daher müsse noch viel Aufklärungsarbeit geleistet werden.<br />

Denn bei richtiger Anwendung führten beide Verfahren mittel- <strong>und</strong><br />

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