IRKAP Langfassung - REGKLAM
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ENTWURF Integriertes Regionales Klimaanpassungsprogramm für die Modellregion Dresden Version 1.7<br />
Teil II /2. Wasserhaushalt und Wasserwirtschaft<br />
Maßnahme 2.16.3: Schaffung von Problembewusstsein für Überstau/Überflutung der<br />
Kanalisation und Akzeptanz von Maßnahmen bei der derzeitigen und<br />
zukünftigen Gruppe der Betroffenen<br />
Die Schaffung von Problembewusstsein und die Kommunikation der notwendigen<br />
Erhöhung der Eigenvorsorge im Hinblick auf Überflutungsereignisse in<br />
Wohngebäuden wird derzeit bereits von einigen Abwasserentsorgern praktiziert<br />
(Stadtentwässerung Dresden GmbH). Diese Aktivitäten müssen intensiviert<br />
werden und ggf. in Zusammenarbeit mit städtischen Behörden, Ver- und<br />
-entsorgen und Versicherungsunternehmen koordiniert werden.<br />
Ziel 2.17: Minimierung von Geruchsbelastungen aus dem Kanalsystem<br />
Das vermehrte Auftreten von Trockenperioden bzw. der Anstieg der mittleren Tagestemperatur<br />
kann – in Abhängigkeit der Randparameter des jeweiligen Abwasserkanalsystems – zu einer Zunahme<br />
mikrobieller Abbauprozesse im Abwasserkanal führen. Mögliche Auswirkungen sind vermehrte<br />
Geruchsbelastungen und Sedimentationsbildungen im Kanalsystem.<br />
Maßnahme 2.17.1: Optimieren der Kanalreinigung auf Grundlage erfasster Daten zur Minimierung<br />
von Geruchsbelastungen aus dem Kanalsystem<br />
Die genaue Kenntnis der Bebauungsstruktur, Art der angeschlossenen Abwassereinleiter<br />
(z.B. Wohnhäuser, Restaurants etc.) aber auch das Potential der<br />
Sedimentbildung ist eine wichtige Grundlage zur Identifizierung von Orten an<br />
denen Geruchsbelästigungen im Kanalsystem entstehen. Eine detaillierte und<br />
kartierte Aufnahme Von Meldungen über Geruchsbelästigungen ist die Basis<br />
einer effizienten Aufklärung der Ursache und Planung der notwendigen Maßnahmen.<br />
� Maßnahmenblatt 2.17.1: Optimieren der Kanalreinigung auf Grundlage<br />
erfasster Daten zur Minimierung von Geruchsbelastungen aus dem Kanalsystem<br />
– Arbeitstitel - (geplant)<br />
Maßnahme 2.17.2: Stetige Überprüfung der Funktion von Fettabscheideranlagen und Minimierung<br />
des Einleitens von Abwässern, die die Geruchsbildung im<br />
Kanal begünstigen<br />
Falsch dimensionierte bzw. falsch betriebene Fettabscheider führen zu Fetteinträgen<br />
in die öffentlichen Kanalisation bzw. Geruchsemissionen aus selbigen.<br />
Verstärkt wird die Geruchsbildung zudem durch den Abscheidern nachgeschaltete<br />
Hebeanlagen, die außerhalb der Hauptbetriebszeiten zu langen Standzeiten<br />
und anaeroben Abbauprozessen führen. Derartige Einleitungen werden<br />
zwar in den meisten Entwässerungssatzungen verboten, bislang aber selten<br />
überwacht. Zukünftig ist davon auszugehen, dass die Notwendigkeit der<br />
Überwachung der Fettabscheider, der Entsorgungszyklen, eingesetzter Chemikalien<br />
usw. an Bedeutung zunimmt.<br />
Ziel 2.18: Optimierung des Kläranlagenbetriebes hinsichtlich der Verminderung von Belastungsspitzen<br />
und Minimierung von Mischwasserentlastungen<br />
Die klimawandelbedingten Änderungen der Niederschlagscharakteristik besitzen einen direkten<br />
Einfluss auf die dem Kanalsystem nachfolgende Kläranlage. Aus der Zunahme von Starkniederschlägen<br />
kann hierbei ein Anstieg der hydraulischen Überlastungsereignisse für die Kläranlage resultieren.<br />
Die Folge sind vermehrte Mischwasserentlastungen, bei denen Mischwasser direkt in das<br />
Gewässer (Vorfluter) abgeschlagen wird.<br />
Maßnahme 2.18.1: Schaffung von Zwischenspeichern zur Minimierung von Mischwasserentlastungen<br />
aus Schmutz- und Mischwassernetzen<br />
Kläranlagen sind hinsichtlich des punktuellen Stoffeintrages die größten Emittenten<br />
von Nährstoffen in Fließgewässer. Hinzu kommt die hydraulische Belastung<br />
durch Mischwasserentlastungen, die einen negativen Einfluss auf die<br />
Hydromorphologie des Gewässers haben. Im Projektgebiet besonders stark<br />
betroffen sind die Entwässerungsgebiete, in denen reine Schmutzwasserkanalisationen<br />
verlegt sind. Diese stellen v. A. bei Starkregenereignissen oft die<br />
einzige Vorflut dar und werden stark hydraulisch überlastet. Die Folge ist eine<br />
<strong>REGKLAM</strong> - Entwicklung und Erprobung eines Integrierten Regionalen Klimaanpassungsprogramms für die<br />
Modellregion Dresden, Förderkennzeichen: 01 LR 0802, www.regklam.de<br />
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