IRKAP Langfassung - REGKLAM
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ENTWURF Integriertes Regionales Klimaanpassungsprogramm für die Modellregion Dresden Version 1.7<br />
Teil II /3. Land- und Forstwirtschaft<br />
setzt einen Konsens zu Leistungen und deren Umfang voraus, die auch unter Klimawandel von der<br />
Modellregion erbracht werden sollen.<br />
Ziele und Maßnahmen zur Klimaanpassung<br />
Ziele und Maßnahmen Landwirtschaft<br />
Ziel 3.1: Kompensation veränderter Wasser- und Nährstoffverfügbarkeiten im Vegetationsverlauf,<br />
um eine Reduktion der Produktivität zu vermindern<br />
Durch den Klimawandel kann sich die Verfügbarkeit natürlicher Ressourcen (z.B. Wasserverfügbarkeit<br />
in der Vegetationsperiode, in der Folge veränderte Verfügbarkeit von Nährstoffen) für Wachstum<br />
und Produktion verändern. Die Verknappung von Wasser und Nährstoffen in pflanzenbaulich<br />
wichtigen Phasen kann zu einer Reduktion der Produktivität aktuell genutzter landwirtschaftlicher<br />
Systeme führen. Um dem zu erwartenden Rückgang der Wasserverfügbarkeit zu begegnen, gibt es<br />
eine Reihe von Anpassungsmaßnahmen, die von der aktiven Bewässerung in Trockenphasen bis zu<br />
Acker- und Pflanzenbaulichen Maßnahmen der Bestandesführung reichen. Besonders betroffen in<br />
der <strong>REGKLAM</strong>-Region sind das Sächsische Heidegebiet und das Riesaer-Torgauer Elbtal. Ergänzend<br />
zu den hier (Ziel 3.1) im Folgenden aufgeführten Maßnahmen sind weiterhin die unter Ziel 3.3 aufgeführten<br />
Maßnahmen der Umsetzung von konservierenden Bodenbearbeitungsverfahren (v.a.<br />
Maßnahme 3.3.1 und 3.3.2) zu nennen, da diese zu einer Erhöhung des Wasserspeichers Boden<br />
und zur Schaffung eines stabilen Bodengefüges (biolog. Aktivität, Humusreproduktion) führen.<br />
Hierdurch kann der unproduktive Wasserverbrauch (Verdunstung) reduziert werden (z.B. nur flache<br />
Lockerung und ausreichende Bodenbedeckung mit Mulchmaterial > 30%). Bei großflächiger Anwendung<br />
der dauerhaft konservierenden Bodenbearbeitung ist darüber hinaus auch von einer positiven<br />
Wirkung auf den Wasserrückhalt in der Fläche und somit von einer Reduzierung von Hochwasserereignissen<br />
auszugehen. Weiterhin sind die unter Ziel 3.4 genannten Maßnahmen zur Sicherung<br />
der Humusgehalte im Boden zu nennen. Humus hat durch die Eigenschaften der organischen<br />
Substanz Auswirkungen auf die Stabilisierung des Bodenwasserhaushaltes. Maßnahmen zur Humusstabilisierung<br />
gehen von der Fruchtfolgegestaltung über die Strohnutzung und den Einsatz<br />
organischer Dünger bis zur Nutzung von aussagekräftigen Bilanzierungsverfahren und sind in Ziel<br />
3.4 genauer beschrieben.<br />
Maßnahme 3.1.1: Bewässerung zum Ausgleich von Wasserdefiziten und der Ertrags-<br />
und Qualitätssicherung � Wasserhaushalt<br />
Die Bewässerung ist bei zunehmenden Trockenperioden eine wirksame Anpassungsmaßnahme,<br />
um mittelfristig den Feldaufgang sowie die Ertragshöhe<br />
und die Qualität der Ernteprodukte zu sichern.<br />
Schwerpunkte für eine wirtschaftliche Bewässerung in der Modellregion liegen<br />
vor allem auf Standorten mit sandigen Böden und geringen Niederschlägen<br />
(z.B. Heidegebiet, Riesaer-Torgauer Elbtal, Nord- und Ostsachen) und bei<br />
speziellen Kulturen, Gemüsebau (z.B. Lommatzscher Pflege), Obstbau (siehe<br />
Ziel 3.10), Kartoffeln, Sonderkulturen (z.B. Wein, siehe Ziel 3.11) und Ackerfrüchten<br />
in Fruchtfolgen dieser Kulturen. Unter diesen Bedingungen kann eine<br />
Wirtschaftlichkeit der Beregnungsmaßnahme erreicht werden, welche durch<br />
den Klimawandel zukünftig ansteigen wird. Ein wirtschaftlicher Anbau von<br />
Kartoffeln, Obst, Gemüse und einiger Sonderkulturen ist ohne Bewässerung<br />
künftig weitgehend nicht mehr möglich. Schwerpunktmäßig ist daher für diese<br />
Kulturen eine Bewässerung sicherzustellen, soweit dies nicht bereits realisiert<br />
ist.<br />
Für eine Bewässerung muss jedoch stets die nachhaltige Wasserverfügbarkeit<br />
ohne Beeinträchtigung des Wasser- und Naturhaushalts maßgebend sein. Andernfalls<br />
ist auf den betreffenden Standorten auf andere Anbaukulturen (oder<br />
wenn möglich mit den Kulturen auf andere Standorte) auszuweichen. � Produktbericht<br />
3.3.1e<br />
Bei der Bewässerung sollten Landwirte, Obst-, Gemüse- und Weinanbauer<br />
wassersparende und nach der Bodenfeuchte gesteuerte Bewässerungsverfahren<br />
mit hoher Wassernutzungseffizienz einsetzen. Weiterhin sind durch<br />
entsprechende förderpolitische Maßnahmen (SMUL, LfULG) geeignete Rahmenbedingungen<br />
für die Umsetzung effizienter Bewässerungsverfahren zu<br />
schaffen.<br />
<strong>REGKLAM</strong> - Entwicklung und Erprobung eines Integrierten Regionalen Klimaanpassungsprogramms für die<br />
Modellregion Dresden, Förderkennzeichen: 01 LR 0802, www.regklam.de<br />
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