Broschüre "Kernfusion" - KIT - PL FUSION
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2.4. Der magnetische Einschluss<br />
100 Millionen Grad heiße Plasma-<br />
Materie muss man gut isolieren, damit<br />
sie nicht abkühlt und damit sie<br />
keinen Schaden anrichtet. Dabei ist<br />
von Vorteil, dass Plasmen aus elektrisch<br />
geladenen Partikeln bestehen:<br />
Sie lassen sich nämlich durch Magnetfelder<br />
beeinflussen bzw. ablenken.<br />
Konkret erfahren geladene Teilchen<br />
eine Kraft senkrecht zum Magnetfeld<br />
und senkrecht zu ihrer momentanen<br />
Bewegungsrichtung. Während Plas-<br />
Bild 8:<br />
Grundprinzip des<br />
magnetischen<br />
Einschlusses.<br />
(Grafik: FZJ)<br />
mateilchen sich ohne Magnetfeld ungeordnet<br />
und regellos in alle Richtungen<br />
– auch zerstörerisch auf die<br />
umgebenden Wände zu – bewegen,<br />
führt bereits das Anlegen eines einfachen<br />
homogenen Magnetfelds dazu,<br />
dass die Plasmateilchen auf Spiralbahnen<br />
um die Magnetfeldlinien herum<br />
gezwungen werden. Damit ist<br />
ihre Bewegung fast nur noch parallel<br />
zum Magnetfeld möglich; senkrecht<br />
dazu ist sie sehr stark behindert und<br />
die Wand des Experimentgefäßes<br />
kann nur noch sehr schwer erreicht<br />
werden – nämlich nur durch Zusammenstöße<br />
der Teilchen untereinander,<br />
die dadurch abgelenkt werden, eine<br />
andere Richtung einschlagen und<br />
quasi von einer Magnetfeldlinie zur<br />
anderen springen. Ein unsichtbarer<br />
Magnetfeldkäfig führt in Folge zu einem<br />
Einschluss des Plasmas und zu<br />
einer Minimierung des Plasma-<br />
Wand-Kontakts, siehe Abb. 8.<br />
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