IRKAP Langfassung - REGKLAM
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ENTWURF Integriertes Regionales Klimaanpassungsprogramm für die Modellregion Dresden Version 1.7<br />
Teil II /2. Wasserhaushalt und Wasserwirtschaft<br />
Im ruralen Raum soll eine gebietsangepasste Art der land- und forstwirtschaftlichen<br />
Nutzung sowie der Schutz vorhandener bzw. die Wiederherstellung<br />
naturfern verbauter, trockengefallener oder devastierter Feuchtgebiete<br />
(z. B. Quellgebiete, Moore, Sümpfe, Fluss- und Bachauen, Teiche, Wälder auf<br />
nassen Standorten) einen gebietstypischen Wasserhaushalt im Einzugsgebiet<br />
sicherstellen. Gerade im ländlichen Raum sollen schnelle oberirdische Abflusskomponenten<br />
vermindert und dadurch die Hochwassergefahren aus kleinen<br />
Einzugsgebieten reduziert werden. Die Maßnahmen werden im Kapitel II.3<br />
„Land- und Forstwirtschaft“ sowie Kap. II.5 „Naturschutz“ beschrieben.<br />
Maßnahme 2.1.3: Verbesserung der Rückhaltepotentiale von Fließgewässern und deren<br />
Vorländern<br />
Entlang der Fließgewässer werden im urbanen und ruralen Raum in Abstimmung<br />
mit den lokalen Landnutzern Nutzungsformen gewählt, die eine wiederkehrende<br />
Überflutung ermöglichen und den Rückhalt von Wasser begünstigen.<br />
Natürliche und naturnahe Gewässer mit gewässertypischem Bewuchs und Auenbereichen<br />
„bremsen“ den Abfluss und bewirken damit die sogenannte Fließretention<br />
im Gewässer bei Hochwasserereignissen geringer Jährlichkeit. Insbesondere<br />
im urbanen – aber durchaus auch im ruralen – Raum müssen die<br />
Gewässer dafür ausreichend Raum erhalten. Die Maßnahmen werden im Kapitel<br />
II.1 „Städtebau“ sowie im Ziel 2.5 (Sichern einer guten hydromorphologischen<br />
Ausprägung aller Fließgewässer zur Stärkung ihrer Resilienz gegenüber<br />
extremen klimatischen Bedingungen (Dürre, Hochwasser)), Ziel 2.7 (Verminderung<br />
der stofflichen Belastung der Oberflächengewässer um ein hohes<br />
Selbstreinigungspotenzial auch bei extremen klimatischen Bedingungen (Dürre,<br />
Hochwasser) aufrechtzuerhalten, insbesondere Maßnahme 2.7.2 Freihaltung<br />
bzw. angepasste Landnutzung von Gewässerrandstreifen) und Ziel 2.X<br />
Hochwasserrisikomanagement (ausstehendes Kapitel, Entscheidung darüber<br />
IÖR) beschrieben.<br />
Maßnahme 2.1.4: Weitergehende Forschung zu Auswirkungen des Klimawandels auf<br />
den Wasserhaushalt in der Modellregion Dresden<br />
Die flächendeckende Bereitstellung belastbarer Wasserhaushaltsdaten für die<br />
Modellregion Dresden ist Voraussetzung für die Empfehlung von Bewirtschaftungsmaßnahmen<br />
und für die Formulierung von Anpassungsstrategien an den<br />
Klimawandel. Der Freistaat Sachsen sollte die erfolgreichen Forschungs- und<br />
Entwicklungsvorhaben zum Aufbau komplexer Wasserhaushaltsmodelle zur<br />
Beurteilung der Entwicklung von Menge und Beschaffenheit von Grund- und<br />
Oberflächenwasser fortführen (z. B. KliWES, Auswertung und Darstellung der<br />
Zusammenhänge zwischen Klima- und Wassertemperaturdaten in Oberflächengewässern).<br />
Ziel 2.2: Anpassung der Bewirtschaftungsvorgaben für Gewässerökosysteme an die klimabedingten<br />
Herausforderungen für Oberflächengewässer und Grundwasser<br />
Die Bewirtschaftung von Oberflächengewässern wird europaweit durch die Vorgaben der EG-WRRL<br />
dominiert. Verschiedene Strategiepapiere der EU-Komission zur Umsetzung der EG-WRRL wirken<br />
bereits auf eine Integration der Auswirkungen des Klimawandels in die verschiedenen Instrumente<br />
der WRRL (Bestandsaufnahme, Maßnahmenprogramme und Bewirtschaftungspläne) für die laufenden<br />
und künftigen Planungszyklen hin (z. B. Weißbuch zur Anpassung an den Klimawandel der<br />
Europäischen Kommission 2009, CIS Guidance document No 24. River Basin Management Planning<br />
in a changing climate 2009 der Europäischen Gemeinschaft).<br />
Für die anstehenden Aktualisierungen der Maßnahmenprogramme und Bewirtschaftungspläne im<br />
Jahr 2015 und die Fortschreibung der Bestandsaufnahme 2013 sollten bereits ausgewählte Aspekte<br />
Eingang finden, die im folgenden Bewirtschaftungszyklus noch verstärkt werden (z. B. qualitative<br />
Beschreibung der projizierten Auswirkungen der klimatischen Entwicklung, die mit Hilfe von Modellergebnissen<br />
und Monitoringprogrammen quantitativ untersetzt werden).<br />
Darüber hinaus sollte auch die Bewirtschaftung der „kleinen“ Gewässersysteme an den Klimawandel<br />
angepasst werden, die aufgrund ihrer geringen Einzugsgebiete von kleiner 10 km² bzw. einer<br />
Fläche von kleiner 50 ha bei Standgewässern nicht von den Berichtssystemen der EG-WRRL erfasst<br />
werden. Diese sind von den Auswirkungen des Klimawandels besonders betroffen.<br />
<strong>REGKLAM</strong> - Entwicklung und Erprobung eines Integrierten Regionalen Klimaanpassungsprogramms für die<br />
Modellregion Dresden, Förderkennzeichen: 01 LR 0802, www.regklam.de<br />
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