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IRKAP Langfassung - REGKLAM

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ENTWURF Integriertes Regionales Klimaanpassungsprogramm für die Modellregion Dresden Version 1.7<br />

Teil II /3. Land- und Forstwirtschaft<br />

Maßnahme 3.8.2: Veränderung des Sortenspektrums<br />

Bei steigenden Temperaturen werden zukünftig mittel-langfristig temperaturbedürftige<br />

Rebsorten, v.a. rote Rebsorten, eine nennenswerte Anbauwürdigkeit<br />

erreichen können. Im Gegensatz dazu kann es durch veränderte Temperaturen<br />

bei den etablierten Rebsorten, wie z.B. dem Müller-Thurgau durch<br />

Verschiebungen in den Säure und Zucker Gehalten zu einer veränderten<br />

Weincharakteristik kommen, die nicht mehr der gebietstypischen Charakteristik<br />

entspricht. Durch den Anbau mehrerer Sorten, die sich in Wuchs- und<br />

Abreifeverhalten unterscheiden, können Winzer das Anbaurisiko weiterhin gezielt<br />

vermindern. Die mittelfristige Anpassung des Rebsortenspektrums in der<br />

Weinbauregion des Regklam-Gebietes ist daher eine sinnvolle Anpassungsmaßnahme<br />

an den Klimawandel. Es ist jedoch auch darauf hinzuweisen, dass<br />

sich derzeit schon über 50 verschiedene Rebsorten in der Weinbauregion<br />

Sachsen im Anbau befinden (Tränkner 2012, Stand 2011) und daher Anpassungspotenzial<br />

und –erfahrungen bestehen und weiterentwickelt werden und<br />

werden müssen.<br />

Maßnahme 3.8.3: Erosionsschutz im Weinbau<br />

Zum Erosionsschutz im Weinbau wird den Winzern kurz- bis mittelfristig eine<br />

dauerhafte Begrünung oder Mulchbedeckung der Zwischenbereiche der Rebstöcke<br />

empfohlen. Bei flachgründigen Steillagen wird jedoch oft der Wasserbedarf<br />

dieser Begrünung in Konkurrenz zu den Reben als Problem gesehen.<br />

Ziel 3.9: Durch Risikoanalysen besser auf den Klimawandel vorbereitet sein<br />

Der Klimawandel stellt die Landwirtschaft in der Region vor eine Vielzahl von Herausforderungen,<br />

die sowohl Probleme aufwerfen, als auch Chancen bieten können. Für eine sinnvolle Anpassungsstrategie<br />

sowohl auf Betriebsebene als auch auf regionaler Ebene ist daher eine umfassende Risikoanalyse<br />

notwendig, die bestehende und mögliche zukünftige Betroffenheiten aufzeigt, die sich<br />

zukünftig ggf. ergebenden Risiken analysiert und die notwendigen Anpassungsmaßnahmen erarbeitet<br />

und so zu einer steigenden Robustheit der Systeme unter veränderten Randbedingungen beiträgt.<br />

Maßnahme 3.9.1: Risikoanalyse auf Betriebsebene<br />

Oberste Priorität kommt dabei betrieblichen Anpassungsmöglichkeiten zu. Ergänzend<br />

können marktbezogene Maßnahmen des Risikomanagements in Frage<br />

kommen, wie langfristige Abnahmeverträge, Warenterminkontrakte und<br />

auch privatwirtschaftliche Versicherungslösungen.<br />

Die Risikoanalyse sollte kurz- bis mittelfristig durch Landwirte, Winzer sowie<br />

Obst- und Gemüseanbauern, mit Unterstützung durch Wissenschaftler, Experten<br />

des LfULG, ggf. spezialisierter Ingenierbüros etc., erfolgen und dabei mindestens<br />

die folgenden Schritte enthalten:<br />

1. Analyse des Ist-Zustands: Betriebscharakteristik, Lage, Anbaustruktur/verfahren,<br />

Technikausstattung etc.<br />

2. Analyse des Ausmaßes und der Betroffenheiten möglicher zukünftiger<br />

Klimaveränderungen/-wirkungen<br />

3. Analyse der möglichen Anpassungsmaßnahmen, deren Umsetzbarkeit,<br />

Gegenüberstellung möglicher Aufwendungen, zeitlicher Horizont<br />

4. Entscheidung des Umsetzungsumfangs, möglicher Änderungen oder<br />

Versicherungslösungen, zeitlicher Horizont<br />

<strong>REGKLAM</strong> - Entwicklung und Erprobung eines Integrierten Regionalen Klimaanpassungsprogramms für die<br />

Modellregion Dresden, Förderkennzeichen: 01 LR 0802, www.regklam.de<br />

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