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Analyse des menschlichen Fehlverhaltens in Gefahrensituationen

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5.7 Zusammenfassende Überlegungen zur Verhaltensanalyse<br />

Im 5. Kapitel standen die Verhaltensprofile im Mittelpunkt, die sich <strong>in</strong> Gefahren-,<br />

Risiko-, Bedrohungs- und dysfunktionalen Stress- sowie traumatisierenden Situationen<br />

ergeben. Grundlagen dazu bildeten vorwiegend Film- und Videoaufzeichnungen<br />

<strong>in</strong> Orig<strong>in</strong>alszenarien. An manchen Stellen wurden auch Erlebnisberichte<br />

und Aussagen von Probanden herangezogen.<br />

Die Unterscheidung <strong>des</strong> Themenblockes wurde nach e<strong>in</strong>em Kriterienraster vorgenommen,<br />

das sowohl beobachtbare Differenzierungen zuließ als auch e<strong>in</strong>er Zuordnungsvorschrift<br />

folgen konnte, die sich an psychophysiologischen Strukturen und<br />

Operationen <strong>des</strong> Menschen ausrichtete. Dadurch war es möglich, die angetroffenen<br />

Verhaltensprofile <strong>in</strong> den e<strong>in</strong>zelnen Situationen mit Erklärungsansätzen zu versehen.<br />

Das konnte aufgrund der neuartigen Fragestellung <strong>in</strong> diesem Forschungsprojekt<br />

nur e<strong>in</strong> erster Schritt se<strong>in</strong>.<br />

Die Ergebnisse liefern über die e<strong>in</strong>zelnen Situationen menschlicher Krisen und<br />

lebensbedrohlicher Bedrängnisse e<strong>in</strong> umfassen<strong>des</strong> und unterschiedliches Bild. Die<br />

Individualität <strong>des</strong> e<strong>in</strong>zelnen betroffenen Menschen gab den Ergebnissen ihr<br />

jeweils eigenes Gepräge. Das zeigen vor allem die Teilzusammenfassungen und<br />

Konsequenzen <strong>in</strong> den e<strong>in</strong>zelnen thematischen Untergliederungen. Daher sollen<br />

diese hier nicht noch e<strong>in</strong>mal wiederholt werden. Vielmehr kommt es darauf an,<br />

besonders auf den Szenario-Kontext h<strong>in</strong>zuweisen, der besagt, dass z.B. dysfunktionale<br />

Stressprofile ke<strong>in</strong>eswegs mit Bedrohungsprofilen identisch s<strong>in</strong>d. Ebenso<br />

s<strong>in</strong>d Risikoprofile und Gefahrenverhalten vone<strong>in</strong>ander zu differenzieren. Sie<br />

haben ihre unterschiedlichen Generierungsareale und dadurch auch ihre unterscheidbaren<br />

Beanspruchungsmuster sowie Handhabungsregeln oder gar Gesetzmäßigkeiten.<br />

Dies hat daher direkte Auswirkungen auf die darauf auszurichtenden<br />

präventiven Maßnahmen. Sie werden im Maßnahmenkatalog für die <strong>in</strong>dividuelle<br />

Existenzsicherung gegenüber Risiken, Bedrohungen und Distress besonders deutlich.<br />

Das gesamte Untersuchungsfeld stellt e<strong>in</strong>e erste Sicht dar, mit der es möglich wurde,<br />

die Menschen <strong>in</strong> extremen und außergewöhnlichen Situationen zu beschreiben,<br />

zu analysieren, zu klassifizieren und mögliche Erklärungen für ihre Verhaltensbesonderheiten<br />

zu f<strong>in</strong>den. Dieser erste Versuch sollte durch weitere<br />

Forschungsaktivitäten differenziert werden. Das wird <strong>in</strong> den kommenden Jahren<br />

eher möglich se<strong>in</strong>, zumal durch die Fortschritte <strong>in</strong> der Aufnahmetechnik und der<br />

Datenerfassung weniger aufwendige Verfahren zu erwarten s<strong>in</strong>d.<br />

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