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Analyse des menschlichen Fehlverhaltens in Gefahrensituationen

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ke<strong>in</strong>e Bedrohungsaktivierung <strong>in</strong> Gang br<strong>in</strong>gt. Diese kognitive Bewertungsoperation<br />

wird noch ausführlicher zu betrachten se<strong>in</strong> (vgl. Kap. 5.3.4).<br />

Bedrohung wird <strong>in</strong> aktuellen Situationen durch Information generiert. Diese<br />

kodiert spezifische Emotionsmuster. Die e<strong>in</strong>zelnen Bedrohungsprofile s<strong>in</strong>d<br />

durch ihre Bedrohungs<strong>in</strong>halte und durch ihre Bedrohungs<strong>in</strong>tensität zu unterscheiden.<br />

Die angegebene Klassifizierung der Bedrohungsprofile ist von grundsätzlicher<br />

Bedeutung für das Fehlverhalten von Menschen <strong>in</strong> Gefahren- bzw. Bedrohungssituationen.<br />

So antwortet das Individuum je nach Bedrohungsart mit alternativer<br />

Gegenwehr oder mit Intensivierung der Gegenstruktur. Der erste Fall unterliegt<br />

kognitiven und axiologischen Operationen, die je nach Komplexitätsgrad der<br />

Bedrohungssituation metakognitiv gesteuert werden, der zweite Fall unterliegt<br />

e<strong>in</strong>er emotionalen Progression, durch die vehemente Aggressionen ausgelöst werden<br />

können.<br />

Daher lässt sich auch folgende Differenzierung <strong>in</strong> der Klassifikation der Bedrohungsprofile<br />

vornehmen:<br />

(1.) kognitiv-axiologische Bedrohungsstrategie,<br />

(2.) emotional-progressive Bedrohungsstrategie.<br />

Die Strategien unter (1.) s<strong>in</strong>d als taktisch, abwägend, überlegt, sondiert, selektiert<br />

u.ä. zu bezeichnen, die unter (2.) zu verstehenden Strategien s<strong>in</strong>d als eskalierend,<br />

unüberlegt, bl<strong>in</strong>dwütend, enthemmt, u.ä. zu charakterisieren.<br />

In beiden psychozerebralen Grundoperationen <strong>des</strong> Bedrohungsprofils dom<strong>in</strong>ieren<br />

verschiedene Gehirnareale sowie E<strong>in</strong>stellungs- und Erfahrungsmuster <strong>des</strong> Individuums.<br />

Sie s<strong>in</strong>d bei dem empirischen Anteil dieses Berichtes zu beachten.<br />

5.3.4 Klassifikation der Bedrohungsreviere<br />

5.3.4.1 Die Informationsareale<br />

Inzwischen wurde deutlich, dass Bedrohungsprofile dadurch entstehen, dass e<strong>in</strong>e<br />

bestimmte Situation vom Individuum als Bee<strong>in</strong>trächtigung für die physische und<br />

psychische Gesundheit gilt. Ausschlaggebend ist der Grad der Bewertung. Zu<br />

er<strong>in</strong>nern ist hier noch e<strong>in</strong>mal daran, dass dabei auch Angst und Furcht e<strong>in</strong>e ausschlaggebende<br />

Rolle spielen. Ebenso ist die Risikobewertung mitbeteiligt. E<strong>in</strong>e<br />

Gefahr, die als solche nicht erkannt wird, stellt subjektiv ke<strong>in</strong> Risiko dar, sie löst<br />

auch ke<strong>in</strong> Bedrohungsprofil aus. Angst und Furcht stellen sich ebenfalls nicht e<strong>in</strong>.<br />

Bestrebungen <strong>in</strong> den Wirkungszusammenhängen, die aus den genannten Faktoren<br />

und Bef<strong>in</strong>dlichkeiten gebildet s<strong>in</strong>d, e<strong>in</strong>zelne Funktionsbereiche festzulegen, ergaben<br />

nach den bisherigen Ausführungen explikative Zuordnungen und E<strong>in</strong>grenzungen.<br />

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