13.02.2013 Aufrufe

Analyse des menschlichen Fehlverhaltens in Gefahrensituationen

Analyse des menschlichen Fehlverhaltens in Gefahrensituationen

Analyse des menschlichen Fehlverhaltens in Gefahrensituationen

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

– Das Gehörte und Gesehene muss verstanden werden.<br />

– Das Gehörte und Gesehene kann mit eigenen Worten wiedergegeben werden.<br />

– Das Gehörte und Gesehene kann <strong>in</strong> praktisches Verhalten umgesetzt werden.<br />

Diese vier Schritte zur praktischen Anwendung s<strong>in</strong>d notwendig. Sie lassen<br />

erkennen, dass es e<strong>in</strong> langer Weg ist, bis das vermittelte Verhalten auch tatsächlich<br />

umgesetzt werden kann. Dieser lange Lernprozess ist der Grund, weshalb<br />

die kurzfristigen Lernprozesse bei der Gefahrenabwehr nicht praktikabel s<strong>in</strong>d.<br />

Der Weg zur Handhabbarkeit der Sicherheitsstrategien ist oftmals sehr lang und<br />

zeit<strong>in</strong>tensiv. Das ist auch e<strong>in</strong> Hauptgrund dafür, dass die oftmals recht k<strong>in</strong>dgemäß<br />

und <strong>in</strong>tensiv e<strong>in</strong>geübten Verhaltensregeln bei Erdbeben selbst <strong>in</strong> Kalifornien<br />

nicht oder nicht optimal funktionieren. Der Satz „You can survive if you<br />

know what to do“ (American Red Cross, 1992, 3) kennzeichnet die zweckmäßige<br />

Zielvorgabe, muss aber im E<strong>in</strong>satz umgesetzt werden.<br />

(5.) Debrief<strong>in</strong>g:<br />

Debrief<strong>in</strong>g wurde lange Zeit vernachlässigt, gew<strong>in</strong>nt aber <strong>in</strong>zwischen Konturen.<br />

Es wird geschätzt, dass etwa 20-30 % der Menschen nach e<strong>in</strong>er Katastrophe<br />

e<strong>in</strong> Desaster-Syndrom entwickeln. Die Symptome dafür zeigen sich bereits<br />

während <strong>des</strong> Katastrophenverlaufes oder unmittelbar danach. Folgende Merkmale<br />

zeigen sich bei den Betroffenen:<br />

– Benommenheit<br />

– Fassungslosigkeit<br />

– akute sensorische Deprivation<br />

– Apathie<br />

– Passivität<br />

– zielloses Umherirren.<br />

Die Betroffenen gruppieren sich nochmals b<strong>in</strong>nenspezifisch <strong>in</strong> folgender<br />

Weise:<br />

– 20 % zeigen unangemessenes Verhalten (z.B. Panik, hysterische Reaktionen,<br />

übergroße und lähmende Angst);<br />

– 60 % reagieren „normal“ im katastrophenbezogenen S<strong>in</strong>ne. Sie s<strong>in</strong>d benommen,<br />

fassungslos, verwirrt, haben vorübergehend e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>geschränkte<br />

241

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!