Broschüre "Kernfusion" - KIT - PL FUSION
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nen. Wesentlich für den Betrieb von<br />
Wendelstein 7-X sind der nicht durch<br />
die Stöße der Plasmateilchen bestimmte,<br />
sondern turbulente bzw.<br />
anomale Plasmatransport und die<br />
Eigenschaften der Plasmarandschicht,<br />
in der ein Inseldivertor den Teilchenund<br />
Energieflusses kontrollieren soll<br />
(siehe Abb. 31). Entsprechend beschäftigt<br />
sich die aktuelle Forschung<br />
auch mit der Entwicklung stellaratorspezifischer<br />
Theorien des turbulenten<br />
Transports und der Plasmarandschicht.<br />
Abb. 31:<br />
Berechneter Schnitt durch das Magnetfeld eines<br />
Stellarators. Gezeigt sind die Durchstoßpunkte der mag-<br />
netischen Feldlinien in einer Symmetrieebene des Feldes.<br />
Die Feldlinien bilden in weiten Bereichen geschlossene<br />
Feldflächen aus – die Voraussetzung für den Einschluss<br />
des Plasmas. Dieser Einschlussbereich ist von fünf so<br />
genannten „Inseln“ umgeben, welche die Wechsel-<br />
wirkungszone zwischen Plasma und Gefäßwänden vom<br />
heißen Plasmakern isolieren. (Grafik: IPP)<br />
Darüber hinaus trägt der Bereich zur<br />
Fortentwicklung des Stellaratorkonzepts<br />
im allgemeinen bei.<br />
Zu den aktuellen Forschungsthemen<br />
gehören die Weiterentwicklung der<br />
Rechenverfahren für Gleichgewicht<br />
und Spulen, eines dreidimensionalen<br />
magnetohydrodynamischen Stabilitätscodes<br />
für leitende, das Plasma<br />
einschließende Wände oder die Entwicklung<br />
eines dreidimensionalen<br />
Codes für Turbulenz am Plasmarand.<br />
7.1.6. Sozio-ökonomische Forschungen<br />
In diesem Jahrhundert wird sich die<br />
Energieversorgung grundlegend ändern:<br />
An die Stelle der heute vorwiegend<br />
genutzten fossilen Brennstoffe<br />
werden zunehmend neue Energiequellen<br />
treten wie Erneuerbare und<br />
Fusion. Die Eigenschaften der Fusion<br />
im Vergleich zu anderen Energietechniken<br />
werden im Rahmen der SERF-<br />
Aktivitäten (Socio-Economic Research<br />
on Fusion) des Europäischen<br />
Fusionsprogramms analysiert, an<br />
denen das IPP beteiligt ist. Hier analysiert<br />
das Büro für Energie- und<br />
Systemstudien die langfristige Entwicklung<br />
von Energiesystemen und<br />
deren Auswirkungen auf Mensch,<br />
Gesellschaft und Umwelt (Ergebnisse<br />
siehe Seite 45 und folgende).<br />
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