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Broschüre "Kernfusion" - KIT - PL FUSION

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3. Technologie für das<br />

Fusionskraftwerk<br />

3.1. Plasmaheizung und Stromtrieb<br />

Plasmaheizung, Stromtrieb und Profilkontrolle<br />

sind Schlüsseltechnologien<br />

für ein Fusionskraftwerk. Beim<br />

Betrieb des Kraftwerks wird das<br />

Plasma im Wesentlichen durch die<br />

bei der Fusion entstehenden Heliumkerne<br />

geheizt, die ihre Energie durch<br />

Stöße mit den Elektronen und Ionen<br />

an das Plasma abgeben. Zum Starten<br />

der Reaktion muss das Plasma jedoch<br />

durch externe Energiezufuhr auf die<br />

Betriebstemperatur von etwa 100<br />

Millionen Grad aufgeheizt werden. In<br />

Abb. 1 sind die Heizmethoden skizziert,<br />

die in experimentellen Anlagen<br />

eingesetzt und für zukünftige Fusionskraftwerke<br />

vorgesehen sind. Im<br />

Folgenden sollen sie näher beschrieben<br />

werden.<br />

3.1.1. Die Stromheizung<br />

In einem Tokamak wird durch einen<br />

Transformator mit zeitlich veränderlichem<br />

Fluss ein Strom im Plasma<br />

induziert (siehe Kapitel 2.4.1), der<br />

auf zweifache Art genutzt wird: Zum<br />

einen trägt das erzeugte Poloidalfeld<br />

zum Plasmaeinschluss bei, zum anderen<br />

wird das Plasma aufgrund seines<br />

elektrischen Widerstandes aufgeheizt.<br />

Bei höheren Temperaturen<br />

sinkt jedoch der Widerstand im Plasma<br />

ab, bei etwa 15 Millionen Grad ist<br />

er praktisch Null. Daher reicht diese<br />

Stromheizung allein bei weitem nicht<br />

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Abb. 1: Plasma-Heizverfahren beim Tokamak (Grafik: FZJ)<br />

aus, um die zur Zündung notwendigen<br />

Temperaturen zu erzielen. Zur weiteren<br />

Heizung sind zusätzliche Heizverfahren<br />

notwendig.<br />

Zur Erzeugung des Plasmastromes ist<br />

eine zeitliche Veränderung des primär-seitigen<br />

Stromes, d.h. des Stromes<br />

in der Transformatorspule, erforderlich.<br />

Bei Erreichen des magnetischen<br />

Maximalwertes kann der<br />

Transformator den Plasmastrom nicht<br />

mehr aufrechterhalten, er wird zurück-<br />

und erneut wieder hochgefah-<br />

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ren. Daher kann ein Tokamak zunächst<br />

mit reiner Stromheizung nur<br />

gepulst betrieben werden. Für den<br />

stationären Betrieb eines Tokamaks<br />

müssen andere Techniken zur Erzeugung<br />

des Plasmastroms, der so genannte<br />

nicht induktive Stromtrieb,<br />

genutzt werden.<br />

Im Stellarator dagegen ist kein Plasmastrom<br />

nötig und die Stromheizung<br />

daher nicht anwendbar, so dass andere<br />

Heizsysteme herangezogen werden<br />

müssen.<br />

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