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IRKAP Langfassung - REGKLAM

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ENTWURF Integriertes Regionales Klimaanpassungsprogramm für die Modellregion Dresden Version 1.7<br />

Teil I / Die Modellregion Dresden im Wandel<br />

Abbildung I-3.1: Prozentuale Veränderung der Gesamtbevölkerung im Zeitraum 2010–2025<br />

(Sauer & Schanze 2012)<br />

Zukünftige ökonomische Entwicklung<br />

Die zuvor beschriebene Entwicklung der Zahl, Struktur und räumlichen Verteilung der Bevölkerung<br />

hat Konsequenzen für die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit und die öffentlichen Finanzen in der<br />

Modellregion. Auf deren Grundlage und unter Einbeziehung weiterer Annahmen, z. B. bezüglich der<br />

Entwicklung des technischen Fortschritts, kann deshalb auch die Wirtschaftskraft der Region, ausgedrückt<br />

durch das Bruttoinlandsprodukt (BIP), projiziert werden. Danach ist für die Projektionsvariante<br />

„Status quo“ bis zum Jahr 2025 mit einer durchschnittlichen jährlichen Wachstumsrate des<br />

BIP in Höhe von 0,3% zu rechnen. Das Wachstum wird sich dabei im Zeitablauf verlangsamen und<br />

zum Ende der Betrachtungsperiode (2020 bis 2025) sogar negativ ausfallen. Aufgrund des starken<br />

Bevölkerungsrückgangs wird das BIP pro Kopf im Betrachtungszeitraum mit einer durchschnittlichen<br />

jährlichen Wachstumsrate von 0,7% stärker steigen als das BIP insgesamt.<br />

Begründbare Projektionen der Entwicklung einzelner Wirtschaftssektoren sind aufgrund der unzureichenden<br />

Datenlage auf kommunaler Ebene nicht möglich. Für die zurückliegenden Jahre lässt<br />

sich jedoch der Strukturwandel nachzeichnen, der sich möglicherweise in Zukunft fortsetzt. In der<br />

Modellregion hat vor allem das Verarbeitende Gewerbe stark an Bedeutung gewonnen. Der Anteil<br />

dieses Sektors an der gesamten Bruttowertschöpfung (BWS) in der Modellregion ist zwischen 1996<br />

und 2009 um 6,4 Prozentpunkte gestiegen, während er in Deutschland sogar zurückgegangen ist (-<br />

3,1 Prozentpunkte). Dennoch lag im Jahr 2009 der Anteil dieses Sektors an der gesamten BWS in<br />

der Region (18,1%) noch unter dem gesamtdeutschen Anteil (19,1%).<br />

Eine Betrachtung der historischen Entwicklung des Verarbeitenden Gewerbes zeigt die starken<br />

Schwankungen, denen dieser Sektor unterlegen war. Dies erklärt sich durch den hohen Wertschöpfungsanteil<br />

der Mikroelektronikbranche in der Modellregion, die besonders konjunkturanfällig ist.<br />

Die zunächst sehr positive und später dann negative Entwicklung dieser Branche hat das wirtschaftliche<br />

Wachstum Dresdens und der gesamten Modellregion in den letzten Jahren entscheidend<br />

beeinflusst. Auf den Dresdner Arbeitsmarkt hatte diese Entwicklung aufgrund der hohen Kapitalintensität<br />

des Verarbeitenden Gewerbes jedoch nur geringe Auswirkungen. Beschäftigungsveränderungen<br />

wurden vor allem durch die in Dresden ansässige, arbeitsintensive Dienstleistungsbranche<br />

getrieben.<br />

Neben der allgemeinen Wirtschaftskraft spielen für die zukünftige Entwicklung der Region auch die<br />

finanziellen Mittel der öffentlichen Hand eine entscheidende Rolle. Diese können beispielweise in die<br />

Verbesserung der Standortqualität für die Wirtschaft investiert werden und somit Anreize für die<br />

Ansiedelung von Unternehmen schaffen. Die Einnahmen der Kommunen der Modellregion werden<br />

aufgrund der Abhängigkeit von der negativen Einnahmeentwicklung auf der Landesebene im Projektionszeitraum<br />

von 2010 bis 2025 voraussichtlich fiskalisch erheblich unter Druck geraten. Im<br />

Hinblick auf die Gesamteinnahmen des Freistaats Sachsen ist bis 2025 real eine Verringerung um<br />

ca. 3 Mrd. Euro zu erwarten. Der Einnahmerückgang ergibt sich z. B. aus der schrumpfenden Bevölkerung<br />

sowie durch das Auslaufen der ostspezifischen Transferzahlungen. Beide Faktoren kön-<br />

<strong>REGKLAM</strong> - Entwicklung und Erprobung eines Integrierten Regionalen Klimaanpassungsprogramms für die<br />

Modellregion Dresden, Förderkennzeichen: 01 LR 0802, www.regklam.de

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