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IRKAP Langfassung - REGKLAM

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ENTWURF Integriertes Regionales Klimaanpassungsprogramm für die Modellregion Dresden Version 1.7<br />

Teil II / 1. Städtebauliche Strukturen, Grün- und Freiflächen sowie Gebäude<br />

Maßnahme 1.2.4: Straßenbaumbestand sichern, erweitern und anpassen<br />

Straßenbäume leisten durch ihr großes Grünvolumen und ihre Schattenwirkung<br />

einen wichtigen Beitrag zur Regulierung des städtischen Mikroklimas.<br />

Die Erhaltung und Ausweitung des Bestandes ist ein zentraler Beitrag zu einer<br />

klimaangepassten Stadt.<br />

Zur Erfassung und Kontrolle des Wachstums, der Vitalität, des Gesundheitszustandes,<br />

der Pflegekosten und des Gefährdungspotenzials des Straßenbaumbestandes,<br />

auch unter den Bedingungen des Klimawandels, wird ein entsprechendes<br />

Monitoring empfohlen. Bestehende Straßenbaumkataster sollten kontinuierlich<br />

genutzt und weiterentwickelt werden.<br />

Der Bestand an Straßenbäumen sollte sukzessive an die sich verändernden<br />

Bedingungen in Folge des Klimawandels angepasst werden. Neben der Wahl<br />

der Baumarten sind optimale Standorteigenschaften für Neupflanzungen, aber<br />

v. a. auch für den Bestand, die zentrale Voraussetzung für einen vitalen<br />

Baumbestand unter den Bedingungen des Klimawandels. Bei zukünftigen<br />

Straßenbaumpflanzungen sollte der vertikale Luftaustausch zur Minimierung<br />

der Schadstoffkonzentrationen gewährleistet sein und die Beschattung von<br />

Photovoltaikanlagen an Gebäuden vermieden werden.<br />

Leitlinien zur Sicherung und Erweiterung des Straßenbaumbestandes unter<br />

den Bedingungen des Klimawandels sowie Hinweise und Vorgaben zu Baumarten<br />

und Standortbedingungen sollten in geeignete strategische Instrumente<br />

(z. B. Straßenbaumkonzepte) und Planungshilfen (z. B. Straßenbaumlisten)<br />

verankert und kontinuierlich fortgeschrieben werden. Die Vorgaben werden<br />

nach Möglichkeit im Rahmen der verbindlichen Bauleitplanung fest- und umgesetzt.<br />

Zum Schutz und zur Erhaltung der Straßenbäume sollten kommunale<br />

Baumschutzsatzungen als zentrales Element genutzt werden. Zur Finanzierung<br />

der Sicherung und Erweiterung des Straßenbaumbestandes müssen neben<br />

öffentlichen Mitteln verstärkt alternative Finanzierungsquellen genutzt<br />

werden.<br />

� Maßnahmenblatt 1.2.4: Anpassung des Straßenbaumbestandes<br />

Ziel 1.3: Freiraumorientierte Siedlungsentwicklung für die dauerhafte Bereitstellung<br />

klimatischer Ausgleichsflächen und Hochwasserretentionsflächen umsetzen<br />

Eine städtebauliche Entwicklung, die einerseits auf die Erhaltung und Schaffung von Freiräumen<br />

und anderseits auf die Verdichtung der Siedlungsbereiche abzielt, schafft die Voraussetzungen für<br />

die dauerhafte Bereitstellung ökologischer Leistungen im Siedlungsbereich. Vielfältige, engmaschige<br />

verteilte und vernetzte Freiräume in den Siedlungsbereichen ermöglichen die Verbreitung stadtregionaler<br />

Kaltluftflüsse und die Bereitstellung bioklimatischer Ausgleichsräume zur Abpufferung<br />

des künftig sich noch verstärkenden Wärmeinseleffekts. Städtische Freiraumsysteme orientieren<br />

sich auch an den Fließgewässern und stellen im Hochwasserfall Retentionsräume zur schadensarmen<br />

Zwischenspeicherung und Ableitung von Hochwasser bereit. Bestehende innerstädtische Freiräume<br />

sind zu erhalten, mit randstädtischen Freiräumen zu vernetzen und insbesondere in städtischen<br />

Überwärmungsgebieten durch neue Freiräume, v. a. durch die Integration begrünter Brachflächen,<br />

dauerhaft zu ergänzen. Die Entwicklung gesamtstädtischer Freiraumsysteme erfordert<br />

maßstabs- und damit ebenenübergreifendes Handeln: Eine optimale Ausgestaltung und Vernetzung<br />

beginnt bei der Entwicklung stadtregionaler Freiraumbeziehungen und erfordert gleichzeitig Augenmerk<br />

für die Ausgestaltung einzelner Freiräume im innerstädtischen Bereich.<br />

Maßnahme 1.3.1: Bedarfe für die Entwicklung städtischer Freiraumsysteme zur Verbesserung<br />

der mikroklimatischen Situation ermitteln<br />

Insbesondere in Siedlungsbereichen, die bisher über eine aus mikroklimatischer<br />

Sicht unzureichende Grünausstattung verfügen, gilt es das Freiraumangebot<br />

zu verbessern. Grundlage dafür bieten Daten zu klimasensitiven Bereichen<br />

in den Siedlungsgebieten und Klimafunktionskarten (siehe Maßnahme<br />

1.5.1). Im Rahmen der Landschaftsplanung oder Umweltberichtserstattung<br />

sollte zusätzlich das temperaturwirksame Grünvolumen ermittelt werden, um<br />

die Potenziale und Defizite des Freiraumsystems für die Klimaregulierung zu<br />

erkennen. Darauf aufbauend können im Rahmen der Landschafts- und Flächennutzungsplanung<br />

Ziele und Maßnahmen zur Weiterentwicklung des Freiraumsystems<br />

formuliert werden. Dabei soll auf die Erreichbarkeit und Nutz-<br />

<strong>REGKLAM</strong> - Entwicklung und Erprobung eines Integrierten Regionalen Klimaanpassungsprogramms für die<br />

Modellregion Dresden, Förderkennzeichen: 01 LR 0802, www.regklam.de

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