IRKAP Langfassung - REGKLAM
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ENTWURF Integriertes Regionales Klimaanpassungsprogramm für die Modellregion Dresden Version 1.7<br />
Teil II /3. Land- und Forstwirtschaft<br />
Maßnahme 3.3.2: Minimierung der Zeitspannen ohne Bodenbedeckung<br />
Durch geeignete Fruchtartenauswahl (z.B. früh deckende anstatt spät deckender<br />
Kulturpflanzen), Zwischenfruchtanbau, Untersaaten und eine ausreichende<br />
Strohmulchbedeckung kann die Erosion in Phasen der geringeren Bedeckungsgrade<br />
der Hauptfrucht erheblich gemindert bzw. vermieden werden.<br />
Die mit diesen kurz- bis mittelfristig umsetzbaren acker- und pflanzenbaulichen<br />
Maßnahmen verbundene höhere Bodenbedeckung bewirkt eine geringere<br />
Oberflächenverschlämmungsanfälligkeit, da Bodenaggregate vor Regentropfenaufschlag<br />
geschützt sind. Gleichzeitig vermindern bzw. verhindern Pflanzen<br />
bzw. Pflanzenreste die Bodenverlagerung durch Wind. Eine langfristige Fruchtfolgegestaltung<br />
(Nutzung natürlicher Vorteilswirkungen einzelner Fruchtarten<br />
(z. B. Bodenstrukturstabilisierung, lang anhaltende Bodenbedeckung durch<br />
Pflanzen), Reduzierung der Befahrungs- und Bearbeitungshäufigkeit) kann im<br />
Hinblick auf dieses Problemfeld auch mittel- bis langfristig hohe Wirkungen<br />
erzielen. Die Landwirte werden dabei durch Informationsbereitstellung seitens<br />
des LfULG unterstützt.<br />
� Maßnahmenblatt 3.3.2: Minimierung der Zeitspanne ohne Bodenbedeckung<br />
Maßnahme 3.3.3: Wasser- und winderosionsmindernde Flurgestaltung (in Kombination<br />
mit dauerhaft konservierender Bodenbearbeitung bzw. Direktsaat)<br />
Die Anlage paralleler Streifen quer zum Gefälle mit Wechsel der Fruchtart oder<br />
Einsaat abflussbremsender Grasstreifen bewirkt eine Erhöhung der Bodenbedeckung<br />
und Oberflächenrauhigkeit, sowie eine Verkürzung der Hanglänge<br />
und stellt damit eine wirksame zusätzliche Maßnahme zur Minimierung<br />
der Bodenerosion durch Wind und Wasser dar. Weiterhin bewirkt eine Schlagunterteilung<br />
durch Anlage von Erosionsschutzstreifen (z. B. Gehölze und Feldraine)<br />
zum einen eine Verkürzung der Hanglänge, zum anderen mindern Flurelemente<br />
die Windoffenheit der Landschaft. Begrünte Hangrinnen (grassed<br />
waterways) tragen schlagbezogen mittel bis langfristig zu einer z.T. erheblichen<br />
Minderung der Erosion bei. Hierbei sind jedoch auch die Flächenanteile<br />
der Begrünungen und die Bestimmungen für Grünlandumwandlungen zu beachten.<br />
Langfristig kann auch die Anlage von Agroforstsystemen eine wirksame<br />
Maßnahme zur Strukturierung der Landschaft und der Wasser- und Winderosionsminderung<br />
darstellen. Hierfür sind jedoch weitere Forschungstätigkeiten<br />
notwendig (vgl. Ziel 3.2, Maßnahme 3.2.7). Während die Rahmenbedingungen<br />
mittelfristig durch das SMUL und das LfULG geschaffen werden<br />
können, kann die Umsetzung der Maßnahmen durch die jeweiligen Landwirte<br />
vor Ort kurz- bis mittelfristig erfolgen.<br />
Maßnahme 3.3.4: Einsatz geeigneter Software-tools zur Umsetzung und Etablierung<br />
eines Erosionsschutzkonzeptes<br />
Mit Hilfe geeigneter Software-tools (EROSION-3D, GISCAME) sollten hot-spot<br />
Gebiete in der Modellregion Dresden genauer untersucht werden, um flächen-<br />
und regionsbezogene Anpassungsmaßnahmen abzuleiten und diese in ihrer<br />
Wirkung zu überprüfen. Die Analysen können kurzfristig durch wissenschaftliche<br />
Institutionen und Ingenieurbüros durchgeführt werden; die Umsetzung<br />
der Anpassungsstrategie muss mittel- bzw. langfristig durch die Landwirte<br />
und das LfULG gemeinsam erfolgen.<br />
Ziel 3.4: Umsetzung und Etablierung einer nachhaltigen Humuswirtschaft<br />
Klimabedingt kann es vor allem in den bislang feucht-kühlen Vor- und Mittelgebirgslagen zu einem<br />
stärkeren Humusabbau kommen. Auf den leichten Sandstandorten in Nord- und Ostsachsen wirkt<br />
sich eine geringe Abnahme des bereits niedrigen Bodenhumusgehaltes negativ aus. Dadurch wird<br />
die ohnehin geringe Wasserspeicherfähigkeit der leichten Böden weiter vermindert. Einer nachhaltigen<br />
Humuswirtschaft kommt daher in Zukunft eine wichtige Bedeutung zu. Ergänzend zu den hier<br />
(Ziel 3.4) im Folgenden aufgeführten Maßnahmen ist weiterhin die unter Ziel 3.1 aufgeführte Maßnahme<br />
3.1.2 Anpassung und Erweiterung der Fruchtfolgen zu nennen. Hierbei ist v.a. auf die Integration<br />
von z.B. Leguminosen, Kleegras etc. in die Fruchtfolge sowie den Zwischenfruchtanbau<br />
hinzuweisen.<br />
<strong>REGKLAM</strong> - Entwicklung und Erprobung eines Integrierten Regionalen Klimaanpassungsprogramms für die<br />
Modellregion Dresden, Förderkennzeichen: 01 LR 0802, www.regklam.de