Migration und Integration in Basel-Stadt Ein «Pionierkanton» unter ...
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3.2.2 Aufenthaltsstatus der Migrantenbevölkerung <strong>in</strong> <strong>Basel</strong>-<br />
<strong>Stadt</strong><br />
Der Aufenthaltsstatus kann e<strong>in</strong>en E<strong>in</strong>fluss auf verschiedene Faktoren der<br />
strukturellen <strong>Integration</strong> haben. So kann e<strong>in</strong> unsicherer Rechtsstatus dazu<br />
führen, dass e<strong>in</strong> E<strong>in</strong>wanderer Schwierigkeiten hat, e<strong>in</strong>e Arbeitsstelle zu<br />
f<strong>in</strong>den. Der Ausländerstatistik lässt sich entnehmen, dass sich die<br />
ausländische Wohnbevölkerung Ende 2009 aus 839 Kurzaufenthaltern,<br />
21‘077 Aufenthaltern <strong>und</strong> 36‘564 Niedergelassenen zusammensetzt. 19 Dazu<br />
kommen 281 Asylsuchende <strong>und</strong> 285 vorläufig Aufgenommene. 60% der<br />
Migrantenbevölkerung <strong>in</strong> <strong>Basel</strong>-<strong>Stadt</strong> besteht aus Niedergelassenen. Weitere<br />
45% der Migrant<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Migranten verfügen über e<strong>in</strong>e Jahresaufenthaltsbewilligung.<br />
Die restlichen ca. 5% haben ke<strong>in</strong>e Aufenthaltsbewilligung.<br />
Bei der Untersuchung der Aufenthaltsgenehmigungen über e<strong>in</strong>en längeren<br />
Zeitraum h<strong>in</strong>weg (Grillon <strong>und</strong> Thommen, 2008) fällt auf, dass der Anteil der<br />
Niedergelassenen seit 2002 abnimmt. Dagegen hat seit dem Jahre 2002 der<br />
Anteil der Jahresaufenthalter stark zugenommen. Die Zahlen im Asylbereich<br />
schwanken über die Jahre h<strong>in</strong>weg, aber tendenziell lässt sich e<strong>in</strong>e Abnahme<br />
beobachten. 20<br />
Unter den Niedergelassenen s<strong>in</strong>d die Italiener<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Italiener mit 19% am<br />
stärksten vertreten. Es folgen die Deutschen mit 16%, die Türken mit 15 %,<br />
die Personen aus Serbien, Montenegro <strong>und</strong> Kosovo mit 10% <strong>und</strong> die Spanier<br />
mit 6.5%. Die letzte Gruppe, die ca. e<strong>in</strong> Drittel der Niedergelassenen<br />
be<strong>in</strong>haltet, setzt sich aus Angehörigen verschiedenster Nationalitäten<br />
zusammen. Betrachtet man die Anzahl der Niedergelassenen <strong>in</strong>nerhalb e<strong>in</strong>er<br />
Bevölkerungsgruppe Ende 2009, so wird ersichtlich, dass der Anteil der<br />
Niedergelassenen bei den Südeuropäern aus Italien <strong>und</strong> Spanien am grössten<br />
ist, während die Deutschen e<strong>in</strong>en grossen Teil der Jahresaufenthalter<br />
ausmachen. Es gibt zudem e<strong>in</strong>en hohen Anteil der Niedergelassenen <strong>in</strong> der<br />
türkischen <strong>und</strong> ex-jugoslawischen Bevölkerungsgruppe.<br />
19 http://www.bfm.adm<strong>in</strong>.ch/etc/medialib/data/migration/statistik/auslaenderstatistik/<br />
aktuelle/ 2009.Par.0051.File.tmp/107-bevoelkerung-kt-2009-12-d.pdf (konsultiert am<br />
12.04.2010).<br />
20 http://www.statistik-bs.ch/themen/01/bevoelkerungsstruktur/wohnbev17 (konsultiert<br />
52<br />
am 12.04.2010)<br />
Abbildung 15: Verteilung der Aufenthaltsbewilligung <strong>in</strong> den fünf grössten<br />
E<strong>in</strong>wanderergruppen <strong>in</strong> BS<br />
100%<br />
90%<br />
80%<br />
70%<br />
60%<br />
50%<br />
40%<br />
30%<br />
20%<br />
10%<br />
0%<br />
Deutschland Italien Spanien Türkei Serbien,<br />
Montenegro,<br />
Kosovo<br />
Quelle: Statistisches Amt des Kantons <strong>Basel</strong>-<strong>Stadt</strong>, Stichtagsauswertungen Jahresende 2009<br />
38% der Asylsuchenden kommt im Jahre 2009 aus Eritrea. Weitere wichtige<br />
Herkunftsländer der Asylsuchenden <strong>in</strong> <strong>Basel</strong>-<strong>Stadt</strong> s<strong>in</strong>d Somalia <strong>und</strong> Sri<br />
Lanka. Bei den vorläufig Aufgenommenen stammt der grösste Teil aus<br />
Serbien <strong>und</strong> Montenegro. Des Weiteren wurden zahlreiche Personen aus Sri<br />
Lanka <strong>und</strong> der Türkei vorläufig aufgenommen.<br />
3.2.3 E<strong>in</strong>bürgerungen<br />
Übrige (Ci, Int.<br />
Beamte, Übrige)<br />
Personen im<br />
Asylbereich (N, F)<br />
Die E<strong>in</strong>bürgerung bee<strong>in</strong>flusst die <strong>Integration</strong> positiv, weil e<strong>in</strong> E<strong>in</strong>wanderer<br />
nach der E<strong>in</strong>bürgerung über sämtliche politische Rechte verfügt <strong>und</strong> sich<br />
dadurch <strong>in</strong>sbesondere se<strong>in</strong>e Zukunftsperspektiven konkretisieren können. Der<br />
Kennzahlen-<strong>Integration</strong>sbericht des Statistischen Amtes zeigt, dass die<br />
Anzahl der ordentlichen E<strong>in</strong>bürgerungen im Zeitraum von 1999 bis 2002<br />
ständig zunahm. Er zeigt allerd<strong>in</strong>gs auch den Rückgang der ordentlichen<br />
E<strong>in</strong>bürgerungen im Zeitraum von 2003 bis 2006 auf (Grillon <strong>und</strong> Thommen<br />
2008). Seit 2006 hat die Zahl der E<strong>in</strong>bürgerungen erneut stark zugenommen.<br />
L<br />
B<br />
C<br />
53