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Analyse des menschlichen Fehlverhaltens in Gefahrensituationen

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2.) Helfen und Retten unter massiven Bedrohungse<strong>in</strong>wirkungen durch Störgruppen<br />

mit unterschiedlichen Zielvorstellungen (z.B. Terroristen, Gewalttäter<br />

u.ä.).<br />

Der zweite Ausbildungsschwerpunkt wurde bisher noch nicht erkannt. Rettungse<strong>in</strong>sätze,<br />

<strong>in</strong> denen zusätzliche Bedrohungen auftreten, führten daher zur Verunsicherung<br />

der E<strong>in</strong>satzkräfte bis zur Hilflosigkeit. Umdenken der für die Ausbildung<br />

verantwortlichen Entscheidungsträger ist hier notwendig.<br />

8.4.2 Ziele und Maßnahmen<br />

Menschliches Fehlverhalten <strong>in</strong> <strong>Gefahrensituationen</strong> sowie E<strong>in</strong>satzfehler unter<br />

hohen Belastungen und Bedrohungen bilden die Raster für die nachfolgenden Vorschläge<br />

zur Ausbildung von E<strong>in</strong>satzkräften. Dabei werden nur solche Ausbildungsziele<br />

und Inhalte aufgeführt, die für die gewonnenen E<strong>in</strong>satzprofile verwendbar<br />

s<strong>in</strong>d. Auszugehen ist von e<strong>in</strong>em soliden Grundlagenwissen und der<br />

rout<strong>in</strong>ierten Beherrschung <strong>des</strong> handwerklichen Rüstzeuges. Demgemäß geht es <strong>in</strong><br />

den Vorschlägen nur noch um spezielle Zielverhalten. Diese sehen folgendermaßen<br />

aus:<br />

(1.) Ressourcensparender Umgang mit dem eigenen Informationshaushalt<br />

Damit ist ausgedrückt, dass sämtliche perzeptiven, kognitiven und aktionalen<br />

Fertigkeiten der E<strong>in</strong>satzkräfte derart ausgebildet und tra<strong>in</strong>iert se<strong>in</strong> müssen,<br />

dass bei ihrem Ablauf nur noch wenig Informationsressourcen verbraucht<br />

werden. Je rout<strong>in</strong>ierter Verfahren und E<strong>in</strong>satzmaßnahmen beherrscht werden,<br />

umso weniger Aufwand ist dafür erforderlich. Die Restkapazität <strong>des</strong> Informationshaushaltes<br />

steht dann für zusätzliche Aufgaben bereit. Dies können<br />

Beobachtungen der Menschen am E<strong>in</strong>satzort se<strong>in</strong>, Verarbeitung schreckliche<br />

Situationen mit verstümmelten Menschen und anderweitige Aufgaben.<br />

(2.) Das Belastungsniveau<br />

Das Belastungsniveau muss <strong>in</strong> den Übungen höher liegen als es <strong>in</strong> den realen<br />

E<strong>in</strong>sätzen zu erwarten ist. Die e<strong>in</strong>satznahe Ausbildung ist mit hoher<br />

Belastung gleichzusetzen. Diese Belastung soll zwei Zielrichtungen umfassen,<br />

und zwar die Ausbildung für extreme psychophysische Belastungen<br />

und die Ausbildung für außergewöhnliche Situationen. Während extreme<br />

Belastungen durch ständige Anforderungen und Sonderaufgaben (z.B. Schlafund<br />

Nahrungsentzug) zu erreichen s<strong>in</strong>d, umfassen die außergewöhnlichen<br />

Situationen spezielle Vorbereitungen für den Umgang mit traumatisierenden<br />

Ereignissen. Zu denken ist dabei an den Umgang mit verstümmelten Menschen<br />

und ähnliche Situationen. Sie stellen <strong>in</strong>direkte Bedrohungen dar, die<br />

von den E<strong>in</strong>satzkräften psychisch zu verarbeiten s<strong>in</strong>d. Dazu müssen die geeigneten<br />

mentalen Techniken bereitgestellt werden.<br />

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