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IRKAP Langfassung - REGKLAM

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ENTWURF Integriertes Regionales Klimaanpassungsprogramm für die Modellregion Dresden Version 1.7<br />

Teil II /6. Schutz der menschlichen Gesundheit<br />

Leitbild<br />

„Schutz der menschlichen Gesundheit“<br />

In der Modellregion Dresden wird der Schutz der menschlichen Gesundheit vor den Auswir-<br />

kungen des sich verändernden Klimas angestrebt. Die dafür erforderlichen Anpassungsmaßnahmen<br />

sind gekennzeichnet durch:<br />

� Die Einbeziehung und Vernetzung aller relevanten Akteursgruppen aus den unterschiedlichen<br />

Sektoren der Regionalpolitik sowie Wissenschaft und Praxis,<br />

� den Schutz insbesondere vulnerabler Personengruppen und (Gesundheits-) Infrastrukturen<br />

sowie<br />

die allgemeine Bewusstseinsbildung und Sensibilisierung im Hinblick auf die potentiellen Aus-<br />

wirkungen des Klimawandels auf die menschliche Gesundheit mit besonderem Fokus auf die<br />

Modellregion Dresden. In diesem Prozess sind Synergien zu den Themenfeldern „Städtebauli-<br />

che Strukturen, Grün- und Freiflächen sowie Gebäude“, „Naturschutz und Biodiversität“ sowie<br />

„Wasserhaushalt und Wasserwirtschaft“ zu nutzen.<br />

Der Schutz und die Aufrechterhaltung der Gesundheit stellen eine Querschnittsaufgabe dar und<br />

sollten daher möglichst bei allen Maßnahmen und Handlungsempfehlungen zur Klimaanpassung<br />

mitgedacht werden. Dementsprechend müssen Klimaanpassungsmaßnahmen, die auf den Gesundheitsschutz<br />

fokussiert sind, alle Bevölkerungsgruppen mit ihren jeweiligen Bedarfen einbeziehen.<br />

Da sich Menschen hinsichtlich ihrer Vulnerabilität gegenüber den gesundheitsrelevanten Folgen des<br />

Klimawandels unterscheiden, ist eine differenzierte zielgruppenspezifische Betrachtung und Vorgehensweise<br />

erforderlich. Unter dem Einfluss des sozio-demographischen Wandels und der damit<br />

einhergehenden Alterung der Bevölkerung in der Modellregion Dresden bedeutet dies insbesondere<br />

die Berücksichtigung der Zielgruppe der älteren Menschen. Zudem ist unter Aspekten der sozialen<br />

Gerechtigkeit ebenfalls den Bevölkerungsgruppen mit vergleichsweise geringen (gesundheitserhaltenden<br />

und -fördernden) individuellen, finanziellen und sozialen Ressourcen besondere Beachtung<br />

zu schenken. Perspektivisch umfasst dies auch die Einbeziehung der verschiedenen kulturellen<br />

Hintergründe von Bewohnern der Region (z. B. Migrationshintergrund). Ferner gilt es, Klimaanpassung<br />

geschlechtergerecht zu gestalten.<br />

Folglich ist neben einer verbesserten zielgruppenspezifischen Kommunikation auf allen Ebenen und<br />

zwischen allen beteiligten Akteuren insbesondere die Aufklärung und Partizipation der Bevölkerung<br />

von hoher Relevanz. Erklärtes Ziel ist dabei eine gesundheitsgerechte (d. h. ressourcenorientierte)<br />

Vorgehensweise. Demnach ist, wenn möglich, an bereits bewährte und bestehende Konzepte und<br />

Maßnahmen anzuknüpfen, indem diese um den Aspekt Gesundheit erweitert werden.<br />

Handlungsschwerpunkte<br />

Vulnerable Bevölkerungsgruppen. Bei bei der Klimaanpassung in der Modellregion werden die<br />

Personengruppen fokussiert, die besonders empfindlich auf Klimaänderungen reagieren (z. B. ältere<br />

Menschen, Vorerkrankte) und/oder aufgrund ihres Verhaltens (z. B. bestimmte Berufsgruppen)<br />

einer vergleichsweise höheren Belastung ausgesetzt sind. Diese müssen mit zielgruppenspezifischen<br />

Aufklärungsmaßnahmen in ihren unterschiedlichen Lebenswelten (Settings) angesprochen<br />

werden. Zudem ist die Bevölkerung der Region in ihrem Wissen bezüglich der eigenen Klimasensibilität<br />

sowie ihren persönlichen Handlungsfähigkeiten zu fördern. Im Rahmen der Klimaanpassung<br />

sollte der gesundheitsbezogene Schutz in erster Linie auf Hitzeeinflüsse, vektorbasierte Infektionskrankheiten,<br />

eine verstärkte Allergenbelastung sowie die Folgen von Hoch- und Niedrigwasserereignissen<br />

abzielen. Ältere Menschen sind speziell vor den Auswirkungen von Extremwetterereignissen<br />

und dabei insbesondere vor hitzebedingten Gesundheitsbeeinträchtigungen zu schützen.<br />

Anpassung der infrastrukturellen Rahmenbedingungen. Um die Gesundheit der Bevölkerung<br />

in der Modellregion bestmöglich schützen zu können, werden bei der Klimaanpassung besonders<br />

vulnerable gesundheitsrelevante Infrastrukturen berücksichtigt. Diese gilt es hinsichtlich der Auswirkungen<br />

des Klimawandels zu optimieren. Öffentliche (Gesundheits-)Einrichtungen (z. B. Krankenhäuser,<br />

Alten-/Pflegeheime, Bildungsinstitutionen) und öffentliche Erholungsräume (z. B. Parks,<br />

Grün-/Freiflächen, Stadtwälder) als wichtige Infrastrukturen zur Daseinsvorsorge sollten dabei zunächst<br />

hinsichtlich ihrer spezifischen Klimasensibilität geprüft werden. In einem weiteren Schritt<br />

<strong>REGKLAM</strong> - Entwicklung und Erprobung eines Integrierten Regionalen Klimaanpassungsprogramms für die<br />

Modellregion Dresden, Förderkennzeichen: 01 LR 0802, www.regklam.de<br />

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