IRKAP Langfassung - REGKLAM
IRKAP Langfassung - REGKLAM
IRKAP Langfassung - REGKLAM
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
ENTWURF Integriertes Regionales Klimaanpassungsprogramm für die Modellregion Dresden Version 1.7<br />
Teil II /5. Naturschutz<br />
Maßnahme 5.4.2 Klimasensible Ökosysteme des Waldes schützen und mit Schutzfunktionen<br />
des Waldes kombinieren<br />
Von der forstlichen Rahmenplanung sollten die Waldfunktionskarten unter<br />
dem Aspekt Klimaanpassung aktualisiert werden, damit sie von Regional- und<br />
Kommunalplanung im Rahmen der jeweiligen nächsten Fortschreibung in die<br />
Planwerke eingearbeitet werden können. Hierbei sollten auch spezifische Empfindlichkeiten<br />
ermittelt und berücksicht werden.<br />
Mögliche Ausweisungskriterien für Vorrang- und Vorbehaltsgebiete (z. B.<br />
Waldmehrung, Schutz des vorhandenen Waldes, Natur- und Landschaft, regionale<br />
Grünzüge) sollten in Schwerpunktbereichen des Schutzes sensibler<br />
Wald-Arten (Rote Liste Arten, FFH-Arten des Waldes) sowie sensibler Wald-<br />
Biotoptypen und FFH-Lebensraumtypen, der konkretisierten Biotopverbundplanung<br />
(LfULG) in Verbindung mit regional bedeutsamen Grundwasser- und<br />
Frischluftentstehungsgebieten, in Gebieten zur Erhaltung und Verbesserung<br />
des Wasserrückhalts oder der Retentionsleistung angewendet werden.<br />
Bei Waldmehrungsmaßnahmen ist insbesondere in solchen Gebietskulissen<br />
verstärkt auf die Verwendung naturschutzfachlich geeigneter (i.d.R. heimischer)<br />
Herkünfte sowie insgesamt auf die Etablierung einer hohen Strukturvielfalt<br />
Wert zu legen. Weiterhin sind mögliche Potenziale vorhandener Flurgehölze<br />
auch als Refugialbiotope für standorttypische Pflanzen- und Tierarten<br />
zu berücksichtigen bzw. zu nutzen.<br />
Auf der Basis entsprechender Gebietskulissen (Bestand und Eignung von alt-<br />
und totholzreichen Wäldern) sollten von Naturschutz und Forstwirtschaft in<br />
Abstimmung mit dem biotischen und abiotischen Ressourcenschutz (v. a. Boden,<br />
Wasser) gebietsbezogene Umsetzungskonzepte erarbeitet werden, die<br />
Synergien zwischen Anforderungen der Klimaanpassung und des Klimaschutzes<br />
generieren können. Das kann insbesondere eine Erhöhung der Umtriebszeiten,<br />
des Bestandesvorrats und der Humusbildung in Waldböden umfassen.<br />
Die Maßnahme steht in enger Verbindung mit Zielen und Maßnahmen zur Anpassung<br />
der Forstwirtschaft, z.B. zu Maßnahme 3.12.1.<br />
Das kann auch beinhalten, dass durch Sturmschäden betroffene Flächen verstärkt<br />
als Entwicklungsflächen für den Naturschutz genutzt werden (vgl. auch<br />
Maßnahme 5.5.2).<br />
� Maßnahmenblatt 5.4.2: Klimasensible Ökosysteme des Waldes schützen<br />
und mit Schutzfunktionen des Waldes kombinieren (geplant)<br />
Ziel 5.5: Biotopverbund zur Klimaanpassung beschleunigt umsetzen und Schutzgebiete<br />
gezielt vernetzen<br />
Unter den Annahmen, dass zum einen Anpassungsmaßnahmen in einer „effektiven Dichte“ nicht<br />
flächendeckend realisierbar sein werden, und dass zum anderen Ausweichbewegungen betroffener<br />
Arten und Populationen vorrangig in „Wanderungs- oder Anpassungskorridoren“ erfolgen bzw. zumindest<br />
in solche kanalisiert werden können, ist ein Ziel der Klimaanpassung das Schaffen der<br />
Voraussetzungen dafür, entsprechende Anstrengungen in solchen Gebietskulissen effektiv zu konzentrieren.<br />
Großräumig wirksame Biotopverbünde werden dabei als ein wichtiges Instrument zur<br />
Unterstützung klimawandelbedingter Ausweichbewegungen von Pflanzen- und Tierarten bzw. -<br />
Populationen angesehen. Gegenwärtige Biotopverbundplanungen erfolgen vielfach noch nicht explizit<br />
orientiert an den spezifischen Erfordernissen zur Bewältigung der Folgen des Klimawandels.<br />
Zum Erreichen einer entsprechenden Funktionalität sind mehrere Aspekte zu berücksichtigen. Das<br />
betrifft zum einen sowohl großräumige („Wanderungs- bzw. Anpassungskorridore“) als auch kleinräumige<br />
(Standort-Bedingungen bzw. die bestehende Ausstattung an geeigneten Biotopen) Gegebenheiten.<br />
Zum anderen betrifft dies den Umstand, dass bestehende Lebensräume in ihrer Habitat-<br />
Eignung beeinträchtigt werden könnten bzw. dass sich Habitat-Ansprüche von Arten ändern können.<br />
Vor diesem Hintergrund sind Maßnahmen bzw. Spezifikationen von Maßnahmen erforderlich.<br />
Maßnahme 5.5.1 Die konkretisierte Biotopverbundplanung als Gebietskulisse zur Konzentration<br />
von Anstrengungen zur Unterstützung klimawandelbedingt<br />
notwendiger Ausweichbewegungen planerisch berücksichtigen und<br />
entwickeln<br />
<strong>REGKLAM</strong> - Entwicklung und Erprobung eines Integrierten Regionalen Klimaanpassungsprogramms für die<br />
Modellregion Dresden, Förderkennzeichen: 01 LR 0802, www.regklam.de<br />
111