IRKAP Langfassung - REGKLAM
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ENTWURF Integriertes Regionales Klimaanpassungsprogramm für die Modellregion Dresden Version 1.7<br />
Teil II /3. Land- und Forstwirtschaft<br />
und das Produktionsziel in Frage gestellt sind. Die Schutznotwendigkeit anderer<br />
Baumarten besteht nicht generell, unterliegt aber einer starken Differenzierung,<br />
die den örtlichen Einflussfaktoren auf die Regulation von verbeißenden<br />
Schalenwildarten entspricht. Mit der zunehmenden Veränderung der<br />
Baumartenzusammensetzung von Fichten- und Kiefern-Forsten zu standortsgerechten<br />
Mischwäldern ist eine signifikant abnehmende Notwendigkeit von<br />
Schutzmaßnahmen gegen Wildverbiss nachweisbar.<br />
Die Abschussplanung im Landeswald orientiert sich an diesen Zielsetzungen in<br />
Verbindung mit deren räumlicher und zeitlicher Auflösung. Als Indikator für<br />
den IST- Zustand und die Annäherung an den Zielzustand, erfolgt die Erfassung<br />
der Verbisssituation.<br />
Ziel 3.14: Erhalt und Erneuerung des Produktionspotentials der Waldböden� Synergie<br />
Naturschutz, Gewässergüte<br />
Maßnahme 3.14.1: Einschränkung von Bodenverlusten durch forstwirtschaftliche Maßnahmen<br />
Zum einen erfolgt dazu die Anwendung der Richtlinie über Holzerntetechnologien<br />
im Landeswald (STAATSBETRIEB SACHSENFORST, 2006). Weiterhin sind Entwicklung<br />
und Anwendung einer entsprechenden Richtlinie für die Befahrung<br />
von Waldböden bei der Bestandesbegründung nötig.<br />
Maßnahme 3.14.2: Sicherstellung ausgeglichener Stoffkreisläufe<br />
Um auch unter Klimawandelbedingungen die Ausgeglichenheit von Stoffkreisläufen<br />
sicherzustellen, muss die standortsgerechte Baumartenzusammensetzung<br />
angepasst werden. Ebenso muss auch die Bodenschutzkalkung und der<br />
meliorativen Pflanzplatzkalkung an den aktuellen Bodenzustand im Verhältnis<br />
zur Basensättigung vor den massiven Säureeinträgen (Immissionsschäden)<br />
angepasst werden. Biologisch-Technische Bodenmeliorationen sind notwendig<br />
bei stark degradiertem physikalischem und chemischem Bodenzustand nach<br />
mehreren Generationen des Fichtenanbaus auf Pseudogley im sächsischen<br />
Löß-Hügelland.<br />
Maßnahme 3.14.3: Vermeidung von Nährstoffverlusten durch intensiven Biomasseentzug<br />
� Synergie Naturschutz<br />
Die Nutzung von so genanntem Waldrestholz (Astmaterial etc. unterhalb der<br />
Aufarbeitungsgrenze für Industrieholzsortimente) muss auf das notwendige<br />
Maß der Flächenvorbereitung im Kalamitätsfall und bei der Umwandlung von<br />
Fichten-Reinbeständen im Löß-Hügelland begrenzt werden. Auch die Vermeidung<br />
von Humusverlusten und Aktivierung des Humusumsatzes durch waldbauliche<br />
Maßnahmen ist zielführend.<br />
Ziel 3.15: Konsistenz und Kontinuität von waldbaulichen Behandlungskonzepten<br />
Waldbewirtschaftung unterliegt tendenziellen, irreversiblen Veränderungen ihrer bisher als quasistabil<br />
angenommenen natürlichen Produktionsbedingungen in einer bisher unbekannten Intensität.<br />
Aktuelle Konzepte für die waldbauliche Behandlung von Forst- und Waldökosystemtypen können<br />
mit diesem Prozess in Widerspruch zur Entwicklung von abiotischen Standortsfaktoren geraten. Nur<br />
durch eine an diesem Prozess ausgerichtete, dynamische waldbauliche Behandlung, können solche<br />
Widersprüche vor Fehlentwicklungen ohne Brüche aufgelöst werden. In diesem Zusammenhang<br />
sind auch definierte Zielzustände nicht als statisch zu betrachten. Ähnlich können sich Veränderungen<br />
der gesellschaftlichen Anforderungen an die Waldbewirtschaftung auswirken, wobei daraus<br />
resultierende Anpassungen des Zielzustandes sich grundsätzlich im Rahmen einer standortsgerechten<br />
Baumartenzusammensetzung und Waldstruktur bewegen sollten. Kalamitäten bewirken i. d. R.<br />
keine Korrektur des Zielzustandes der Waldentwicklung, können aber den Weg - die waldbaulichen<br />
Maßnahmen, die zu diesem Zielzustand führen – massiv beeinflussen. Eine funktionale, dynamische<br />
Verbindung von Ausgangs- und Zielzustand, untersetzt durch die Abfolge von relevanten<br />
Komplexen waldbaulicher Maßnahmen, die notwendig sind um den Zielzustand zu erreichen ist aus<br />
den genannten Gründen zweckmäßig.<br />
<strong>REGKLAM</strong> - Entwicklung und Erprobung eines Integrierten Regionalen Klimaanpassungsprogramms für die<br />
Modellregion Dresden, Förderkennzeichen: 01 LR 0802, www.regklam.de<br />
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