Broschüre "Kernfusion" - KIT - PL FUSION
Broschüre "Kernfusion" - KIT - PL FUSION
Broschüre "Kernfusion" - KIT - PL FUSION
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
Entwicklung von Kühlkonzepten<br />
für den Helium-gekühlten<br />
Divertor<br />
Die abzuführende Wärmelast beträgt<br />
etwa 10 bis 15 Megawatt pro Quadratmeter<br />
für Versuchsreaktoren der<br />
Generation nach ITER und die erste<br />
Generation kommerzieller Fusionskraftwerke.<br />
Da dieser Wert bisherige<br />
technische Anforderungen übersteigt,<br />
sind konventionelle Kühlkonzepte,<br />
zum Beispiel einfache Kühlkanäle<br />
auf der Rückseite der Prallplatten,<br />
nicht geeignet. Vielmehr ist ein völlig<br />
neuer Aufbau des Kühlsystems erforderlich.<br />
Die wesentlichen Anforderungen<br />
sind:<br />
• eine Aufteilung der Prallplatten in<br />
einzelne Module, um die thermischen<br />
Spannungen zu reduzieren<br />
und das Kühlmittel über möglichst<br />
kurze Wege zu transportieren,<br />
• Reduzierung der Strecke, über die<br />
die Wärme im Divertor weitergeleitet<br />
werden muss, um das Kühlmittel<br />
möglichst dicht an die thermisch<br />
belastete Oberfläche der Prallplatten<br />
heranzuführen,<br />
• Verbesserung des Wärmeübergangs<br />
zum Kühlmittel, entweder durch eine<br />
Erhöhung der Strömungsgeschwindigkeit<br />
und/oder durch eine Vergrößerung<br />
der Kontaktfläche,<br />
• gleichzeitig ist der energetische<br />
Aufwand für die Kühlmittelpumpen<br />
möglichst klein zu halten ist, um<br />
mehr Energie für die Stromgewinnung<br />
bereit zu stellen und somit den<br />
Wirkungsgrad der Gesamtanlage zu<br />
erhöhen.<br />
Abb. 17:<br />
Schnitt durch eine 3D CAD-Darstellung einer<br />
Gruppe von Kühlfingern (hier für das Prallstrahlkühlungsverfahren).<br />
Maße in Millimeter.<br />
(Grafik: FZK)<br />
Zurzeit werden in Europa Konzepte<br />
entwickelt, um diesen Anforderungen<br />
zu genügen. Um mit der hohen Wärmelast<br />
fertig zu werden, entwickelt<br />
das Forschungszentrum Karlsruhe<br />
ein modulares Divertorkonzept: Die<br />
Prallplatte wird in Wolframziegel<br />
aufgeteilt, darunter befindet sich jeweils<br />
ein Kühlfinger. Je neun Finger<br />
werden zu einer Gruppe zusammengefasst.<br />
Abb. 17 zeigt einen Schnitt<br />
durch solch eine Gruppe.<br />
125