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IRKAP Langfassung - REGKLAM

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ENTWURF Integriertes Regionales Klimaanpassungsprogramm für die Modellregion Dresden Version 1.7<br />

Teil II /3. Land- und Forstwirtschaft<br />

Maßnahme 3.1.2: Anpassung und Erweiterung von Fruchtfolgen<br />

Eine Anpassung und Erweiterung von Fruchtfolgen unter Einbeziehung von<br />

standortangepassten Sorten und ggf. neuen, eher trockenstresstoleranteren<br />

Arten (z.B. Hirse), sowie Zwischenfruchtanbau und Untersaaten sollte kurz-<br />

bis mittelfristig durch Landwirte umgesetzt und durch Behörden/Ämter<br />

(SMUL, LfULG) unterstützt und forciert werden. Generell sind ausgewogene<br />

Fruchtfolgen anzustreben, die einen Wechsel der Hauptkulturen zwischen<br />

Halm- und Blattfrüchten, sowie Winterungen und Sommerungen enthalten<br />

und weiterhin angepasste und an der Hauptkultur orientierte Zwischenfrüchte<br />

integrieren. Auf Trockenstandorten sind darüber hinaus Kulturen und Kulturfolgen<br />

zu bevorzugen, die temporäre Trockenphasen besser verkraften (z.B.<br />

Roggen), sowie Sorten auszuwählen, die sich auf diesen Standorten bewährt<br />

haben. Hierzu wird auf die Ergebnisse der Sortenprüfung des LfULG verwiesen,<br />

die regionsbezogene Empfehlungen herausgeben und jährlich durch Versuchsauswertungen<br />

anpassen. Nachfolgend einige mögliche zukünftige regionale<br />

Entwicklungen (LfULG 2009):<br />

Im Sächsischen Heidegebiet und im Riesaer-Torgauer Elbtal besteht<br />

der größte Anpassungsbedarf zur Risikominderung bei zunehmenden Trockenperioden.<br />

Der Roggen als besonders anspruchslose Fruchtart könnte<br />

künftig weiter an Bedeutung gewinnen. Wintergerste bleibt eine wichtige Anbaufrucht<br />

aufgrund ihrer effizienten Ausnutzung der Winterfeuchte. Hinsichtlich<br />

Trockentoleranz und Risikostreuung kann mittel- bis langfristig durch den<br />

Anbau von z.B. Sudangras, Zuckerhirse und Miscanthus das Anbauspektrum<br />

sinnvoll erweitert werden. Bei zunehmender Frühjahrs- und Frühsommertrockenheit<br />

steigt das finanzielle Risiko des Rapsanbaus.<br />

Für Erzgebirgskamm und –vorland ist aufgrund der Erwärmung und längeren<br />

Vegetationszeit mit einer Ausdehnung des Anbaus von Winterweizen und<br />

Silomais zu rechnen. Auch die Anbaubedingungen für Zwischenfrüchte, Kurzumtriebsplantagen<br />

zur Energiegewinnung sowie den Zweitfruchtanbau verbessern<br />

sich künftig.<br />

Aufgrund der negativen Entwicklung der klimatischen Wasserbilanz in der<br />

Oberlausitz und der Sächsischen Schweiz werden sich anspruchsvolle<br />

Kulturen wie Winterweizen und Zuckerrüben auf die besten Böden zurückziehen<br />

und der Roggen könnte sich dafür stärker ausdehnen.<br />

Im Mittelsächsischen Lößhügelland ist wegen der hohen Wasserspeicherfähigkeit<br />

der tiefgründigen Lößböden davon auszugehen, dass alle anspruchsvollen<br />

Kulturen weiterhin anbauwürdig bleiben. Körnermais könnte künftig<br />

mehr Bedeutung erlangen, da die Abreife früher stattfindet und somit geringere<br />

Trocknungskosten die Wirtschaftlichkeit verbessern. Luzerne als trockentolerante<br />

Futterpflanze bietet sich für den Futterbau vor allem in den niederschlagsärmeren<br />

Gebieten an.<br />

Generell sind auf Trockenstandorten bei zunehmendem Trockenstress relativ<br />

dünne Bestände mit kräftigen Einzelpflanzen anzustreben, um das verfügbare<br />

Wasser- und Nährstoffangebot aus dem Boden besser ausnutzen zu können.<br />

Das setzt reduzierte Aussaatmengen mit gleichmäßiger Verteilung und Saattiefe<br />

voraus und stellt damit höhere Anforderungen an die Technik und Arbeitsausführung.<br />

(Maßnahme 3.1.2 ist derzeit noch in Abstimmung)<br />

Maßnahme 3.1.3: Düngeverfahren an trockenere Bedingungen anpassen, um eine optimale<br />

Nährstoffversorgung der Pflanzen zu gewährleisten. � Synergie<br />

Gewässerschutz<br />

Durch Landwirte in Betrieben einerseits und das LfULG andererseits (mit Beratung,<br />

Förderungen, Praxisversuchen, Informationsveranstaltungen) sind<br />

folgende Anpassungen der Düngeverfahren zu empfehlen:<br />

1. Sicherung einer optimalen Grundnährstoffversorgung. Hier bestehen z.T<br />

erhebliche Defizite, vor allem bei Kalium und Phosphor. Eine Nährstoffunterversorgung<br />

wirkt sich unter Trockenbedingungen gravierend auf die<br />

Ertragsbildung aus.<br />

<strong>REGKLAM</strong> - Entwicklung und Erprobung eines Integrierten Regionalen Klimaanpassungsprogramms für die<br />

Modellregion Dresden, Förderkennzeichen: 01 LR 0802, www.regklam.de

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