24.01.2013 Aufrufe

IRKAP Langfassung - REGKLAM

IRKAP Langfassung - REGKLAM

IRKAP Langfassung - REGKLAM

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

42<br />

ENTWURF Integriertes Regionales Klimaanpassungsprogramm für die Modellregion Dresden Version 1.7<br />

Teil II /2. Wasserhaushalt und Wasserwirtschaft<br />

strebte positive Wirkung ist es notwendig, dass die Gewässerunterhaltung abgesichert ist, um<br />

eventuelle Probleme verschiedener Nutzungsansprüche zu vermeiden.<br />

Für aquatische und semiaquatische Organismen in und an Oberflächengewässern sollten zudem<br />

geeignete Rückzugs-, Wanderungs- und Wiederbesiedlungsstrukturen erhalten bzw. geschaffen<br />

werden, um deren Resilienz in Extremereignissen zu stärken (z. B. Erhalt bzw. Schaffen von Stillgewässern<br />

mit größeren Wassertiefen im Nebenschluss von Fließgewässern, Herstellen der Durchgängigkeit).<br />

Eine weitere Voraussetzung zum Schutz aquatischer Landökosysteme ist der Schutz des Grundwassers<br />

gegen den Eintrag schädlicher Stoffe. Seine Bedeutung nimmt mit klimatischen Veränderungen,<br />

die die Resilienz der aquatischen Landökosysteme beeinflussen, zu.<br />

Oberflächengewässer und Grundwasser sind als Ressource für die sichere Versorgung mit<br />

Trink- und Brauchwasser in der Modellregion Dresden unerlässlich. Die bereits genannten Handlungsschwerpunkte<br />

zur Aufrechterhaltung der Funktionen aquatischer Ökosysteme sind auch für die<br />

Verfügbarkeit von Trink- und Brauchwasser von Bedeutung. Darüber hinaus sind langfristig angelegte<br />

Maßnahmen zum Sichern der Nutzbarkeit eines qualitativ und quantitativ ausreichenden Wasserdargebotes<br />

und Reduzieren unnötiger Inanspruchnahme des Wasserdargebotes notwendig.<br />

Neben den erwarteten langfristigen klimawandelbedingten (Trend-)Veränderungen (z. B. Lufttemperatur),<br />

erfordert insbesondere das vermehrte Auftreten von Extremereignissen wie Hitzeperioden<br />

und Starkniederschlägen die Entwicklung von Anpassungsstrategien der technischen Systeme<br />

der Wasserversorgung und der Abwasserentsorgung.<br />

Für die Sicherstellung der Versorgung mit Trinkwasser in ausreichender Menge und guter Qualität<br />

ist es notwendig den technischen Standard bei Neuinstallationen oder Modernisierungen aufrecht<br />

zu erhalten bzw. anzupassen und die Auswirkungen von Wandelprozessen in die Planung stärker zu<br />

integrieren. Die für die Trinkwasseraufbereitung verwendeten Oberflächen- und Grundwasserressourcen<br />

sind zu schützen und die Wasserversorgungskonzepte hinsichtlich der Versorgungssicherheit<br />

mit Trinkwasser während langanhaltender Hitzeperioden sind zu überprüfen. Von grundlegender<br />

Bedeutung für die Aufrechterhaltung des Entwässerungskomforts und die Minimierung von<br />

lokalen Überflutungen im urbanen Bereich ist die Verringerung der Flächenversiegelung.<br />

Ziele und Maßnahmen zur Klimaanpassung<br />

Ziel 2.1: Langfristige Sicherstellung eines eines naturnahen Wasserhaushaltes im ruralen<br />

Raum und naturnahe Bewirtschaftung der Niederschläge im urbanen Raum<br />

Die Erhöhung der Temperatur und die Veränderung der Niederschlagsverteilung im Jahresverlauf<br />

wirken sich auf die verfügbare Wassermenge und saisonale Verteilung des Wassers aus. In der<br />

Modellregion Dresden sollen deshalb die natürlichen Speicherkomponenten im Wasserhaushalt -<br />

wie z. B. in Bodenwasser, im Grundwasser oder in Standgewässern im Seitenschluss von Fließgewässern<br />

- gestärkt werden, um eine ausgleichende Wirkung auf zunehmende und länger anhaltende<br />

Trockenperioden zu erzielen. Der Anteil der versiegelten Flächen in der Modellregion Dresden ist<br />

möglichst gering zu halten. Für die urban genutzten, (teil)versiegelten Flächen ist ein naturnaher,<br />

dem Gebietstyp entsprechender Wasserhaushalt anzustreben.<br />

Maßnahme 2.1.1: Fördern einer naturnahen Niederschlagswasserbewirtschaftung im<br />

urbanen Raum<br />

Für die konsequente dezentrale Rückhaltung von Niederschlagswasser vor<br />

Ort, den Erhalt oder die Schaffung von Verdunstungsmöglichkeiten, die Versickerung<br />

von Teilen des gesammelten Wassers und nicht zuletzt für die gedrosselte,<br />

schadlose Ableitung des verbleibenden Wassers in Gewässern statt<br />

der Kanalisation sind erprobte technische und freiraumgestaltende Systeme<br />

wie z. B. Gründächer oder Mulden-Rigolen-Systeme vorzusehen. Nicht zuletzt<br />

sollten auch im Bestand Entsiegelungspotenziale zur Wiederherstellung eines<br />

naturnahen, gebietstypischen Wasserhaushaltes durch entsprechende Systeme<br />

genutzt werden. Die Maßnahmen werden im Kapitel II.1 „Städtebau“ sowie<br />

im Ziel 2.15 (Schutz der Ressource Oberflächengewässer zur langfristigen<br />

Sicherung der Bereitstellung von Trink-, Nutz- und Brauchwasser in guter<br />

Qualität) beschrieben.<br />

Maßnahme 2.1.2: Sichern eines naturnahen Wasserhaushaltes im ruralen Raum<br />

<strong>REGKLAM</strong> - Entwicklung und Erprobung eines Integrierten Regionalen Klimaanpassungsprogramms für die<br />

Modellregion Dresden, Förderkennzeichen: 01 LR 0802, www.regklam.de

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!