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IRKAP Langfassung - REGKLAM

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ENTWURF Integriertes Regionales Klimaanpassungsprogramm für die Modellregion Dresden Version 1.7<br />

Teil III / Maßnahmenblätter<br />

Maßnahmenblatt 2.5.2<br />

Anlegen natürlicher Sedimentationsbarrieren zur Verminderung<br />

der Kolmation der Gewässersohle bei zunehmenden Starkregenereignissen<br />

Bezug zu den Zielen der Klimaanpassung<br />

Sichern einer guten hydromorphologischen Ausprägung aller Fließgewässer zur Stärkung ihrer<br />

Resilienz gegenüber extremen klimatischen Bedingungen (Dürre, Hochwasser)<br />

Akteur<br />

Träger der Unterhaltungslast gem. § 70 SächsWG (Kommunen, Freistaat in Vertretung der LTV)<br />

Beschreibung<br />

Verstärkt auftretende lokale Starkregenereignisse führen zu zunehmenden Eintrag erodierter Materialien.<br />

Die Gewässersohle kolmatiert bzw. versandet. Gegenmaßnahmen der Unterhaltungslastträger<br />

sind eine extensive, verdichtende Begrünung der Gewässerrandstreifen sowie Anlegen von<br />

Aufwallungen und Sedimentationsbereichen im Auenbereich. Stoffe, welche partikelgebunden,<br />

meist in Verbindung mit extremen Witterungsereignissen, überwiegend mit dem direkten Oberflächenabfluss<br />

aus der Fläche ins Gewässer (Sabater et al. 2003, Reed & Carpenter 2002, Outen<br />

2005), wie Sedimente, Geschiebe, Phosphor und Keime, werden in Uferrandstreifen mit einem<br />

hohen Wirkungsgrad eleminiert. Desweiteren limitiert die Ufervegetation den Licht-(Energie-<br />

)Eintrag in die Fließgewässer. Das wirkt sich positiv auf die Wassertemperatur aus und begünstigt<br />

die Nährstoffretention im Gewässer (biogene Sohlenabdichtung durch Algenaufwuchs wird verhindert,<br />

der Kontakt zum Biofilm des Hyperrheals bleibt erhalten).<br />

Diese kurzfristig umsetzbare Maßnahme bedingt wie eine Vielzahl von Maßnahmen der Gewässerentwicklung<br />

ausreichend verfügbare Flächen im Nebenschluss der Gewässer. Für die Bereitstellung<br />

erforderlicher Flächen und damit zur Lösung von Zielkonflikten zwischen Landnutzern und<br />

Gewässerschutz können fachplanerische Instrumente wie die zielgerichtete Ausweisung von Kompensationsflächen<br />

(Eingriffsregelung nach BNatSchG) oder Flurneuordnungsverfahren (§ 41<br />

FlurbG Nutzen zur schadlosen Abführung von Oberflächenabfluss im Wege und Gewässerplan)<br />

beitragen.<br />

Bezug zum Klimawandel<br />

Im Zuge des Klimawandels wird ein häufigeres Auftreten von Starkniederschlägen projiziert. Damit<br />

verbunden sind die Dominanz schneller Abflusskomponenten und hieraus resultierender Wassererosion<br />

auf erosionsanfälligen Flächen. Wegen der aktuell schon hohen Wassererosionsgefährdung<br />

sächsischer Ackerflächen ist die möglichst flächenhafte Anwendung erosionsverhindernder<br />

Maßnahmen erforderlich. Unter Berücksichtigung der Klimaprojektionen steigt die Notwendigkeit<br />

der Anwendung von vorsorgenden Maßnahmen.<br />

Bezug zur Modellregion/regionale Differenzierung<br />

Die im Rahmen des Klimawandels projizierte Zunahme der Intensität von Starkregenereignissen,<br />

v.a. im Sommerhalbjahr führt zu einer Zunahme der Wassererosionsgefährdung v.a. auf schluffreichen,<br />

oftmals stärker geneigten Ackerböden der Löss- und Sandlösslandschaften (Mittelsächsisches<br />

Lössgebiet) sowie des Berglandes und der Mittelgebirge (Erzgebirgskamm und -vorland,<br />

Sächsische Schweiz). Vor allem bei konventioneller Bodenbearbeitung mit dem Pflug und im Zeitraum<br />

direkt nach der Saatbettbereitung bis zur Ausbildung eines schützenden Pflanzenbestandes<br />

bzw. direkt nach der Ernte führen hier Starkniederschläge zu einer infiltrationshemmenden Oberflächenverschlämmung,<br />

in der Folge zu einer verminderten Infiltration, der Zunahme des Oberflächenabflusses<br />

und damit zu verstärkter Erosion, mit möglichen on-site (z.B. Beeinträchtigung der<br />

Bodenfunktionen (z. B. Filter-, Puffer- und Speicherfunktion für Nährstoffe und Niederschlagswasser),<br />

Verletzung und Vernichtung von Kulturpflanzen, Verlagerung von Saatgut, Dünge- und<br />

Pflanzenschutzmitteln) und off-site Schäden (z.B. Einträge von Sedimenten, Nähr- und Schadstoffen<br />

in Gewässer, Verschmutzung von Verkehrswegen, Siedlungsflächen und Gräben). (Querverweis<br />

� Herausforderungen der Klimaanpassung für die Landwirtschaft).<br />

<strong>REGKLAM</strong> - Entwicklung und Erprobung eines Integrierten Regionalen Klimaanpassungsprogramms für die<br />

Modellregion Dresden, Förderkennzeichen: 01 LR 0802, www.regklam.de<br />

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