IRKAP Langfassung - REGKLAM
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ENTWURF Integriertes Regionales Klimaanpassungsprogramm für die Modellregion Dresden Version 1.7<br />
Teil III / Maßnahmenblätter<br />
Beispiel: Flexible grundwasserstandsabhängige Steuerung der Kälteversorgung am<br />
Dresdner Neumarkt<br />
Nachdem der Neumarkt mit der Frauenkirche seinen glanzvollen Mittelpunkt wiederbekommen hat,<br />
gewinnt er mit jedem neuen Quartier Schritt für Schritt auch seinen Raum wieder. Dabei steigen<br />
die Anforderungen an die Bereitstellung von Klimatisierungsleistungen für die neuerrichteten Gebäude.<br />
Zugleich sollte der hohe Anspruch an die architektonische Qualität der neu entstehenden<br />
Gebäude nicht durch haustechnische Anlagen in der Dachlandschaft konterkariert werden. Deshalb<br />
ist bei der Erschließungsplanung auf Initiative des Umweltamtes der Landeshauptstadt Dresden von<br />
Beginn an die Idee einer zentralen Kälteversorgung verfolgt worden, die eine Vielzahl von kleinen<br />
Kälteanlagen und Rückkühlwerken in und auf den Gebäuden am Neumarkt erspart.<br />
Historische Bauten um den Dresdner Neumarkt<br />
Die DREWAG als städtischer Versorger hat sich dieser anspruchsvollen Aufgabe angenommen und<br />
ein zentrales Kälteversorgungssystem am Neumarkt aufgebaut, dessen Kälteanlage im Untergeschoss<br />
des Kulturpalastes untergebracht ist. Das für die Rückkühlung der Kälteanlage benötigte<br />
Grundwasser, wird aus dem oberen, pleistozänen Grundwasserleiter über Brunnen gewonnen. Die<br />
enge Bebauung des Areals bietet nicht genügend Platz für die Errichtung einer Brunnengalerie. Zur<br />
Fassung der benötigten Wassermenge wurde deshalb ein Horizontalfilterbrunnen errichtet.<br />
Kälteanlage (Foto: DREWAG)<br />
Die Grundwasserressourcen in der historischen<br />
Altstadt Dresdens werden intensiv genutzt. Eine<br />
zu große Absenkung des Grundwasserstandes<br />
kann zu einem Risiko für die Fundamente der<br />
historischen Bauwerke, aber auch der wiedererrichteten<br />
Frauenkirche werden. Aus diesem<br />
Grund ist eine ständige Beobachtung und Kontrolle<br />
der Grundwasserförderung und der Auswirkung<br />
auf den Grundwasserleiter unerlässlich.<br />
In der wasserrechtlichen Erlaubnis wurden objektkonkrete<br />
Grenzgrundwasserstände definiert,<br />
bei denen die Standsicherheit der Gebäude zweifelsfrei<br />
gegeben ist und deren Einhaltung jederzeit<br />
zu gewährleisten ist. Die Grundwasserstände<br />
werden an den Brunnenfiltern sowie in mehreren<br />
umliegenden Grundwassermessstellen kontinuierlich<br />
aufgezeichnet und sind mit automatischen<br />
Warn- und Alarmmeldungen hinterlegt.<br />
Im Fall kritischer Grundwasserstände kommt ergänzend eine leistungsfähige Kälteanlage mit Verdunstungskühler<br />
zum Einsatz.<br />
<strong>REGKLAM</strong> - Entwicklung und Erprobung eines Integrierten Regionalen Klimaanpassungsprogramms für die<br />
Modellregion Dresden, Förderkennzeichen: 01 LR 0802, www.regklam.de