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Analyse des menschlichen Fehlverhaltens in Gefahrensituationen

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hungs- und kulturunabhängig s<strong>in</strong>d (Levenson 1990). Sie s<strong>in</strong>d z.T. von überlebensstrategischer<br />

Bedeutung für das Individuum und daher <strong>in</strong> den unterschiedlichen<br />

Kulturkreisen psychovegetativ nachweisbar.<br />

(4.) Die Hauttemperatur<br />

Nach den bisherigen Aussagen über die EDA besteht e<strong>in</strong>e enge Beziehung<br />

zwischen ihr und der Hauttemperatur (HT). Daher wurde sie als Parameter <strong>in</strong><br />

die Untersuchungen e<strong>in</strong>bezogen. Die HT ist ebenfalls an die psychovegetativen<br />

Regelsysteme gebunden, die bereits im Zusammenhang mit der EDA<br />

beschrieben wurden.<br />

138<br />

Die Regelungen der HT, der EDA und der Herzfrequenz s<strong>in</strong>d mite<strong>in</strong>ander<br />

vermascht. Ebenso spielt der Blutdruck bei der HT e<strong>in</strong>e wesentliche Rolle im<br />

Zusammenwirken beider Funktionskreise.<br />

Die Thermoregulation wurde bisher vorwiegend auf ihr Adaptionsleistungen<br />

näher untersucht. Die Temperaturregelung stimmt über Kalt- und Warmsensoren<br />

die Kern- und Hauttemperaturen aufe<strong>in</strong>ander ab. Je nach Außentemperatur<br />

wird durch Wärmeabgabe die Temperatur <strong>des</strong> Menschen reguliert. Oftmals<br />

bleibt die Körperkerntemperatur relativ konstant, während sich die HT stark<br />

ändern kann. Psychovegetative Zustandsänderungen wirken sich auf die HT<br />

<strong>in</strong> unterschiedlicher Weise aus. Die Regelung der HT bewegt sich zwischen<br />

den Hautreaktionen der Vasokonstriktion und der Vasodilatation. Die HT<br />

schwankt zwischen 26 und 34 Grad. Sie ist von der Umgebungstemperatur<br />

abhängig.<br />

Die Hautdurchblutung wird vorwiegend von noradrenergen sympathischen<br />

Nerven gesteuert. Die Zunahme der Sympathikusaktivitäten bewirkt Vasokonstriktion,<br />

die Abnahme Vasodilatation. Das thermoregulatorische Schwitzen<br />

wird durch chol<strong>in</strong>erge sympathische Nervenfasern geregelt. Davon ist das<br />

psychisch bed<strong>in</strong>gte Schwitzen zu unterscheiden. Es tritt bei e<strong>in</strong>er starken und<br />

<strong>in</strong> der Regel bedrohlichen Situation auf. So gibt es auch <strong>in</strong>teraktive Stimulationen<br />

zwischen dem Hypothalamus und den Temperaturänderungen der<br />

Haut. Sie werden von thermoresponsiven Neuronen gesichert. Für die Änderungen<br />

der Hauttemperatur ist daher der Hypothalamus von ausschlaggebender<br />

Tragweite. Schwitzaktivitäten und HT stehen demzufolge <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em engen<br />

Wirkungszusammenhang.<br />

Auf die hypothalamischen Areale, die für thermoregulative Funktionen verantwortlich<br />

s<strong>in</strong>d, übt auch die Amygdala e<strong>in</strong>e Kontrollfunktion aus. Dies gilt<br />

ebenso für den Hippocampus. Die aus der Umgebung e<strong>in</strong>strömende visuelle<br />

oder auditive Information löst über die genannten psychozerebralen Operationen<br />

Temperaturaktivitäten aus. Sie bestehen offensichtlich dar<strong>in</strong>, dass bei<br />

e<strong>in</strong>er akuten Bedrohung die HT steigt, wenn sich der Bedrohte <strong>in</strong>ternal zur<br />

Wehr setzt. Die HT kühlt ab, wenn er <strong>in</strong>ternal auf dem Rückzug ist und sich<br />

aufgibt. Die folgende Experimentalsituation soll zeigen, ob sich dieser Prozess<br />

bestätigt.

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