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IRKAP Langfassung - REGKLAM

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ENTWURF Integriertes Regionales Klimaanpassungsprogramm für die Modellregion Dresden Version 1.7<br />

Teil II /6. Schutz der menschlichen Gesundheit<br />

Daten zur Pollenflugvorhersage des Deutschen Wetterdienstes (DWD) werden<br />

bereits für größere Regionen in Deutschland herausgegeben. Für die Region<br />

sind dies die gebündelten Daten für die Bundesländer Berlin, Brandenburg,<br />

Thüringen, Sachsen und Sachsen-Anhalt. Zu empfehlen wären daher weitere<br />

kleinräumigere Pollenmessungen in der Region, die vor allem über eine mögliche<br />

Zunahme der Pollenflugbelastung Auskunft geben. Dies betrifft insbesondere<br />

auch den südlichen Mittelgebirgsraum, in dem die Ausweitung der Pollenflugsaison<br />

z.B. Luftkurorte betreffen könnte. Da aufgrund des Klimawandels<br />

eine weitere Ausbreitung von Ambrosia erwartet wird, ist in diesem Kontext<br />

insbesondere die Kartierung der Ambrosia-Bestände in der Region erforderlich.<br />

Dazu könnten in den Umweltämtern/Umweltbehörden die Meldungen zu<br />

den Beständen gesammelt und anschließend ausgewertet werden. Die ausführenden<br />

Betriebe sollten diese ohne den Einsatz von Herbiziden entfernen.<br />

Handelt es sich jedoch um sehr große Ambrosia-Vorkommen z. B. nahe einer<br />

Kindertagesstätte, ist ein gezielter Herbizideinsatz zu diskutieren.<br />

Ziel 6.6: Vulnerable Personengruppen vor den Folgen von Hoch-/ Niedrigwasserereignissen<br />

schützen<br />

Die Zunahme von Extremwetterereignissen und deren Folgen (z. B. durch Starkregen ausgelöste<br />

Hochwasser) bergen zum einen Gesundheitsrisiken wie akute Verletzungen und sind ferner mit<br />

einer indirekten Beeinträchtigung der psychischen Gesundheit (u. a. Traumatisierung, Depressionen)<br />

sowie einer insgesamt erhöhten Sterblichkeits- und Erkrankungsrate verbunden. Die aus der<br />

generellen Erwärmung und Veränderung der Niederschlagsmengen gegebenenfalls resultierende<br />

episodische Wasserknappheit könnte zudem zukünftig die mikrobiologische Güte von Still- und<br />

Fließgewässern negativ beeinflussen, wodurch die Nutzbarkeit der Gewässer stark eingeschränkt<br />

würde. Insofern ist die Bevölkerung auf diese Problemlagen hinzuweisen und sind zudem Maßnahmen<br />

zu ergreifen, die diese Problemlagen rechtzeitig erkennen.<br />

Maßnahme 6.6.1: Bevölkerung über die Risiken von Hoch und Niedrigwasser informieren<br />

Die Bewohner der Modellregion sollten gezielt und vielfältig über mögliche Gefahren<br />

im Zusammenhang mit Hoch und Niedrigwasser aufgeklärt werden. Die<br />

Stadt Dresden bietet auf ihrer Internetseite bereits ein ganzheitliches Informationskonzept<br />

für den Umgang mit Hochwasser. Dort werden auch Bürgerinformationen<br />

zum richtigen Verhalten sowie zur Vorsorge bei Hochwasserereignissen<br />

vom Brand- und Katastrophenschutzamt zur Verfügung gestellt<br />

(www.dresden.de/media/pdf/infoblaetter/hochwasser_merkblatt.pdf). Dieses<br />

Informationsblatt könnte zur besseren Verständlichkeit mithilfe von Bildern<br />

und einer niedrigschwelligeren Ansprache noch besser aufbereitet werden.<br />

Insgesamt ist das Informationsportal der Stadt Dresden als Good-Practice-<br />

Beispiel einzustufen und könnte daher auch für die gesamte Region Anwendung<br />

finden. Um eine breite Zielgruppe zu erreichen, sollten zusätzlich zum<br />

Internet weitere Medien z. B. Flyer mit Hinweisen zum richtigen Verhalten bei<br />

Hochwassergefahr eingesetzt werden. Diese können über die lokalen Tageszeitungen<br />

verbreitet werden. Wichtig wäre zudem die Aufklärung über mögliche<br />

mikrobielle Problemlagen bei der Nutzung von Stau- und Fließgewässern<br />

(z. B. beim Baden, Spielen, landwirtschaftliche Bewässerung), die in Trockenperioden<br />

vermehrt auftreten könnten. In diesem Kontext sind insbesondere<br />

Familien mit (kleinen) Kindern bezüglich verhaltenspräventiver Maßnahmen<br />

zu informieren. Als Multiplikatoren eignet sich das Lehr- und Betreuungspersonal<br />

der Schulen und Kindertagesstätten in der Region. Koordinierende Funktion<br />

sollten dabei die Umwelt- und Gesundheitsämter einnehmen, ferner die<br />

Katastrophenschutzstellen (Feuerwehr etc.). Einhergehend mit Trockenepisoden<br />

und Wassermangel ist auch ein verstärktes Waldbrandrisiko zu nennen<br />

(vgl. Maßnahme 6.3.1).<br />

Maßnahme 6.6.2: Monitoring von Hoch-/Niedrigwasser durchführen und im Krisenfall<br />

handeln<br />

Das bestehende Hochwasserwarnsystem in der Modellregion ist nicht zuletzt<br />

aufgrund der Ereignisse im Jahr 2002 bereits sehr umfassend<br />

(www.umwelt.sachsen.de/umwelt/wasser/6330.htm). Das System sollte dahingehend<br />

geprüft werden, inwieweit gesundheitsrelevante Aspekte bislang<br />

<strong>REGKLAM</strong> - Entwicklung und Erprobung eines Integrierten Regionalen Klimaanpassungsprogramms für die<br />

Modellregion Dresden, Förderkennzeichen: 01 LR 0802, www.regklam.de<br />

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