IRKAP Langfassung - REGKLAM
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ENTWURF Integriertes Regionales Klimaanpassungsprogramm für die Modellregion Dresden Version 1.7<br />
Teil II /6. Schutz der menschlichen Gesundheit<br />
für Einrichtungen wie Krankenhäuser, Pflegestationen und Altenheime passive<br />
Kühlungsmöglichkeiten der Gebäude angestrebt werden. Für eine Übergangszeit<br />
ist der Einsatz von Klimaanlagen in den Sommermonaten zu empfehlen.<br />
Maßnahme 6.7.3: Planung zur Ausgestaltung des Freiraumsystems in Bezug auf die<br />
menschliche Gesundheit ergänzen<br />
Klimaanpassungsmaßnahmen zur Ausgestaltung des Freiraumsystems werden<br />
bereits im � Kapitel II.1 behandelt. Dies beinhaltet z. B. die Einrichtung unverbauter<br />
Frischluftkorridore in urbanen Räumen zur Förderung der Luftzufuhr<br />
sowie den Ausbau der innerstädtischen Grün- und Freiflächen. Im Rahmen<br />
von Stadtbegrünungsmaßnahmen ist dabei eine gute Mischung aus Wald-,<br />
Freiflächen- und Gewässerstrukturen anzustreben. Aspekte des Schutzes der<br />
menschlichen Gesundheit sollten ein stärkeres Gewicht bei der Entscheidungsfindung<br />
erhalten. Darüber hinaus sollte langfristig die Verlagerung von Teilen<br />
des motorisierten Individualverkehrs (MIV) aus den Stadtkernen bei gleichzeitiger<br />
Förderung alternativer Verkehrskonzepte wie grüne Wegeverbindungen<br />
angestrebt werden. Dies wirkt zum einen dem Wärmeinseleffekt entgegen<br />
und bietet zum anderen ein gesundheitsförderliches Potential für die Bevölkerung<br />
der Region im Sinne einer bewegungsförderlichen Kommunalentwicklung.<br />
Hier kommt den Umwelt- und Planungsämtern eine tragende Rolle zu.<br />
Auch außerhalb der städtischen Überwärmungsgebiete sollte zudem durch eine<br />
klimagerechte Planung dafür Sorge getragen werden, dass bestehende<br />
Freiraumsysteme erhalten oder zumindest in ihrer klimaökologischen Ausgleichfunktion<br />
nicht beeinträchtigt werden.<br />
Ziel 6.8: Intersektorale und ressortübergreifende Zusammenarbeit und Vernetzung der<br />
einzelnen Akteure aus Politik, Wissenschaft und Praxis stärken<br />
Die erfolgreiche Umsetzung von Konzepten und Programmen auf einer regionalen Ebene hängt in<br />
erheblichem Maße davon ab, wie gut und nachhaltig Kooperationsstrukturen in der Region verankert<br />
worden sind. Gerade vor dem Hintergrund des Schutzes der menschlichen Gesundheit vor den<br />
Folgen des Klimawandels ist die adäquate Einbeziehung von Akteuren des Gesundheitssektors in<br />
kommunale und regionale Planungsaktivitäten sowie politische Entscheidungsprozesse von entscheidender<br />
Bedeutung. Hier besteht jedoch oftmals ein Vollzugsdefizit insofern, als die Akteure<br />
aus dem Bereich Gesundheit sich häufig aufgrund anderer hoheitlicher Aufgaben (im Falle der Gesundheitsämter)<br />
und der zergliederten Verbändestruktur im Gesundheitswesen nicht adäquat einbringen<br />
(können). Zudem kranken regionale Verbünde oftmals an fehlenden Verbindlichkeiten administrativ-rechtlicher<br />
Art. Diesem Defizit soll gegengesteuert werden.<br />
Maßnahme 6.8.1: Harmonisierung von Kommunikationsstrukturen<br />
Grundlage für die Umsetzung der gesundheitsbezogenen Klimaanpassungsmaßnahmen<br />
bildet die Vernetzung aller relevanten Akteure. Zudem müssen<br />
die Sektoren Umwelt, Gesundheit, Städtebau und Soziales sowie Akteure aus<br />
der Wirtschaft (z. B. große Unternehmen, Unternehmen der Gesundheitswirtschaft)<br />
einbezogen werden, die wiederum als Multiplikatoren fungieren. Regelmäßig<br />
sollten Treffen zu Themen der regionalen Klimaanpassung initiiert<br />
werden, an dem Vertreter aus allen Bereichen teilnehmen. Auf diese Weise<br />
können Synergieeffekte der einzelnen Ressorts und Sektoren (z. B. zwischen<br />
Wasserwirtschaft, Umwelt- und Gesundheitsschutz) genutzt werden. Um eine<br />
möglichst breite Akzeptanz in der Bevölkerung zu erlangen, sollte die Zusammenarbeit<br />
partizipativ gestaltet werden (z. B. über Vertreter von Bürgerinitiativen,<br />
Vereine). Alle Beteiligten sollten dabei hinsichtlich der vielfältigen gesundheitlichen<br />
Problemlagen und geschlechtsspezifischen Betroffenheiten<br />
durch die Folgen des Klimawandels sensibilisiert werden, was auch die Verwendung<br />
einheitlicher Begrifflichkeiten voraussetzt. Eine solche Vernetzung<br />
und die damit einhergehende Harmonisierung der Kommunikationsstrukturen<br />
sind zudem im Hinblick auf den interdisziplinären Austausch über mögliche<br />
Herausforderungen und Hindernisse bei der Umsetzung geplanter Klimaanpassungsmaßnahmen<br />
in der Region sinnvoll.<br />
<strong>REGKLAM</strong> - Entwicklung und Erprobung eines Integrierten Regionalen Klimaanpassungsprogramms für die<br />
Modellregion Dresden, Förderkennzeichen: 01 LR 0802, www.regklam.de<br />
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