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Analyse des menschlichen Fehlverhaltens in Gefahrensituationen

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8.4.3 Anforderungsprofile<br />

Die Ausbildungsansprüche für E<strong>in</strong>satzkräfte wurden <strong>in</strong> diesem Abschnitt deutlich.<br />

Abgesehen vom bisherigen Qualifikationsprofil, das sich <strong>in</strong> den meisten E<strong>in</strong>sätzen<br />

bewährt hat, s<strong>in</strong>d darüber h<strong>in</strong>aus weitere Ausbildungsziele anzustreben, <strong>in</strong> denen der<br />

Mensch mit se<strong>in</strong>en Verhaltensbesonderheiten <strong>in</strong> <strong>Gefahrensituationen</strong> im Mittelpunkt<br />

steht. So s<strong>in</strong>d die umfangreichen Erfahrungswerte der E<strong>in</strong>satzkräfte zu nutzen und für<br />

die Ausbildung zu formulieren. Zusätzlich s<strong>in</strong>d die <strong>in</strong> diesem Bericht vorgestellten<br />

Ausbildungsmaßnahmen <strong>in</strong> die zukünftige Ausbildung e<strong>in</strong>zubr<strong>in</strong>gen. Sie wurden <strong>in</strong><br />

diesem Kapitel formuliert. Je nach E<strong>in</strong>satzauftrag müssen e<strong>in</strong>satzspezifische Module<br />

dazu berücksichtigt werden. Dabei ist aber davon auszugehen, dass der Mensch se<strong>in</strong>e<br />

<strong>in</strong>ternen Gesetzmäßigkeiten und Verhaltensbesonderheiten von E<strong>in</strong>satzort zu E<strong>in</strong>satzort<br />

und von Bedrohungsart zu Bedrohungsart nicht wesentlich ändern wird.<br />

Variabel s<strong>in</strong>d dagegen die Bewertungen der Bedrohungsprofile. Hochwasser z.B.<br />

wird von Menschen, die <strong>in</strong> hochwasserbedrohten Gebieten leben, anders bewertet als<br />

von Menschen, die e<strong>in</strong>e Hochwasserkatastrophe zum ersten Male <strong>in</strong> ihrem Leben<br />

mitmachen. Das ist im E<strong>in</strong>satzgebiet zu berücksichtigen. Die Folgen der Bewertungsskala<br />

reichen hier z.B. von Hektik bis Gelassenheit. Die Verlaufsformen der<br />

Hochstressfunktionen s<strong>in</strong>d sich ähnlich bis gleich, nur mit dem Unterschied, dass die<br />

Gelassenen später als die Hektischen reagieren. Das ist von den E<strong>in</strong>satzkräften je<br />

nach Lage mit den jeweils abgestuften Maßnahmen zu beantworten.<br />

Unerlässliche Anforderungsprofile für die Ausbildung der E<strong>in</strong>satzkräfte s<strong>in</strong>d folgendermaßen<br />

zu formulieren:<br />

(1.) <strong>in</strong>formationshygienischer Umgang mit den eigenen Ressourcen zur Informationsverarbeitung;<br />

(2.) Sensibilisierung für die eigenen Belastungsgrenzen und vor allem für drohende<br />

Überlastungen;<br />

(3.) optimaler Umgang mit Hochstress und den dazu notwendigen Verhaltensmaßnahmen,<br />

um e<strong>in</strong> Eskalieren <strong>des</strong> Verhaltens zu verh<strong>in</strong>dern;<br />

(4.) umfassende Kenntnisse und Fertigkeiten über das für E<strong>in</strong>sätze notwendige<br />

handwerkliche Verhalten, e<strong>in</strong>wandfreie Beherrschung <strong>des</strong> E<strong>in</strong>satzhandwerkes;<br />

(5.) Bewertungs- und Entscheidungstra<strong>in</strong><strong>in</strong>g unter hohen Belastungen;<br />

(6.) Perzeptionstra<strong>in</strong><strong>in</strong>g unter hohen Informationsbelastungen und <strong>in</strong> komplexen<br />

Lagen;<br />

(7.) Akzeptanz- und Motivationsausbildung für die sich ständig ändernden E<strong>in</strong>satzszenarien;<br />

(8.) Evidenzbetrachtungen zur E<strong>in</strong>satzphilosophie und ihrer Axiologie.<br />

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