IRKAP Langfassung - REGKLAM
IRKAP Langfassung - REGKLAM
IRKAP Langfassung - REGKLAM
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
22<br />
ENTWURF Integriertes Regionales Klimaanpassungsprogramm für die Modellregion Dresden Version 1.7<br />
Teil II / 1. Städtebauliche Strukturen, Grün- und Freiflächen sowie Gebäude<br />
tung von Oberflächenwasser um Schäden an Gebäuden, Infrastruktur und Gefahren für die Bevölkerung<br />
zu verhindern, erforderlich.<br />
Bei allen Anforderungen an eine zukunftsfähige Stadt- und Siedlungsentwicklung erfordert die<br />
künftig zu erwartende Verschärfung der finanziellen Engpässe der kommunalen Haushalte, aber<br />
auch des Landes, überzeugende Argumente für die Verwendung von Mitteln. Die Finanzierung der<br />
neuen Aufgaben der Klimaanpassung im Rahmen der Siedlungsentwicklung verlangt vor dem Hintergrund<br />
der Notwendigkeit, die öffentlichen Ausgaben zu reduzieren, verschiedene Strategien:<br />
Durch die Fokussierung auf Maßnahmen, die neben der Klimaanpassung auch weiteren, in der Region<br />
relevanten, Herausforderungen der Raumentwicklung und damit Zielen dienen, können Funktionen<br />
und damit Förder- und Investitionsmittel gebündelt und mit Mehrwert eingesetzt werden.<br />
Der gezielte Einsatz vorhandener Mittel, z. B. Gelder aus der Umsetzung der naturschutzfachlichen<br />
Eingriffsregelung, in Gebiete wo aus mikroklimatischer Sicht Handlungsbedarfe zur Entsiegelung<br />
und zur Verbesserung der Vegetationsstruktur bestehen, eröffnet neue Handlungsspielräume. Die<br />
Anpassung der Siedlungsstrukturen an die Folgen des Klimawandels erfordert v. a. auch privates<br />
Handeln. Die erforderliche Eigenvorsorge wird von der öffentlichen Hand unterstützt und eingefordert.<br />
Leitbild<br />
„Klimawandelgerechte Siedlungsentwicklung“<br />
In der Modellregion Dresden wird eine klimawandelgerechte Stadt-und Siedlungsentwicklung<br />
angestrebt. Diese ist gekennzeichnet durch Gebäude, Freiräume und Siedlungsstrukturen, die<br />
gesunde Wohn- und Arbeitsverhältnisse und eine hohe Lebensqualität gewährleisten.<br />
Die Städte und Gemeinden in der Modellregion Dresden leisten einen Beitrag zum Klimaschutz.<br />
Kompakte Siedlungsstrukturen sind zur Steigerung der Energie- und Infrastruktureffizienz wei-<br />
terhin anzustreben. Gleichzeitig ist der in Zukunft steigende Bedarf an Grünflächen zur Anpassung<br />
an die Klimafolgen im Rahmen zukünftiger Siedlungsstrukturkonzepte zu berücksichtigen.<br />
Mit der „doppelten“ Innenentwicklung, d. h. einer Verdichtung der Siedlungsbereiche bei der<br />
gleichzeitigen Schaffung eines grünen Wohnumfeldes und ökologisch wirksamer Freiräume,<br />
kann dem Grundsatz „Innenentwicklung vor Außenentwicklung“ auch unter den Herausforderungen<br />
des Klimawandels Rechnung getragen werden.<br />
Funktionsfähige städtische Ökosysteme ermöglichen die Anpassung an die Folgen des Klimawandels.<br />
Dabei ergeben sich auch Synergien zu anderen Klimaanpassungsbereichen Wasser-<br />
haushalt und Wasserwirtschaft sowie Naturschutz.<br />
Handlungsschwerpunkte<br />
Umbau des Bestandes: Die Städte und Gemeinden unserer Modellregion sollten sich angesichts<br />
der überwiegend geringen Entwicklungsdynamik bei der Klimaanpassung auf den Umbau bestehender<br />
Siedlungsstrukturen konzentrieren. Folglich müssen Anstrengungen in den Erhalt und die<br />
Aufwertung des Gebäudebestands gelenkt werden, um mögliche Risiken zu minimieren. Die Städte<br />
und Gemeinden der Region verfügen über eine gute Ausstattung mit öffentlichen, aber auch privaten<br />
Grünflächen. Hier erfordert der Klimawandel Maßnahmen, welche die klimatische Leistungsfähigkeit<br />
des Stadtgrüns erhalten und fördern, so dass diese auch künftig als vielseitige Ausgleichsräume,<br />
insbesondere für die Erholung der Stadtbevölkerung zur Verfügung stehen.<br />
Nutzung der Flächenpotenziale: Die Städte und Gemeinden unserer Modellregion sollten zur<br />
Klimaanpassung ihre (Flächen-)Potenziale nutzen. Zur Umsetzung einer Vision einer Stadtstruktur<br />
im Wechselspiel einer verdichteten Stadt und einer leistungsfähigen grünen Infrastruktur gilt es,<br />
besonderes Augenmerk auf die Entwicklungspfade der Brachflächen zu legen. Das vorhandene Potenzial<br />
an Brachflächen gilt es einerseits, insbesondere in den Kommunen, die künftig hohe Bedarfe<br />
für den Wohnungsneubau haben, für eine bauliche Innenverdichtung zum Erhalt kompakter und<br />
damit energieeffizienter Siedlungsstrukturen zu nutzen. Andererseits bergen Brachflächen im Sinne<br />
multifunktionaler Freiflächen das Potenzial sowohl zur Verbesserung der klimatischen Situation im<br />
Siedlungsraum als auch für den Umgang mit Starkregenereignissen in ihrer Funktion als Rückhalteräume.<br />
Es gilt freiraumplanerische Nachnutzungen auf Brachflächen auch entgegen gängiger Ver-<br />
<strong>REGKLAM</strong> - Entwicklung und Erprobung eines Integrierten Regionalen Klimaanpassungsprogramms für die<br />
Modellregion Dresden, Förderkennzeichen: 01 LR 0802, www.regklam.de