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Broschüre "Kernfusion" - KIT - PL FUSION

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ist das „Verbesserte H-Regime“: Im<br />

Jahr 1997 fanden Wissenschaftler an<br />

ASDEX Upgrade heraus, dass sich<br />

durch spezielle Formung des Stromprofils<br />

ein Zustand mit nochmals verbesserten<br />

Energieeinschluss- und<br />

Stabilitätseigenschaften erreichen<br />

lässt. Entsprechend fand der neue<br />

Plasmazustand großes Interesse: Je<br />

höher man den Energieinhalt des<br />

Plasmas und damit die Fusionsausbeute<br />

treiben kann, desto kleiner<br />

und damit kostengünstiger wird ein<br />

späteres Kraftwerk.<br />

Ein stabiler Plasmazustand mit nochmals<br />

verbesserter Wärmeisolation<br />

lässt sich durch den Aufbau so<br />

genannter interner Transportbarrieren<br />

realisieren. Dabei wird das H-Regime<br />

– dessen gute Werte durch eine<br />

Transportbarriere am Plasmarand her-<br />

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vorgerufen werden – mit verbessertem<br />

Einschluss in inneren Plasmabereichen<br />

kombiniert, in denen die<br />

Wärmeisolation durch das Ausbilden<br />

einer Plasmaströmung stark verbessert<br />

ist. Um eine interne Barriere aufzubauen,<br />

gibt man dem im Plasma<br />

fließenden Strom – der einen Teil des<br />

magnetischen Käfigs aufbaut – ein<br />

optimiertes Profil. Während sich normalerweise<br />

die Stromstärke im heißen<br />

Plasmazentrum zuspitzt, wird<br />

nun ein flacheres Stromprofil eingestellt.<br />

Das veränderte Stromprofil ist<br />

Ursache für die Transportbarriere und<br />

soll durch äußeren Stromtrieb über<br />

die gesamte Entladung erhalten werden.<br />

ASDEX Upgrade konnte 1998 zum<br />

ersten Mal zeigen, dass interne<br />

Transportbarrieren gleichzeitig in<br />

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den Profilen der Ionen- und der<br />

Elektronentemperatur erreicht werden<br />

können (Abb. 6). In diesem günstigen<br />

Plasmazustand steigt die Wärmeisolation<br />

nochmals um 30 Prozent.<br />

Solche Ergebnisse dienen direkt der<br />

Konzeptverbesserung des Tokamaks:<br />

Für Fusionsanlagen vom Typ Tokamak<br />

ist es nämlich im Hinblick auf<br />

ein künftiges Kraftwerk wichtig, die<br />

Anlagen vom Puls- zum Dauerbetrieb<br />

zu bringen. Dazu muss der Plasmastrom<br />

von außen getrieben werden<br />

und nicht mehr über den nur pulsweise<br />

arbeitenden Transformator: So<br />

wurde in den Entladungen mit verbessertem<br />

H-Regime der Strom nur<br />

noch zu 50 Prozent per Transformator<br />

erzeugt; 15 Prozent trieb die<br />

Neutralteilchenheizung und 35 Prozent<br />

trug ein mit dem Plasmadruck<br />

verbundener Strom bei, der Bootstrap-Strom.<br />

Auf die beiden letzteren<br />

setzt man bei allen Versuchen, den<br />

Tokamak dauerbetriebsfähig zu machen.<br />

Wie sich dies mit anderen<br />

Erfordernissen – Stabilität, Verunreinigungskontrolle<br />

und Energieabfuhr<br />

– vereinen lässt, ist einer der Arbeitsschwerpunkte<br />

von ASDEX Upgrade.<br />

Abb. 6:<br />

Profile der Ionen- und Elektronentemperatur<br />

in ASDEX Upgrade über dem Plasmaradius. Im<br />

Bereich der internen Transportbarriere (blaues<br />

Feld) werden die Profile deutlich steiler, so<br />

dass hohe Zentraltemperaturen erreicht<br />

werden. (Grafik: IPP)<br />

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