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Broschüre "Kernfusion" - KIT - PL FUSION

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tes, das Forschungszentrum Karlsruhe<br />

zusammen mit mehreren europäischen<br />

Partnerorganisationen (FOM<br />

Rijnhuizen, Niederlande und CRPP<br />

Lausanne, Schweiz) durchführt (siehe<br />

Abb. 3).<br />

Wichtige Aspekte sind hierbei die<br />

thermomechanische und neutronische<br />

Analyse. Die Quantifizierung des<br />

Strömungseffektes der Neutronen<br />

entlang der Mikrowellen-Hohlleiterstrukturen<br />

liefert die Entscheidungskriterien<br />

über einen möglichen Verzicht<br />

auf eine aufwändige und stark<br />

Verlust-behaftete gewinkelte Strahlführung<br />

(„dog-leg“-Struktur), insbesondere<br />

bei der „Remote Steering“-<br />

Anordnung. Neutronikrechnungen<br />

zeigen, dass eine solche gewinkelte<br />

Strahlführung nicht notwendig ist.<br />

Die beengten Strahlführungswege im<br />

Einkoppelstutzen („Port Plug“) stellen<br />

besondere Designherausforderungen<br />

dar. So müssen möglichst<br />

geringe Wandstärken der tragenden<br />

Strukturen tolerierbare Auslenkungen<br />

des Plugs (max. 30 Millimeter) unter<br />

den elektromagnetischen Belastungen,<br />

die bei Plasmazusammenbrüchen<br />

auftreten, sicherstellen. Gleichzeitig<br />

muss die Struktur auf eine einfache<br />

Zerlegbarkeit optimiert werden,<br />

da bereits im anfänglichen<br />

Reaktorbetrieb die Komponenten<br />

aktiviert und mit Beryllium kontaminiert<br />

werden und somit in den „Heißen<br />

Zellen“ fernbedient getestet und<br />

repariert werden müssen. Parallel zu<br />

den aktuellen Auslegungsarbeiten<br />

wurden erste experimentelle Tests für<br />

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Abb. 3:<br />

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Querschnitt durch die tragende Struktur<br />

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für das Mikrowelleneinspeisesystem in der<br />

oberen Port-Ebene von ITER. Die Mikrowellenstrahlführung zeigt die Anordnung<br />

eines „Remote-Steering“ Systems mit 8 quadratischen Wellenleitern bei einem<br />

Satz von plasmanahen festen Spiegeleinheiten.<br />

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die Mikrowellen-Strahlführungssysteme<br />

unter ITER relevanten Bedingungen<br />

durchgeführt, für die vom<br />

Forschungszentrum die Hochleistungsfenster<br />

und der Teststand mit einem<br />

Hochleistungsgyrotron bei 170 Gigahertz<br />

bereitgestellt und betrieben<br />

wurden.<br />

Optimierung des Tokamakbetriebes<br />

durch geregelte<br />

Mikrowellen-Deposition<br />

Dauerbetrieb eines Tokamaks ist nur<br />

durch die Erzeugung eines Plasmastroms<br />

ohne Transformator möglich,<br />

z. B. durch Plasmastromtrieb<br />

mittels eingestrahlter Mikrowellen:<br />

„Electron-Cyclotron Current Drive<br />

(ECCD)“. Mikrowellen können jedoch<br />

auch strom- bzw. druckgetriebenen<br />

Instabilitäten durch die gezielte<br />

Erzeugung von Strömen entgegenwirken.<br />

Durch die Kontrolle solcher<br />

Instabilitäten wird eine wesentliche<br />

Verbesserung in der Energieeinschlusszeit<br />

erwartet. Durch eine Frequenzvariation<br />

der Hochfrequenz-<br />

Welle und/oder Änderung des Einschusswinkels<br />

ist eine gezielte Absorption<br />

und damit ein gezielter<br />

Stromtrieb machbar. Eine Frequenzänderung<br />

der Gyrotronstrahlung über<br />

einen großen Frequenzbereich ist<br />

jedoch nur durch Veränderung des<br />

Gyrotron-Magnetfeldes – und damit<br />

bei supraleitenden Magnetsystemen<br />

bisher nur sehr langsam – möglich.<br />

Zur schnellen Änderung wurde am<br />

Forschungszentrum ein Hybridsystem<br />

– eine Kombination zwischen<br />

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normal leitenden und supraleitenden<br />

Spulen – entwickelt. Änderungen<br />

zwischen den einzelnen Frequenzen<br />

innerhalb einer Sekunde wurden<br />

erfolgreich durchgeführt.<br />

Zur Unterdrückung von „Neoclassical<br />

Tearing Modes“ am Tokamak<br />

ASDEX Upgrade wird ein im Frequenzbereich<br />

von 105-140 Gigahertz<br />

stufenweise durchstimmbares Gyrotron<br />

mit einem Doppelscheibenfenster aus<br />

Diamant und vorgespanntem Kollektor<br />

zur Energierückgewinnung in Zusammenarbeit<br />

mit der Industrie entwickelt<br />

und hergestellt. Untersuchungen<br />

zur geeigneten Wahl einer Elektronenkanone<br />

und eines quasi-optischen<br />

Modenwandlers für das Gyrotron<br />

begleiten die industrielle Fertigung.<br />

Diamantfenster mit größerem<br />

Durchmesser (120-140 Millimeter)<br />

erlauben die Entwicklung eines breitbandigen<br />

Brewsterfensters. Eine derartige<br />

Materialentwicklung wird in<br />

Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer-Institut<br />

für Angewandte Festkörperforschung<br />

(FhG-IAF) in Freiburg<br />

und der Fa. Element Six in<br />

Ascot/GB verfolgt.

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