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Einhornjagd und Grillenfang.pdf - PoCul-Verlag

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KLAUS: ... was die Werbung uns vorzumachen versucht, das zu<br />

entmythologisieren <strong>und</strong> andererseits an die richtigen Mythen zu erinnern.<br />

ANGELA: Tun denn das die Texte, die aus dem Seminar rauskommen? Ist da<br />

etwas festzumachen in Richtung Mythenarbeit, Remythologisierung?<br />

OLIVIA: Ich finde das zu kühn mit der Saarbrücker Schule.<br />

WOLFGANG: Ja, absurd, Quatsch.<br />

SABINE: Sonst würden wir ja alle gleich schreiben. Also Astel gibt eine<br />

Initialzündung, in jedem das auszulösen, was vielleicht gut ist, im besten<br />

Falle, was man weiterverfolgt. Das ist seine ganze Schulenbildung.<br />

HELGE: Mit den Regeln, den sozialen Umfeldern, die sich durch die Regeln<br />

ergeben.<br />

ANGELA: Trotz aller Unterschiede ist manchmal so etwas feststellbar, daß<br />

man durch die Möglichkeit der Konfrontation mit Texten anderer neue<br />

Stilrichtungen wahrnimmt, die einen dann beeinflussen.<br />

OLIVIA: Saarbrücker Schule, das ist was für Kranke. Ich würde sagen, wir<br />

sind uns einig, es gibt keine Saarbrücker Schule.<br />

KLAUS: Und wenn, dann ist sie was für Kranke. (LACHEN)<br />

WOLFGANG: So wie Kamillentee.<br />

ANGELA: Gibt es gemeinsame literarische Vorbilder?<br />

SABINE: Das führt uns zu weit weg.<br />

NANNA: Das ist wirklich nicht interessant.<br />

KLAUS: Wir sind die Vorbilder.<br />

SABINE: Also Helge liest Joyce, <strong>und</strong> ich lese Bachmann, <strong>und</strong> Ralf liest Burroughs,<br />

<strong>und</strong> Wolfgang liest ...<br />

WOLFGANG: ... meine Prellball-Informations-Zeitung.<br />

KLAUS: Die Frage ist, was kommt denn nicht vor in unseren Texten?<br />

Entgeht uns da was?<br />

WOLFGANG: Zum Beispiel diese neue Lyrik, Kling, Baier, Gräf, dieses<br />

ganze Sprachzerstörerische, das gibt es hier eigentlich nicht. Es ist doch<br />

stark von einer guten wohlklingenden Sprache ausgehend. An den<br />

Gr<strong>und</strong>festen der Sprache rüttelt hier eigentlich niemand.<br />

NANNA: Bißchen verrückt muß es aber schon sein.<br />

WOLFGANG: Es ist doch alles noch innerhalb der geltenden Grammatik <strong>und</strong><br />

innerhalb des geltenden Rechtschreibunterrichts.<br />

SABINE: Aber hat das vielleicht was mit Arnfrid zu tun, daß es keine<br />

Sprachkritik in dem Sinne gibt?<br />

ANGELA: Also Texte, die über Sprache in der Sprache reflektieren, kommen<br />

eigentlich beim Arnfrid-Seminar nicht vor. Es gibt aber Texte, die über<br />

Literatur innerhalb der Literatur reflektieren, wie z.B. die von Helge.<br />

OLIVIA: Aber die werden bald kommen: Helge beschäftigt sich mit Derrida.<br />

WOLFGANG: Unter aller Sau, muß ich jetzt sagen. Klaus hat gesagt, wenn<br />

Derrida kommt, soll ich sagen Unter aller Sau. (LACHEN)<br />

KLAUS: Vielleicht ist es schwieriger, sprachreflexiv unterhaltsam zu schreiben?<br />

WOLFGANG: Richtig, im Seminar ist doch immer der Aspekt des<br />

Unterhaltsamen gegeben. Also keine Literatur kommt durch, die nicht<br />

wenigstens in Ansätzen unterhaltsam ist, auch wenn es der Rosenkranz -<br />

BIER, SEX UND PRELLBALL ... 22

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