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Analyse des menschlichen Fehlverhaltens in Gefahrensituationen

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versorgung sowie beim falschen Wählen von Telefonnummern. Allerd<strong>in</strong>gs<br />

s<strong>in</strong>d die Schwankungen nur über rund 10 Schläge/m<strong>in</strong>. Es ergab sich aber im<br />

Nachgespräch, dass doch e<strong>in</strong>e hohe Unruhe vorherrschte.<br />

Zwischen den Zeitmarkierungen 181 und 211 liegt e<strong>in</strong>e massive HF-Reaktion.<br />

Der Anstieg liegt bei etwas mehr als 10 Schlägen/m<strong>in</strong> über e<strong>in</strong>ige M<strong>in</strong>uten.<br />

Anlass war die Verletzung von Feuerwehrleuten und e<strong>in</strong> Toter unter den Helfern.<br />

Auffallend ist noch der HF-Gipfel um die Zeitmarke 271. Hier werden<br />

massive Hungergefühle angegeben. Das war die Tageszeit nach Mitternacht.<br />

(6.) Zusammenfassung der Aussagen über die Herzfrequenz<br />

Durch die <strong>in</strong>tensive Nachbereitung der Nachtübung war es möglich, die Auffälligkeiten<br />

<strong>in</strong>nerhalb der HF über e<strong>in</strong>zelne Phasen <strong>in</strong> ihren evozierenden<br />

Komponenten zu ermitteln. Dadurch ergaben sich Zuordnungen, aus denen zu<br />

entnehmen ist, dass zwar HF-Veränderungen bei Zusatzbelastungen nachweisbar<br />

s<strong>in</strong>d, diese aber spezifischen <strong>in</strong>dividuellen Bed<strong>in</strong>gungen unterworfen<br />

s<strong>in</strong>d. So gab es Pbn, die mit starken HF-Zunahmen reagierten, während andere<br />

wiederum auf gleiche Belastungen kaum ansprachen. Beispiele für solche<br />

Reaktionen s<strong>in</strong>d der S2 bei der Verletzung von zwei Feuerwehrmännern und<br />

der FaBeSDi ebenfalls bei der Verletzung von Feuerwehrmännern und bei der<br />

Meldung über e<strong>in</strong>en Toten. Die Reaktionen s<strong>in</strong>d offensichtlich massiver, wenn<br />

es sich um die Verletzung von Menschen oder um den Tod von nahe stehenden<br />

Menschen handelt. Andernteils gibt es wiederum Situationen, auf die kaum<br />

reagiert wird. Das Beispiel dazu ist der S3. Er machte e<strong>in</strong>en sehr rout<strong>in</strong>ierten<br />

E<strong>in</strong>druck. Im Nachgespräch zeigte es sich, dass er die e<strong>in</strong>zelnen Lagen und<br />

Belastungsphasen ständig unter Kontrolle hatte. Die Arbeitshypothese wurde<br />

durch die Untersuchungen zur HF bestätigt. E<strong>in</strong>zelne Belastungsarten wurden<br />

<strong>in</strong> ihrer HF-Wirkung aufgezeigt.<br />

7.3.1.4 Die elektroenzephalographischen Messungen<br />

(1.) Das Untersuchungsverfahren<br />

In dieser Nachtübung wurde zum ersten Male mit e<strong>in</strong>er Technischen E<strong>in</strong>satzleitung<br />

e<strong>in</strong>e EEG-Untersuchung durchgeführt. Bisher war es aufgrund messtechnischer<br />

Schwierigkeiten nicht möglich, EEG-<strong>Analyse</strong>n während langzeitiger<br />

Belastungen dieser Art vorzunehmen.<br />

Die Fragestellung richtet sich auf die zerebralen Belastungen während der<br />

Ausführung spezieller Aufgaben im TEL (Abb. 56). Im Mittelpunkt stand die<br />

Frage, <strong>in</strong>wieweit durch die evozierenden Aufgabenstellungen als Zusatzbelastungen<br />

Distress ausgelöst werden kann. Zur Beantwortung dieser Frage wurde<br />

das CATEEM-Verfahren benutzt, das bereits unter 7.2 (4.) beschrieben<br />

wurde. Da es vom messtechnischen Aufwand und den anfallenden Messdaten<br />

her gesehen <strong>in</strong> diesem Forschungsprojekt nicht möglich war, von jedem Pbn<br />

die zentralnervösen Aktivitäten zu messen, wurde auf drei Pbn e<strong>in</strong>gegrenzt.<br />

Galt es doch, durch diese Untersuchung überhaupt erst e<strong>in</strong>mal die Frage zu<br />

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