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Regionalwirtschaftliche Bedeutung eines ... - Josef Wanas

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Wien mit den anderen Bundesländern in den direkten Vergleich zu stellen, ist insofern etwas<br />

schwierig, da sowohl die ökonomischen, sozialen als auch gesellschaftspolitischen<br />

Entwicklungen einer Großstadtregion anderen Gesetzen folgen als die mittel- und<br />

kleinstädtisch sowie ländlich geprägter Regionen Österreichs.<br />

Welche bedeutende Sonderstellung Wien unter den österreichischen Regionen einnimmt, lässt<br />

sich z.B. daran erkennen, dass rund 30% des österreichischen BIP in Wien erwirtschaftet<br />

werden und rund 24% aller unselbstständig Beschäftigten Österreichs allein auf die<br />

Bundeshauptstadt entfallen.<br />

Wien erreicht mit 149% des österreichischen Vergleichswertes beim (Bruttoregionalprodukt<br />

pro Einwohner) das höchste Wirtschaftsniveau aller österreichischen Regionen.<br />

Wesentlich für die Wirtschaftsstruktur Wiens ist, dass seit Anfang der 90er Jahre die gesamte<br />

Ostregion aufgrund der Standort- und Strukturvorteile im Zusammenhang mit der<br />

Entwicklung in den benachbarten Reformstaaten sehr positive wirtschaftliche Erfolge erzielen<br />

kann. Im internationalen Städtevergleich zeigt sich, dass die Ostöffnung speziell auch für<br />

Wien positive Entwicklung mit sich gebracht hat, indem der Aufholprozess durch die<br />

verstärkten wirtschaftlichen Beziehungen zu den Nachbarländern unterstützt werden konnte.<br />

Die Intensivierung und der weitere Ausbau der Standortvorteile und der Ostkompetenz sind<br />

daher erklärtes Ziel Wiens. Kennzeichnend für die sektorale Struktur ist - wie für<br />

Stadtregionen typisch - die hohe <strong>Bedeutung</strong> des tertiären Sektors (79,7% der Beschäftigten).<br />

Die Beschäftigungszuwächse der letzten Jahre waren quantitativ beachtlich, doch haben diese<br />

Ausweitungen in erster Linie in niedrig qualifizierten, nicht marktmäßigen Diensten<br />

stattgefunden, während die Entwicklung der Beschäftigung in den höher qualifizierten<br />

Diensten deutlich hinter dem europäischen Niveau zurückblieb.<br />

Vor allem im Bereich der Sachgütererzeugung (17,9% der Beschäftigten) ist seit Jahren ein<br />

umfassender Strukturwandel im Gange. Als Folge von Strukturbereinigungsmaßnahmen bzw.<br />

von Standortverlagerungen gehen im sekundären Sektor laufend Arbeitsplätze verloren. Seit<br />

Mitte der 70er Jahre wurde die Zahl der Beschäftigten in der Sachgüterproduktion um rund<br />

40% reduziert. Diese De-Industrialisierungserscheinungen sind keine spezifischen<br />

Phänomene Wiens, sondern lassen sich in allen Großstadtregionen beobachten.<br />

91 AMS Wien 2004, online

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