IRKAP Langfassung - REGKLAM
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ENTWURF Integriertes Regionales Klimaanpassungsprogramm für die Modellregion Dresden Version 1.7<br />
Teil II /3. Land- und Forstwirtschaft<br />
ren Anstieg der Nachfrage zu rechnen sein. In Kombination mit den zu erwartenden Klimaveränderungen<br />
müssen hierfür geeignete Anpassungsmaßnahmen entwickelt und umgesetzt werden, um<br />
zum einen negative Entwicklungen zu vermeiden und andererseits mögliche positive Synergien<br />
(z.B. zwischen Land- und Forstwirtschaft) zu nutzen. Ergänzend zu den hier (Ziel 3.6) im Folgenden<br />
aufgeführten Maßnahmen ist weiterhin die unter Ziel 3.3 aufgeführte Maßnahme 3.3.4 Strukturierung<br />
der Landschaft z.B. durch Pflanzung von Gehölzstreifen zur Winderosions- und Verdunstungsminderung<br />
und periodischer Nutzung zu nennen.<br />
Maßnahme 3.6.1: Nutzung von Nebenprodukten (z.B. Getreidestroh), jedoch bei gezielter<br />
Einhaltung von Abfuhrgrenzen zur Stabilisierung des Humushaushaltes<br />
� Zielkonflikt mit dem Bodenschutz bei Strohabfuhr<br />
Die Nutzung von Nebenprodukten der landwirtschaftlichen Produktion, wie<br />
z.B. Getreidestroh, bietet die Möglichkeit anfallende Reststoffe energetisch zu<br />
nutzen. Hierbei ist jedoch auf die Einhaltung von Abfuhrgrenzen zur Stabilisierung<br />
des Humusgehaltes zu achten. Weitere Ausführungen unter Ziel 3.4,<br />
Maßnahme 3.4.3. Ein weiterer Punkt ist z.B. auch die Nutzung von Gülle in Biogasanlagen.<br />
Auch hier sollte auf einen weitestgehend geschlossenen Stoffkreislauf<br />
und die Rückführung der Nährstoffe über die Ausbringung von Gärresten,<br />
unter Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen, zunehmend geachtet<br />
werden.<br />
Maßnahme 3.6.2: Anlage von Kurzumtriebsplantagen (KUP), vor allem auf stark erosionsgefährdeten<br />
Flächen � Schnittstelle zum Naturschutz<br />
Zur nachhaltigen Nutzung nachwachsender Rohstoffe und der steigenden<br />
Nachfrage ist die Anlage von Kurzumtriebsplantagen kurz- bis mittelfristig eine<br />
mögliche Maßnahme. Dies beinhaltet die Nutzung schnellwachsender<br />
Baumarten auf Ackerflächen. Um die Konkurrenz zur Nahrungsmittelproduktion<br />
zu minimieren, sollten KUP im Zuge des Klimawandels auf Standorten mit<br />
geringem ackerbaulichen Nutzungspotenzial (Marginalstandorten) oder auf<br />
Standorten oder Teilflächen mit hoher Erosionsgefährdung, jedoch unter der<br />
Berücksichtigung der Anforderungen der verwendeten Baumarten (LfULG<br />
2010) angebaut werden.<br />
� Maßnahmenblatt 3.7.3: Anbau schnellwachsender Baumarten in Kurzumtriebsplantagen<br />
(derzeit noch in Abstimmung)<br />
Maßnahme 3.6.3: Einführung von Agroforstsystemen<br />
Agroforstsysteme können bei fortschreitendem Klimawandel vorteilhaft eingesetzt<br />
werden, da sie zum einen den Anbau der gängigen Hauptkulturen erlauben,<br />
zum anderen aber auch energetisch oder stofflich nutzbare Biomasse erzeugen<br />
und weiterhin für eine Strukturierung der Landschaft sorgen und das<br />
Mikroklima positiv beeinflussen. Hierzu bedarf es aber noch weitergehender<br />
Untersuchungen zur Anpassung an die regionalen Bedingungen, da bisher wenige<br />
Erfahrungen hierzu im Gebiet vorliegen.<br />
Umsetzung: langfristig<br />
Adressaten: Wissenschaft, Landwirte, Behörden<br />
Maßnahme 3.6.4: Erhöhung des Ertrags durch Zweitfruchtanbau<br />
Bei einer Verlängerung der Vegetationszeiten könnte langfristig auch der<br />
Zweitfruchtanbau zur Nutzung als nachwachsender Rohstoff sinnvoll sein.<br />
Nach derzeitigen wissenschaftlichen Erkenntnissen wird darin jedoch erst ab<br />
der zweiten Hälfte des Jahrhunderts eine umsetzungswürdige Option gesehen.<br />
Ebenso besteht weiterer Forschungsbedarf und die Notwendigkeit der Entwicklung<br />
und Umsetzung von Konzepten in Praxisversuchen.<br />
Ziel 3.7: Anpassung von Anbaustrategien und – verfahren im Obst- und Gemüsebau<br />
Mit den sich verändernden Klimabedingungen stehen die Obstanbauer vor neuen z.T. sich verschärfenden<br />
Herausforderungen, wie z.B. Hagelabwehr und Absicherung der Wasserversorgung in<br />
Trockenzeiten. Hauptproblemfelder im Obst- und Gemüseanbau unter Klimawandelbedingungen<br />
<strong>REGKLAM</strong> - Entwicklung und Erprobung eines Integrierten Regionalen Klimaanpassungsprogramms für die<br />
Modellregion Dresden, Förderkennzeichen: 01 LR 0802, www.regklam.de<br />
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