IRKAP Langfassung - REGKLAM
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ENTWURF Integriertes Regionales Klimaanpassungsprogramm für die Modellregion Dresden Version 1.7<br />
Teil II /6. Schutz der menschlichen Gesundheit<br />
genutzt werden, um auf angepasste Verhaltensweisen zur Waldbrandverhinderung<br />
einerseits sowie im Falle eines Waldbrandes in direkter Siedlungsnähe<br />
hinzuweisen. Multiplikatoren könnten hier die freiwilligen Feuerwehren sein.<br />
Maßnahme 6.3.2: Hitzefrühwarnsystem nutzen und Informationen gezielt weiterleiten<br />
Der Deutsche Wetterdienst (DWD) informiert mittels eines Hitzewarnsystems<br />
bereits auf Bundesländer- und Landkreisebene. Diese Frühwarnvorhersagen<br />
über bevorstehende Hitzeperioden sollten auch in der Region noch effizienter<br />
genutzt werden. Erhalten die entsprechenden Gesundheitsbehörden der<br />
Kommunen und Gemeinden eine Hitzewarnung, kann diese Information per E-<br />
Mail und Fax an alle weiteren Gesundheits-, Bildungs- und Betreuungseinrichtungen<br />
sowie niedergelassene Ärzte in der Region weitergeleitet werden. Dies<br />
ist in eingeschränkter Form bereits jetzt der Fall. Zusätzlich sollte das Gesundheitsamt<br />
eine weitere Verbreitung der Informationen über lokale/regionale<br />
Radio- und Fernsehsender veranlassen. Als Ergänzung zu den<br />
Hitzewarnungen sind dabei ebenfalls konkrete und praktische Verhaltenshinweise<br />
(z. B. ausreichende Flüssigkeitszufuhr, Vermeiden der Mittagshitze, regelmäßige<br />
Kühlung) zu kommunizieren. Um alte und hochbetagte alleinlebende<br />
Menschen erreichen zu können, ist zudem die Einrichtung eines Freiwilligendienstes<br />
(z. B. über Vereine, Kirchen) zu diskutieren, der diese Bevölkerungsgruppe<br />
bei extremer Hitze in ihrem Wohnumfeld aufsucht, sofern diese<br />
nicht ohnehin bereits durch ambulantes Pflegepersonal erreicht werden.<br />
Ziel 6.4: Vulnerable Personengruppen vor vektorbasierten Infektionskrankheiten schützen<br />
Eine Änderung der (mikro-)klimatischen Umweltbedingungen kann eine Veränderung der Verbreitung<br />
und Übertragungsdynamik von Vektoren verursachen. Milde Wintertemperaturen und wärmere<br />
Sommer fördern derzeit beispielsweise eine Zunahme der zeckenübertragenen Frühsommer-<br />
Meningoenzephalitis (FSME) und der Lyme-Borreliose. Die Ausbreitung anderer Infektionskrankheiten<br />
wie z. B. Malaria oder Dengue-Fieber wird in Deutschland als potentielle zukünftige Gesundheitsgefahr<br />
diskutiert. Insofern besteht die Notwendigkeit, die Bevölkerung über aktuelle Risiken<br />
(z. B. durch Zecken) zeitnah zu informieren (prioritäres Ziel), perspektivisch auf mögliche weitere<br />
zukünftige Risiken (z. B. durch die Ausbreitung von Tigermücke und Sandfliege) hinzuweisen und<br />
ein verlässliches Monitoringsystem für Vektoren und assoziierte Infektionskrankheiten einzurichten.<br />
Maßnahme 6.4.1: Aufklärungsmaßnahmen der Bevölkerung zum Schutz vor Zecken<br />
durchführen<br />
Die ermittelten Zeckenrisikogebiete sollten gut ersichtlich auch als solche<br />
ausgewiesen werden, indem beispielsweise Zeckenwarnschilder in den entsprechenden<br />
Erholungsgebieten bzw. Grünräumen der Region aufgestellt werden.<br />
Ergänzend sind Informationsmaterialen an zentralen Aufenthaltspunkten<br />
in Erholungsgebieten auszulegen (z. B. in Cafés/Gaststätten, Rastplätzen, Kiosken,<br />
Touristeninformationsstellen) und ebenfalls auf entsprechenden Internetseiten<br />
zu veröffentlichen (z. B. in den Tourismusportalen der Region). Im<br />
Rahmen dieser Aufklärung sollten zum einen entsprechende verhaltenspräventive<br />
Hinweise (z. B. Tragen geschlossener Kleidung, Insektenschutz) und<br />
zum anderen die Erkennungsmerkmale von Zecken kommuniziert werden.<br />
Zielgruppenspezifische Informationen für vulnerable Berufsgruppen wie Land-<br />
und Forstarbeiter können z. B. Verbände oder die Berufsgenossenschaften<br />
vermitteln. Darüber hinaus sollten Ärzte (v. a. Allgemeinmediziner und Dermatologen)<br />
z. B. im Rahmen von Fortbildungen bezüglich der typischen<br />
Krankheitsbilder einer Borreliose- oder FSME-Infektion, aber auch hinsichtlich<br />
zukünftig zu erwartender Infektionskrankheiten, sensibilisiert werden. Das<br />
bedeutet auch Personen zu motivieren, medizinisch-technologische Interventionen<br />
wie Impfungen in Anspruch zu nehmen.<br />
Maßnahme 6.4.2: Ganzheitliches Vektormonitoringsystem zum Schutz der Bevölkerung<br />
vor zeckenübertragenen Erkrankungen entwickeln<br />
Monitoring-Systeme und Surveillance stellen die wesentliche Basis zur Situationsbeurteilung<br />
und damit einen Kernbereich der Gesundheitsförderung und -<br />
politik dar. Beide Systeme können beispielsweise zur Überwachung der<br />
<strong>REGKLAM</strong> - Entwicklung und Erprobung eines Integrierten Regionalen Klimaanpassungsprogramms für die<br />
Modellregion Dresden, Förderkennzeichen: 01 LR 0802, www.regklam.de<br />
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