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Kodierleitfaden Gastroenterologie - DGVS

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Für jeden Fall wird ein patientenbezogener klinischer<br />

Schweregrad (PCCL – patient clinical complexity level)<br />

berechnet, der ein Maß für die individuelle Fallschwere darstellen<br />

soll. Der PCCL kann ein Zuordnungskriterium zu<br />

einer DRG darstellen. Die Ermittlung erfolgt auf Basis einer<br />

komplexen Formel, die die im DRG-System vorgegebenen<br />

Bewertungen der einzelnen kodierten Nebendiagnosen berücksichtigt.<br />

Da der PCCL relativ unspezifisch Mehraufwand<br />

widerspiegelt und anfällig gegenüber Kodiereinflüssen ist,<br />

dienen zunehmend auch andere Kriterien, wie durchgeführte<br />

komplexe Prozeduren, besondere Diagnosen oder<br />

speziell definierte Prozeduren-/Diagnosefunktionen der<br />

Schweregradermittlung. Für 2012 erfolgte eine Streichung<br />

bzw. Abwertung für ICD-Kodes für Komplikationen nach<br />

medizinischen Maßnahmen, Dekubitalgeschwüre ersten<br />

und unbestimmten Grades, langzeitige Abhängigkeiten von<br />

Beatmung und Dialyse sowie die Hypokaliämie. Während<br />

Kodes unter anderem ICD-Kodes für schwere Infektionserkrankungen<br />

(Sepsis, Tuberkuloseformen) und einige<br />

onkologische Krankheitsbilder neu mit einem Schweregrad<br />

bewertet wurden. Tendenziell ist mit einem leichten Rückgang<br />

der PCCL-Werte zu rechnen. Dies muss jedoch nicht<br />

zwangsläufig negative ökonomische Auswirkungen haben,<br />

da die veränderte Schweregradbewertung bei der Kalkulation<br />

des G-DRG-Systems berücksichtigt wurde. Durch die<br />

Streichungen und Abwertungen ist ein Rückgang der Fallprüfungen<br />

der Kostenträger zu den nicht selten streitbehafteten<br />

Nebendiagnosen zu erhoffen. Eine an der bisherigen<br />

Bewertung ausgerichtete strategische Kodierung ist<br />

wenig zielführend und kann die Leistungsmengenplanung<br />

für die kommenden Jahre empfindlich stören.<br />

Eine Fallpauschalierung bedingt, dass der individuelle<br />

Leistungsrahmen für Patienten, die in die gleiche G-DRG<br />

eingruppiert werden, variiert. Eine gerechte Vergütung jedes<br />

<strong>Kodierleitfaden</strong> <strong>Gastroenterologie</strong> 15

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