Einhornjagd und Grillenfang.pdf - PoCul-Verlag
Einhornjagd und Grillenfang.pdf - PoCul-Verlag
Einhornjagd und Grillenfang.pdf - PoCul-Verlag
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
am Himmel sah <strong>und</strong> auf ihn zu marschierte, gelangte er in ein Land, wo<br />
keine Wüste mehr war.<br />
Dies war das Land der Drachen, sein Ziel.<br />
Nach nur wenigen Tagesmärschen gelangte er vor die Tore der Hauptstadt<br />
des Drachenreiches. Hier hoffte er, seine Geliebte zu finden. Der<br />
Drache, der die Torwache versah, spie dem Eindringling Feuer entgegen<br />
<strong>und</strong> fuhr ihn an: Was suchst du hier, Mensch? Du wirst deine Unverfrorenheit<br />
zu büßen haben. Ich werde dich als Gefangenen vor unseren König führen.<br />
Er soll entscheiden, welche Strafe dir zuteil wird. - Es soll mir nur<br />
recht sein, wenn du mich zu euerm König führst, entgegnete daraufhin der<br />
Ritter stolz. Ich werde ihn zum Zweikampf herausfordern <strong>und</strong> ihn zwingen,<br />
mir meine Geliebte zurückzugeben.<br />
So kam der Ritter vor den König der Drachen. Der sprach zu ihm: Schon<br />
vor vielen, vielen Jahren ist mir prophezeit worden, daß eines Tages einer<br />
kommt, um mich zum Zweikampf herauszufordern, einer, der sich in<br />
schweren Prüfungen bewährt <strong>und</strong> außerordentliche Fähigkeiten erworben<br />
hat. Ich weiß um deine Stärke. Aber ich werde dich besiegen!<br />
Und so geschah es auch. Der Drachenkönig zwang den geschlagenen<br />
Ritter, sein Knecht zu werden. O Schicksal, sei bedankt, triumphierte er.<br />
Was hast du mir doch für einen auserlesenen Diener beschert. Er braucht<br />
weder Speise noch Trank <strong>und</strong> kann arbeiten ohne Schlaf <strong>und</strong> Rast. Außerdem<br />
hat er gelernt, sich endlos zu gedulden <strong>und</strong> seinen Herrschaften nach<br />
dem M<strong>und</strong> zu reden.<br />
So wurde der Ritter zum Knecht. Seine Geliebte aber, die zu befreien er<br />
all die Mühsal auf sich geladen hatte, war längst schon wieder in Freiheit.<br />
Ihr Vater, ein reicher Fürst, hatte dem Drachen, der sie entführt hatte, ihr<br />
Gewicht in Gold angeboten, wenn er sie freilasse. Der Drache war darauf<br />
eingegangen <strong>und</strong> hatte dem Fürsten seine Tochter zurückgebracht.<br />
Schließlich verliebte sie sich in einen w<strong>und</strong>erschönen Prinzen. Die beiden<br />
wurden sehr glücklich miteinander <strong>und</strong> lebten dahin in einem prächtigen<br />
Schloß.<br />
Und wenn sie nicht gestorben sind, dann sind sie auch heute noch<br />
glücklich.<br />
JUPP HARTMANN 123