Kodierleitfaden Gastroenterologie - DGVS
Kodierleitfaden Gastroenterologie - DGVS
Kodierleitfaden Gastroenterologie - DGVS
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Ausnahmen stellen Kreuz-Stern-Verschlüsselungen dar.<br />
Hier wird immer die Grunderkrankung als Primär- (Ätiologie-)kode<br />
und die Manifestation / Komplikation als Sekundärkode<br />
angegeben.<br />
Beispiel: Ein Patient wird mit Aszites bei bekannter<br />
alkoholischer Leberzirrhose stationär aufgenommen. Es<br />
wird nur der Aszites durch eine Punktion behandelt.<br />
HD: R18 Aszites<br />
ND: K70.3 Alkoholische Leberzirrhose<br />
PR: 8-153 Therapeutische perkutane Punktion der<br />
Bauchhöhle<br />
Wird jedoch die Grunderkrankung erstmalig diagnostiziert<br />
oder in relevantem Ausmaß mitbehandelt, ist diese als<br />
Hauptdiagnose zu kodieren.<br />
In den Kodierempfehlungen des MDK (www.mdk.de) finden<br />
sich ebenfalls Hinweise zur Wahl der Hauptdiagnose bei<br />
kausal verknüpften Zuständen (Symptom/Grunderkrankung,<br />
Grunderkrankung/Manifestation, z. B. Nr. 7, 27, 39, 56, 57,<br />
66, 82, 86, 95, 134, 168, 169, 204, 205, 244, 259, 261, 269,<br />
274, 294, 296, 302). Ein einheitliches und schulbares<br />
Kodierprinzip ist dabei nicht zu erkennen. In der Kodierrichtlinie<br />
für Grunderkrankung und Symptom (D002f) wird<br />
nicht gefordert, dass die Grunderkrankung den „Aufnahmeanlass“<br />
darstellen muss. Die vom MDK getroffene Unterscheidung<br />
zwischen Symptom und eigenständiger Erkrankung/Manifestation<br />
kann weder medizinisch noch klassifikatorisch<br />
nachvollzogen werden.<br />
Es ist nicht sinnvoll die Wahl der Hauptdiagnose am Erlös<br />
auszurichten. Aus diesem Grund wird in den folgenden<br />
Beispielen zur Wahl der Hauptdiagnose bei direkt kausal<br />
verknüpften Zuständen das ursprüngliche Prinzip der aus-<br />
<strong>Kodierleitfaden</strong> <strong>Gastroenterologie</strong> 35