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IRKAP Langfassung - REGKLAM

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ENTWURF Integriertes Regionales Klimaanpassungsprogramm für die Modellregion Dresden Version 1.7<br />

Teil II /4. Gewerbliche Wirtschaft<br />

Absatz eher positive Auswirkungen angenommen und für die Wertschöpfungsstufen Einkauf, Produktion<br />

und Logistik eher negative Auswirkungen.<br />

Experteninterviews mit Unternehmensvertretern verschiedener Branchen: Im Gegensatz zu den<br />

Ergebnissen aus der Befragung im Verarbeitenden Gewerbe stehen Erkenntnisse aus den Unternehmensgesprächen.<br />

Im Rahmen standardisierter Experteninterviews wurden Unternehmen aus<br />

den oben benannten Wirtschaftszweigen 2 befragt 3 . Zusätzlich dazu wurden Unternehmen, die dem<br />

Cluster Hochtechnologie 4 als Plattformtechnologie für verschiedene Branchen zuzuordnen sind, in<br />

die Befragung einbezogen. 5 Die Analyse der Interviews ergab eine deutlich höhere Betroffenheit<br />

über alle einbezogenen Branchen. Dies trifft vor allem auf die Unternehmen aus der Energie- und<br />

Wasserwirtschaft, dem Tourismus als auch der Branche Ernährungs- und Tabakgewerbe aus dem<br />

Wirtschaftszweig Verarbeitendes Gewerbe zu. Eine geringere Betroffenheit äußerten die Unternehmen<br />

des Maschinenbaus. Aber selbst innerhalb einer Branche variiert die Betroffenheit stark. Dies<br />

ist mit dem konkreten Standort des Unternehmens zu begründen. So berichten selbst Unternehmen<br />

der Maschinenbaubranche, die einen flussnahen Standort inne haben, aufgrund des Hochwassers<br />

im August 2002, eine hohe Betroffenheit. Bei Betrachtung der Wertschöpfungsstufen wird<br />

deutlich, dass beispielsweise die Wertschöpfungsstufen Produktion und Logistik häufiger vom Klimawandel<br />

betroffen sind als dies vergleichsweise bei der Entsorgung oder dem Marketing der Fall<br />

ist. Auch konnten branchenbezogene Spezifika herausgearbeitet werden. So empfinden die Unternehmen<br />

des Baugewerbes und des Tourismus für das Personal bzw. der Organisation des Personals/<br />

Unternehmensablaufs eine deutlich höhere Bedrohung durch den Klimawandel.Basierend auf<br />

diesen Untersuchungen wird deutlich, dass die Unternehmen vom Klimawandel betroffen sind, auch<br />

wenn dieses Bewusstsein gegenwärtig bei einer Vielzahl von Unternehmen nicht ausgeprägt ist.<br />

Daher ist es unvermeidbar, Unternehmen bezüglich der Auswirkungen des Klimawandels zu sensibilisieren.<br />

Dazu sind die Unternehmen in einem ersten Schritt zu informieren, sodass die eigene<br />

Betroffenheit ermitteln werden kann, d. h., welche positiven als auch negativen Auswirkungen können<br />

sich auf die Unternehmensprozesse (Klimatisierung, Wasser- und Energieversorgung, Gebäude,<br />

Produktionsanlagen, Personal) ergeben.<br />

Maßnahme 4.1.1: Bereitstellung von Informationsmaterialien für Unternehmen der Modellregion<br />

Dresden durch Wissenschaft und Verwaltung<br />

Unternehmen werden über Erkenntnisse bzgl. des Klimawandels und der Folgen<br />

im Allgemeinen und für die Modellregion Dresden im Speziellen informiert<br />

bzw. Unternehmen greifen selbstständig auf Informationsportale und Ähnliches<br />

zurück. Diese Informationsmaterialien und -portale, durch Politik, Verwaltung,<br />

Wirtschaft, Bildung und Wissenschaft zur Verfügung gestellt, geben<br />

Unternehmen einen schnellen Überblick über die für Unternehmen relevanten<br />

Klimaveränderungen und -ereignisse. Von besonderer Bedeutung sind gegenwärtig<br />

folgende Klimakenngrößen: Anzahl Hitzetage, Anzahl Wärmetage, Anzahl<br />

Tropennächte, Kühlgradtage, Heizgradtage und potenzielle Verdunstung<br />

(Vgl. Kapitel 1).<br />

Des Weiteren ist zu prüfen, in welchen fachübergreifenden Dokumenten die<br />

Thematik Klimaanpassung einzuarbeiten ist und anschließend zur Verfügung<br />

gestellt werden kann. In Frage kommen beispielsweise das Energie- und<br />

Klimaprogramm Sachsen oder die „Mittelstandsrichtlinie Sachsen“.<br />

� Maßnahmenblatt 4.1.1: Überblick über Informationsmaterialien für Unternehmen<br />

der Modellregion<br />

2 Verarbeitendes Gewerbe, davon Büromaschinen u.a., Maschinenbau, Metallerzeugung/-bearbeitung, Ernährungs-<br />

und Tabakgewerbe, Glasgewerbe, Keramik u. a., Chemische Erzeugnisse, Baugewerbe, Energie- und<br />

Wasserversorgung, Tourismus (Verkehr u. Nachrichtenübermittlung/ Gastgewerbe), Hochtechnologie.<br />

3 Die Auswahl erfolgte gemeinsam mit der IHK Dresden, der Wirtschaftsförderung Dresden, der TU Dresden, dem Lehrstuhl für Betriebliche Umweltökonomie<br />

sowie dem Lehrstuhl für Finanzwissenschaft, und der TU Bergakademie Freiberg, dem Institut für Wärmetechnik und Thermodynamik, Lehrstuhl für<br />

Gas- und Wärmetechnische Anlagen.<br />

4 Zur Hochtechnologie zählen die Kompetenzfelder Mikroelektronik/ Informations- und Kommunikationstechnologie; Nanotechnologie/ Neue Werkstoffe/<br />

Photovoltaik; und Mikroelektronik/ Informations- und Kommunikationstechnologie.<br />

5 Dazu wurden 1.030 Unternehmen (790 Unternehmen aus dem Produzierenden Gewerbe, 240 Unternehmen aus der Tourismusbranche) der ausgewählten<br />

Branchen mit Hilfe der IHK Dresden ausgewählt. Potentielle Unternehmen aus der Branche Hochtechnologie wurden gemeinsam mit der Stadt Dresden,<br />

Amt für Wirtschaftsförderung ausgesucht.<br />

<strong>REGKLAM</strong> - Entwicklung und Erprobung eines Integrierten Regionalen Klimaanpassungsprogramms für die<br />

Modellregion Dresden, Förderkennzeichen: 01 LR 0802, www.regklam.de<br />

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