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IRKAP Langfassung - REGKLAM

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ENTWURF Integriertes Regionales Klimaanpassungsprogramm für die Modellregion Dresden Version 1.7<br />

Teil II /2. Wasserhaushalt und Wasserwirtschaft<br />

� Maßnahmenblatt 2.3.1a: Erarbeiten einer Verwaltungsvorschrift zur Berücksichtigung<br />

der tatsächlichen und projizierten klimabedingten Veränderungen<br />

an Gewässern bei der Erteilung von wasserrechtlichen Gestattungen<br />

� Maßnahmenblatt 2.3.1b: Abbau privilegierter Rechte zur ungeregelten<br />

Nutzung von Oberflächenwasser insbesondere in Trockenperioden<br />

Ziel 2.4: Sichern eines guten Zustands der Gewässerbiologie in allen Oberflächengewässern<br />

auch bei verstärkt auftretenden extremen klimatischen Bedingungen (Dürre, Hochwasser)<br />

Die Gewässerbiologie ist die wichtigste Komponente zur Beurteilung aquatischer Ökosysteme. Anpassungsmaßnahmen,<br />

welche direkt die Gewässerbiologie betreffen sind eher die Ausnahme, denn<br />

das Ziel zur Sicherung eines guten Zustands der Gewässerbiologie kann nur in Kombination mit<br />

den anderen Zielen erreicht werden, welche auf eine naturnahe Ausprägung des Lebensraumes<br />

(Morphologie, Hydrologie, Temperatur, Chemismus) hinwirken (Ziele 2.1, 2.2, 2.3 bis 2.9).<br />

Maßnahme 2.4.1: gezieltes Monitoring und Ausweitung der Fördermöglichkeiten zur<br />

Bekämpfung von invasiven Neobiota im Zuge des Klimawandels<br />

Im Zuge des Klimawandels werden mehr und neue invasive Arten erwartet.<br />

Als Grund für ihre Bekämpfung werden neben der Verdrängung einheimischer<br />

Arten auch Gründe des Hochwasserschutzes oder die Verschlechterung der<br />

Stabilität des Gewässerbettes und dadurch notwendiger Maßnahmen im Bereich<br />

der Gewässerunterhaltung (z. B. Nutria, Bisam, Staudenknöterich, Drüsiges<br />

Springkraut, Schlitzblättriger Sonnenhut) aufgeführt. In diesen Fällen<br />

gehört die Neobiota-Bekämpfung zu einer der Aufgaben der Gewässerunterhaltungslastträger,<br />

bei jagdbaren Arten u. a. in Abstimmung mit den<br />

Jagdausübungsberechtigten. Die Finanzierung dieser kontinuierlich zu erledigenden<br />

und an Bedeutung zunehmenden Aufgabe ist schwierig. Ein Monitoringprogramm,<br />

insbesondere für Neophyten, würde die Beobachtung der Bestandsentwicklung<br />

und Ausbreitung bereits eingeführter gebietsfremder Arten<br />

als Grundlage für eventuelle rechtzeitige Kontroll- oder Bekämpfungsmaßnahmen<br />

ermöglichen.<br />

� Maßnahmenblatt 2.4.1: Gezieltes Monitoring und Ausweitung der Fördermöglichkeiten<br />

zur Bekämpfung von invasiven Neobiota im Zuge des<br />

Klimawandels<br />

Ziel 2.5: Sichern einer guten hydromorphologischen Ausprägung aller Fließgewässer zur<br />

Stärkung ihrer Resilienz gegenüber extremen klimatischen Bedingungen (Dürre, Hochwasser)<br />

Eine natürliche Ausprägung der Gewässerstruktur bietet gute Voraussetzungen für die Gewässerorganismen,<br />

mit klimatisch bedingt verstärkt auftretenden Niedrigwasser- und Hochwassersituationen<br />

umzugehen. Verstärkte Extremwetterlagen führen zu stärkeren Wasserstandschwankungen, zu<br />

verstärktem Eintrag von Sediment und Geschiebe und ihrer Ablagerung an anderer Stelle. Es ist<br />

daher zu erwarten, dass im Zuge des Klimawandels die Bedeutung der Gewässerunterhaltung und -<br />

pflege zunimmt, teilweise auch zusätzliche Anlagen für Hoch- und Niedrigwassermanagement erforderlich<br />

werden.<br />

Gerade die Gewässer mit kleinen Einzugsgebieten, für welche Pflege, Entwicklung und Unterhaltung<br />

in die Zuständigkeit der Kommunen und Landkreise fällt, sind von den Auswirkungen des Klimawandels<br />

durch zunehmende Wasserstandschwankungen und eine schnelle Rückkopplung erhöhter<br />

Lufttemperatur auf die Wassertemperatur besonders betroffen. In der Mehrzahl der mittleren und<br />

kleineren Gemeinden fehlen die notwendigen personellen und finanziellen Ressourcen bereits für<br />

die kommunale Pflichtaufgabe der Gewässerunterhaltung. Selbst Kommunen mittlerer Größe bis<br />

50.000 Einwohner fühlen sich mit der Erfüllung der Aufgaben der Gewässerunterhaltung, -pflege<br />

und -entwicklung überfordert. Hier ist der Freistaat gefordert, die Unterhaltungslastträger in die<br />

Lage zu versetzen, auf die Herausforderungen des Klimawandels bereits vorsorgend zu reagieren.<br />

<strong>REGKLAM</strong> - Entwicklung und Erprobung eines Integrierten Regionalen Klimaanpassungsprogramms für die<br />

Modellregion Dresden, Förderkennzeichen: 01 LR 0802, www.regklam.de<br />

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