Kodierleitfaden Gastroenterologie - DGVS
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4 DAS G-DRG-SYSTEM<br />
Das G-DRG-System (German Diagnosis Related Groups)<br />
ist ein Patientenklassifikationssystem, das Fälle in klinisch<br />
definierte Gruppen mit ähnlichen Behandlungskosten unterteilt.<br />
Auf der klinischen Seite möchte man – ausgehend von den<br />
Problemen und Behandlungszielen bei der Behandlung der<br />
einzelnen Patienten – ähnliche Fälle zusammenfassen. Auf<br />
der ökonomischen Seite möchte man – ausgehend von den<br />
Kosten der Einzelfälle – Fälle mit ähnlichen Kosten zusammenführen.<br />
Das G-DRG-System versucht, diese unterschiedlichen<br />
Sichtweisen miteinander zu verbinden. Als<br />
System, das für Einzelabrechnungen genutzt wird, verlieren<br />
die G-DRGs mit der Priorität einer ökonomischen Gerechtigkeit<br />
zunehmend den Bezug zu definierten klinischen<br />
Kollektiven.<br />
4.1 DRG-Zuordnung<br />
Jeder Krankenhausfall wird gemäß einem Algorithmus<br />
genau einer der 1.193 existierenden G-DRGs zugeordnet<br />
(G-DRG-Version 2012). Diese Zuordnung ist eindeutig.<br />
Identisch dokumentierte Behandlungsfälle werden immer in<br />
die gleiche G-DRG gruppiert. Die Gruppierung erfolgt anhand<br />
spezifischer gruppierungsrelevanter Kriterien durch<br />
eine lizenzierte Gruppierungssoftware (Grouper), dem ein in<br />
Definitionshandbüchern größtenteils hinterlegter Algorithmus<br />
zugrunde liegt. Für die Gruppierung sind folgende<br />
Faktoren relevant:<br />
• Diagnosen (Hauptdiagnose, Nebendiagnose[n])<br />
• Prozedur(en) und deren Durchführungsdatum<br />
<strong>Kodierleitfaden</strong> <strong>Gastroenterologie</strong> 13