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Einhornjagd und Grillenfang.pdf - PoCul-Verlag

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keift. Der Handfeger zischt lauter <strong>und</strong> Wasserblase, Fischauge, Schaumlauter.<br />

Am schwarzen Horizont bildet wolken, Lufttropfen, atmen, rudern,<br />

sich ein roter Tropfen, der rasch<br />

anwächst. Das Zischen des Handfegers<br />

gleiten.<br />

übertönt das Geschrei von Mutter <strong>und</strong> Mathew stellte das Teeglas auf die<br />

Kind. Untertasse zurück <strong>und</strong> leckte sich über<br />

die Lippen. die Tische <strong>und</strong> Stühle des<br />

POSTKARTE Cafés standen unter großen,<br />

Ciao,<br />

schattenspendenden Eukalyptusbäumen;<br />

der kleine Platz war durch einen Zaun<br />

abgeschirmt gegen Schnorrer, Dealer<br />

die Sonne <strong>und</strong> Schuhputzer. In der Luft schwamm<br />

blendet dermaßen, durch ein Duftbrei von verschiedenen<br />

die Wellen spiegelt fast fremdartigen Blüten <strong>und</strong> Kräutern. Der<br />

die gesamte Was- Boden war aus weichem Sand, in den<br />

seroberfläche der Bucht Tisch- <strong>und</strong> Stuhlbeine tief einsanken.<br />

das Sonnenlicht, Dabei schwankten sie sanft <strong>und</strong><br />

flüssiges Silber, wirkt regelmäßig wie auf Wellen .. nach vorne<br />

aber substanzlos, die .. nach links .. die Bäume versinken im<br />

Boote scheinen auf Treibsand .. nach hinten .. das Café wird<br />

Luftkissen zu schweben vom Boden verschluckt .. nach rechts ..<br />

<strong>und</strong> von irgendwoher die Sonne knallte unerbärmlich .., die<br />

trägt der Wind das Wüste flimmerte .. nach links .. kein<br />

Geläute von Kuhglocken Windhauch rührte sich .. der Himmel<br />

<strong>und</strong> Möven kreischen <strong>und</strong> hatte keine Farbe, war nicht weiß, war<br />

die Brandung tost, aber nicht schwarz .. der Sand wurde<br />

sonst hört man absolut langsam silberglänzend, mit roten <strong>und</strong><br />

nichts. grünen Schattierungen.<br />

Mathew sitzt regungslos, mit einem<br />

M.<br />

schwarzen Slip bekleidet im Schnei-<br />

Plastikromantik. Winziger Hinterhof, dersitz auf einem kurzen Felsvorsprung,<br />

blendend weiß getünchte Wände.<br />

Stahlblauer Himmel. In Blumentöpfen,<br />

die zum Teil zerbrochen <strong>und</strong> mit Moos<br />

bewachsen sind: Buschgroße Geranien,<br />

Agaven, Feigenkakteen an die Mauer<br />

gelehnt. Die eine Seite des Hinterhofs ist<br />

offen, unmittelbar an ihn anschließend<br />

fällt sanft der bahamaweiße Strand ab.<br />

die Hände auf den Knien, die Finger<br />

ringlos.<br />

Ruhiges, türkisfarbenes Folienwasser.<br />

So Leute, jetzt gehen wir ein bißchen<br />

im Meer baden. Gibt ja kaum was<br />

Relaxenderes bei dem Wetter:<br />

Eintauchen, abstoßen, gleiten,<br />

Ein Schweißtropfen löst sich von<br />

seinem Haar. Die Härchen; die Poren,<br />

aus denen silberner Schweiß sickert.<br />

Sein Gleitbrett blitzt in der Sonne, als<br />

Silver Surfer sich erhebt. Lautlos schiebt<br />

Schwung läßt nach, rudern, Wasser-<br />

quirl, atmen, Waberhaare, Säuselstimmen,<br />

Silbernixen, Huschfische,<br />

sich das Brett unter seine Füße.<br />

MARTIN SERRA 139

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