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Einhornjagd und Grillenfang.pdf - PoCul-Verlag

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WOLFGANG: Es ist auch ein furchtbarer Druck, den man hat, wenn man sich<br />

dem Schreiben aussetzt, weil einem immer irgendetwas einfallen muß,<br />

man immer irgendetwas produzieren muß. Das ist Scheiße! Also ich<br />

würde manchmal wirklich lieber so einem Job nachgehen, um acht<br />

anfangen <strong>und</strong> um vier aufhören.<br />

KLAUS: Ich kann nur davon abraten.<br />

OLIVIA: Dann schreibst du nichts mehr. - Ich hatte zwischendurch, wenn ich<br />

frustiert war, eine Theorie - ich weiß nicht, ob die stimmt - ich hatte den<br />

Eindruck, daß Arnfrid extrem männerfre<strong>und</strong>lich ist, was die Texte<br />

angeht. Ich glaube beobachtet zu haben, daß Texte von Männern eher<br />

durch sein Raster durchgegangen sind <strong>und</strong> daß er mit Texten von Frauen<br />

weniger anfangen konnte.<br />

NANNA: Vielleicht seid auch ihr Frauen deswegen eher bereit euch zu<br />

emanzipieren?<br />

HELGE: Weder Sabine noch Olivia noch Angela haben das Problem, sich<br />

emanzipieren zu müssen.<br />

SABINE: Danke, danke.<br />

KLAUS: Nicht einmal vom Seminar.<br />

SABINE: Ich denke, es ist beides, Zufall <strong>und</strong> kein Zufall. Es ist insofern<br />

Zufall, als es wirklich weniger gute Texte waren, die die Frauen gelesen<br />

haben, das ist einfach eine Tatsache. Und zweitens, daß wahrscheinlich<br />

diese Schwelle, da reinzukommen <strong>und</strong> die Energie sich durchzusetzen<br />

bei Frauen geringer ist.<br />

OLIVIA: Meinst du, das wäre ein gruppendynamisches Problem?<br />

Sabine: Drittens habe ich oft den Eindruck gehabt, daß die Frauen oft<br />

einfach als Ausschmückung dienen, Stimmungsverbesserung. Man<br />

macht ihnen den Hof, aber ob man sie literarisch ernst nimmt, ist eine<br />

ganz andere Sache.<br />

WOLFGANG: Aber eine schöne Frau hat doch offenbar Vorteile gegenüber<br />

einer häßlichen.<br />

OLIVIA: Auf jeden Fall.<br />

SABINE: Auf diese Privilegien pfeif ich, wenns mir um Texte geht.<br />

Angela: Olivia, kannst du deine Ahnung, daß Astel mehr auf Texten von<br />

Männern steht, an Kriterien festmachen?<br />

OLIVIA: Arnfrid will mit mir nicht in einem - in einem <strong>Verlag</strong> veröffentlichen<br />

...<br />

HELGE: In einem Bett schlafen.<br />

OLIVIA: Das hat er nicht gesagt. Aber das andere hat er eben gesagt.<br />

WOLFGANG: Ironisch.<br />

OLIVIA: Meine Texte beschäftigen sich im weitesten Sinne immer mit<br />

Sexualität.<br />

SABINE: Seine auch.<br />

Olivia: Ja, deswegen frage ich mich: Was hat er eigentlich gegen dich?<br />

ANGELA: Aber seine Texte tun das mit Mythen <strong>und</strong> Blütenstaub <strong>und</strong> deine<br />

führen einen in Bordelle, <strong>und</strong> da sagt er: Mit dem Milieu will ich aber<br />

nichts zu tun haben!<br />

BIER, SEX UND PRELLBALL ... 24

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