Broschüre "Kernfusion" - KIT - PL FUSION
Broschüre "Kernfusion" - KIT - PL FUSION
Broschüre "Kernfusion" - KIT - PL FUSION
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
Zur Prüfung der Betriebseigenschaften<br />
werden alle Spulen nach der Fertigstellung<br />
nach Saclay in Frankreich<br />
zu einer Testanlage der CEA transportiert<br />
und bei Tieftemperatur geprüft.<br />
Die erste nichtebene Spule wurde<br />
hier im Juni 2003 getestet.<br />
Wendelstein 7-X wird als stationär<br />
betreibbares Experiment ausgelegt.<br />
Ein wichtiges Thema ist daher die<br />
Plasma-Wand-Wechselwirkung und<br />
die Entwicklung eines Stellarator-<br />
Divertors. Dabei besitzt die optimierte<br />
magnetische Konfiguration – ähnlich<br />
wie der Vorgänger Wendelstein<br />
7-AS – Eigenschaften eines „natürlichen“<br />
Divertors: Eng begrenzte magnetische<br />
Flussbündel – die magnetischen<br />
Inseln – winden sich um das<br />
Einschlussgebiet und laufen in Richtung<br />
der Gefäßwand. Über Diffusionsvorgänge<br />
dringen Teilchen und<br />
Energie in diese Flussbündel und<br />
strömen parallel zum Magnetfeld dieses<br />
„Inseldivertors“ auf die fern vom<br />
heißen Plasmazentrum angebrachte<br />
Prallflächen, wo die geladenen Teilchen<br />
neutralisiert und von Vakuumpumpen<br />
entfernt werden.<br />
Die Plasmaheizung im Dauerbetrieb<br />
übernehmen Mikrowellen einer Frequenz<br />
von 140 Gigahertz und einer<br />
Leistung von 10 Megawatt. Sie werden<br />
in speziellen Senderöhren, so<br />
genannten Gyrotrons, erzeugt, über<br />
Metallspiegel umgelenkt und in das<br />
Plasma fokussiert, wo sie bevorzugt<br />
die Elektronen aufheizen. Die Plasmaionen<br />
werden mit Radiowellen<br />
einer Leistung von 4 Megawatt<br />
weiter aufgeheizt. Durch bis zu 20<br />
Megawatt Neutralteilcheninjektion –<br />
den Einschuss von energiereichen<br />
Wasserstoffatomen – können Temperatur<br />
und Dichte des Plasmas weiter<br />
erhöht werden.<br />
Abb. 17:<br />
Die erste nicht-ebene Magnetspule wurde<br />
2003 nach Greifswald geliefert. Eingehängt in<br />
ein bewegliches Gestell (gelb) wird sie über<br />
das Plasmagefäß gefädelt. (Foto: IPP)<br />
77