IRKAP Langfassung - REGKLAM
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ENTWURF Integriertes Regionales Klimaanpassungsprogramm für die Modellregion Dresden Version 1.7<br />
Teil I / Die Modellregion Dresden im Wandel<br />
6 Leitbild und Handlungsprinzipien für die Klimaanpassung<br />
Die Anpassung an die Folgen des Klimawandels ist eine langfristige Herausforderung für alle Akteure<br />
in der Modellregion Dresden. Erforderlich sind Maßnahmen, von denen einige kurzfristig und<br />
andere mittel- bis langfristig umzusetzen sind. Klimaanpassung ist damit ein dynamischer Prozess,<br />
der nicht ungesteuert, sondern zielorientiert verlaufen sollte. Das <strong>IRKAP</strong> beruht deshalb auf einem<br />
übergeordneten Leitbild und mehreren Handlungsprinzipien. Leitbild und Prinzipien richten sich an<br />
alle Akteure in der Modellregion Dresden. Sie wollen Orientierung vermitteln und die Diskussion zur<br />
Klimaanpassung anregen.<br />
Ein Leitbild ist vor allem ein Kommunikationsinstrument. Es enthält realistische Leitvorstellungen,<br />
die Orientierung für die Formulierung konkreter Ziele in den einzelnen Themenfeldern des <strong>IRKAP</strong><br />
vermitteln. Das Leitbild ist auf die langfristige Zukunft gerichtet und nicht statisch, sondern offen<br />
für künftige Entwicklungen in den vielfältigen Handlungsfeldern der Stadt- und Regionalentwicklung.<br />
Im Mittelpunkt steht dabei die Frage nach dem „Was?“ der Klimaanpassung.<br />
Handlungsprinzipien bilden den Rahmen für die Beantwortung des „Wie?“ in den einzelnen strategischen<br />
Themenfeldern des <strong>IRKAP</strong>. Sie zeigen generelle Handlungsmöglichkeiten für die regionalen<br />
und lokalen Akteure im Einklang mit dem Leitbild zur Klimaanpassung auf. Sie dienen darüber hinaus<br />
der Orientierung zur Umsetzung der Maßnahmen durch Entscheidungen und Handlungen der<br />
regionalen und lokalen Akteure in Politik, Verwaltung, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft.<br />
Die Prinzipien berücksichtigen die besonderen Herausforderungen des Klimawandels sowie<br />
die Rahmenbedingungen und Handlungsmöglichkeiten in der Modellregion Dresden. Sie entsprechen<br />
Zielen und Grundsätzen, wie sie in Strategiedokumenten des Bundes formuliert sind (z. B.<br />
„Deutsche Anpassungsstrategie an den Klimawandel (DAS)“).<br />
Leitbild „Klimaanpassung in der Region Dresden“<br />
Gesunde und attraktive Lebens- und Arbeitsbedingungen erhalten: Die sächsische Kulturlandschaft,<br />
das attraktive Arbeits- und Lebensumfeld sowie die vielfältigen kulturellen und sozialen Angebote<br />
sind Grundlagen der derzeit hohen Lebensqualität in der Modellregion Dresden. Ebenso wichtig sind<br />
Mobilitätsangebote und intakte technische Infrastrukturen in einer lebenswerten und gesunden<br />
Umwelt. Dadurch bietet die Region Dresden Raum für individuelle Entfaltung, Kreativität und Innovation,<br />
in dem sich Gemeinsinn, Sicherheitsgefühl und Zusammenhalt entwickeln können. Diese<br />
hohe Lebensqualität gilt es unter den Bedingungen des Klimawandels zu sichern und zu erhöhen.<br />
Wirtschaftliche Chancen des Klimawandels nutzen, Risiken auf ein tolerierbares Niveau reduzieren:<br />
Die Modellregion Dresden hat im ostdeutschen Vergleich überdurchschnittlich gute Voraussetzungen<br />
für eine international wettbewerbsfähige ökonomische Entwicklung. Daraus ergeben sich Chancen<br />
für die weitere wirtschaftliche Entwicklung – einschließlich der Land- und Forstwirtschaft. Um<br />
den Standort der Region Dresden wirtschaftlich attraktiv zu erhalten und die Standortqualität weiter<br />
zu entwickeln, gilt es, die aus dem Klimawandel resultierenden Chancen im Wettbewerb zu nutzen.<br />
Zugleich sollen Risiken frühzeitig erkannt und geeignete Anpassungsmaßnahmen entwickelt<br />
und umgesetzt werden – insbesondere auch für den Umgang mit Extremereignissen.<br />
Natürliche Lebensgrundlagen im Klimawandel bewahren: Die vielfältigen Leistungen und Funktionen<br />
der regionalen und globalen Ökosysteme bilden die „natürliche Lebensgrundlagen“ sowohl für<br />
die Lebensverhältnisse und Arbeitsbeziehungen als auch für die wirtschaftliche Entwicklung. Beeinträchtigungen<br />
von Natur und Landschaft infolge des Klimawandels sind zu vermeiden – wo immer<br />
möglich und wirtschaftlich vertretbar. Gleichzeitig gilt es, Natur und Landschaft so zu behandeln,<br />
dass sie hinsichtlich unvermeidbarer Beeinträchtigungen weniger „verletzlich“ bzw. anpassungsfähiger<br />
werden. In der Modellregion Dresden kommt, neben dem Erhalt der biologischen Vielfalt,<br />
insbesondere Belangen des Boden- und Gewässerschutzes sowie des Landschaftswasserhaushaltes<br />
eine besondere Bedeutung zu.<br />
<strong>REGKLAM</strong> - Entwicklung und Erprobung eines Integrierten Regionalen Klimaanpassungsprogramms für die<br />
Modellregion Dresden, Förderkennzeichen: 01 LR 0802, www.regklam.de