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Analyse des menschlichen Fehlverhaltens in Gefahrensituationen

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(7.) Aufstand am 17. Juni1953 <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong>, Schüsse <strong>in</strong> die davonrennende<br />

Menge;<br />

(8.) Selbstverbrennung mit To<strong>des</strong>kampf;<br />

(9.) Hochhausbrand mit Selbstrettungsversuchen der bedrohten Menschen;<br />

(10.) Stadion Brüssel, Gedränge;<br />

(11.) Sprünge aus e<strong>in</strong>em brennenden Hochhaus.<br />

Zu betonen ist hier, dass es sich bei diesen Videosequenzen um orig<strong>in</strong>ale Situationen<br />

handelte. Nach den bisherigen Erfahrungen s<strong>in</strong>d Bedrohungssituationen<br />

aus z.B. Spielfilmen emotional nicht oder nur unwesentlich wirksam.<br />

Getrennt vone<strong>in</strong>ander waren die e<strong>in</strong>zelnen Sequenzen durch Überschriften,<br />

die e<strong>in</strong>e stichwortartige Funktion hatten, so z.B. H<strong>in</strong>richtung, Schüsse <strong>in</strong> die<br />

Menge. Mit der Wortwahl wurde versucht, den Inhalt der folgenden Videosequenz<br />

möglichst genau zu treffen. Diese Sequenzen s<strong>in</strong>d im Kapitel 6.5.5 als<br />

Felder gekennzeichnet.<br />

Die Expositionszeit aller Videosequenzen betrug fünfzehn M<strong>in</strong>uten. Die Darstellungszeit<br />

der e<strong>in</strong>zelnen Sequenzen war unterschiedlich. Das Videoband<br />

wurde mit e<strong>in</strong>em handelsüblichen Videorecorder abgespielt.<br />

(7.) Videoaufnahmen zur Verhaltenskontrolle<br />

Während der Expositionszeit der e<strong>in</strong>zelnen Bedrohungssequenzen wurde das<br />

Verhalten der Vpn durch e<strong>in</strong>e Videokamera registriert. Dadurch war es möglich,<br />

mimische Reaktionen auf die Bedrohungsszenen, Blickbewegungen und<br />

das Gesamtkörperverhalten zu erfassen. Vor allem mimische Antworten auf<br />

die e<strong>in</strong>zelnen Videosequenzen können als Indikatoren für emotionale Zustände<br />

angesehen werden. Der enge Zusammenhang zwischen emotionalisierenden<br />

Ereignissen <strong>in</strong> den dargebotenen Videosequenzen und psychovegetativen<br />

Reaktionen sollte damit kontrolliert werden. Ausdrucksdiagnostisch gesehen<br />

liefern hauptsächlich mimische Merkmale und Strukturveränderungen mit<br />

ihren hohen F<strong>in</strong>dewertigkeiten zuverlässige Aussagen über akute emotionale<br />

Veränderungen. Hierbei handelt es sich weitgehend um nicht kontrollfähige<br />

Verhaltensantworten <strong>des</strong> Menschen auf Ereignisse, die durch Emotionswerte<br />

stimuliert s<strong>in</strong>d. Dies gilt <strong>in</strong> begrenztem Umfange auch für das Körperverhalten.<br />

Zu denken ist an typische Schutzhaltungen, <strong>in</strong> dem die Vpn sich nach<br />

vorn neigen, also ihre Körperoberfläche verkle<strong>in</strong>ern oder auf dem Stuhl h<strong>in</strong><br />

und her rutschen, um <strong>in</strong>nere Unruhe abzufangen oder zu kompensieren. Aufschlussreich<br />

ist auch die Gestik. Die Hand- und Armbewegungen s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> diesem<br />

Zusammenhang <strong>in</strong>teressant. Sie drücken viel Symbolik aus und dokumentieren<br />

je nach ihrer Stellung zum Rumpf typische Schutzhaltungen,<br />

Haltungen <strong>des</strong> Sichaufgebens, der Resignation, <strong>des</strong> Schreckens und der<br />

Abwendung.<br />

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