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Broschüre "Kernfusion" - KIT - PL FUSION

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74<br />

Mit Wendelstein 7-AS, der ersten<br />

Anlage dieser neuen Generation,<br />

wurden diese Rechnungen einem<br />

ersten experimentellen Test unterworfen.<br />

Die Anlage war von 1988 bis<br />

2002 in Garching in Betrieb. Von bisherigen<br />

Stellaratoren, wie sie seit<br />

Ende der 50er Jahre untersucht werden,<br />

unterschied sie sich durch ein<br />

verbessertes Magnetfeld, das ein<br />

Plasmagleichgewicht bei höherem<br />

Druck und eine höhere Dichtigkeit<br />

des magnetischen Käfigs besitzt. Ihre<br />

45 bizarr geformten Spulen erprobten<br />

erstmals auch den technisch neuartigen<br />

Aufbau des Magnetsystems aus<br />

Einzelspulen (siehe Abb. 11, S. 73).<br />

In seinen rund 60.000 Entladungen<br />

(Abb. 12) konnte Wendelstein 7-<br />

AS die erwarteten Vorzüge<br />

zeigen: Das berechnete Magnetfeld<br />

ließ sich von den<br />

neuartigen Spulen mit<br />

der nötigen Genauigkeit<br />

erzeugen. Der Betrieb<br />

ohne Nettostrom<br />

im Plasma wurde demonstriert<br />

– entsprechend<br />

ausgelegt sind<br />

Stellaratoren für den<br />

Dauerbetrieb geeignet.<br />

Die zu Grunde gelegten<br />

Optimierungsprinzipien<br />

hat Wendelstein 7-AS bestätigt<br />

und dabei alle Stellarator-Rekorde<br />

in seiner Größenklasse<br />

gebrochen. 1992 war es sogar<br />

gelungen, das bei den Tokamaks so<br />

erfolgreiche H-Regime, einen Plasmazustand<br />

mit besonders guten Ein-<br />

Abb. 12:<br />

Blick in das Wendelstein-Plasma.<br />

(Foto: IPP)<br />

schlusseigenschaften, zu beobachten<br />

– erstmals in einem Stellarator.<br />

Die vollständig optimierte Anlage<br />

Wendelstein 7-X in Greifswald soll<br />

nun die Kraftwerkstauglichkeit der<br />

neuen Stellaratoren demonstrieren.<br />

Damit wird Wendelstein 7-X für die<br />

Stellarator-Linie zu einem Schlüsselexperiment:<br />

Das optimierte Magnetfeld<br />

von Wendelstein 7-X sollte die<br />

Schwierigkeiten früherer Konzepte<br />

überwinden; die Qualität von Plasmagleichgewicht<br />

und -einschluss sollte<br />

der eines Tokamak ebenbürtig sein.<br />

Abb. 13:<br />

Die Spulenanordnung von Wendel-<br />

stein 7-X: Der fünffach-periodische<br />

Spulenkranz aus 50 nichtebenen und<br />

20 ebenen Magnetspulen (beide blau)<br />

ist in einem gemeinsamen Kryostaten<br />

angeordnet, wo sie mit flüssigem Helium<br />

auf Supraleitungstemperaturen von vier<br />

Kelvin abgekühlt werden.<br />

Die innere Wand des Kryostaten (grün) ist<br />

gleichzeitig die Wand des Plasmagefäßes.<br />

Stutzen (grün) zum Anschluss von Mess-<br />

geräten, Heizungen und Vakuumpumpen<br />

führen – thermisch isoliert – durch den<br />

kalten Spulenbereich. (Grafik: IPP)

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