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Analyse des menschlichen Fehlverhaltens in Gefahrensituationen

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dass Übungen Zeitphasen-Verschiebungen hervorrufen. Ausschlaggebend s<strong>in</strong>d<br />

aber die Schwachstellen-Ergebnisse im Zusammenhang mit den jeweiligen Aufgaben,<br />

weniger die Zeitmarken.<br />

Uhrzeit Schwachstellenanalyse<br />

11.45 � Krisenstab wird gebildet.<br />

Ke<strong>in</strong>er geht ans Telefon, obwohl dies längere Zeit läutet.<br />

12.00 � Die Lage ist noch nicht geklärt<br />

12.05 � Überlastphase bei FaBeSDi:<br />

Hubschrauber wurden an falsche Stelle geschickt, weil Telefon<strong>in</strong>formation<br />

nicht genau verstanden wurde.<br />

12.12 � FaBeSDi verwählt sich am Telefon. Wählt nicht nochmals, versucht<br />

dies erst drei M<strong>in</strong>uten später wieder.<br />

12.18 � S3 gibt Meldung an falscher Stelle ab.<br />

FaBeSDi fällt aus, holt sich ke<strong>in</strong>e Informationen mehr.<br />

12.30 � Bei FaBeSDi <strong>des</strong>organisiert die Informationsverarbeitung.<br />

12.45 � FABeSDi wählt falsch.<br />

13.00 � Die Desorganisation <strong>in</strong> der gesamten E<strong>in</strong>satzleitung nimmt zu. Es<br />

wird der Versuch unternommen, durch e<strong>in</strong>e Lagebesprechung zu<br />

reorganisieren.<br />

13.05 � FaBeBsDi reagiert auf Meldungen überhaupt nicht mehr. Es kommt<br />

zu Fehlbeurteilungen der Gefahrenschwerpunkte.<br />

13.43 � Fehlleistungen beim E<strong>in</strong>satz von E<strong>in</strong>satzwagen durch FaBeBsDi<br />

14.30 � Ke<strong>in</strong>er der TEL-Kräfte geht ans Telefon.<br />

15.20 � Allgeme<strong>in</strong>e Ermüdungsersche<strong>in</strong>ungen treten bei den meisten TEL-<br />

Kräften auf.<br />

15.30 � Falsche Reaktionen auf den Anruf e<strong>in</strong>es Vaters, der sich nach dem<br />

Zustand se<strong>in</strong>es Sohnes erkundigen wollte. Der Anrufer wird abgewimmelt.<br />

15.40 � Das TEL-Verhalten ist als apathisch zu bezeichnen<br />

17.12 � Die Reaktion auf die C-Lage ist sehr schleppend<br />

18.00 � Zunahme unkontrollierten Verhaltens bei fast sämtlichen TEL-Kräften<br />

aufgrund der gefährlichen und nicht zu überschauenden C-Lage<br />

Gesamtbetrachtung<br />

Mit zunehmender Informationsdichte und Gefahrenentwicklung wird auf die e<strong>in</strong>laufenden<br />

Meldungen immer langsamer reagiert. Bei akuten Überlastphasen werden<br />

Meldungen e<strong>in</strong>fach weggesteckt, d.h. sie verschw<strong>in</strong>den. Außerdem s<strong>in</strong>kt der<br />

Überblick. Doppelarbeit nahm zu, d.h. es fehlte an <strong>in</strong>ternen Absprachen zwischen<br />

den e<strong>in</strong>zelnen Akteuren <strong>in</strong> der TEL. Durch die Belastungszunahme und bei fortschreitender<br />

Nacht wurden immer mehr e<strong>in</strong>zelne Meldungen falsch bewertet.<br />

Lückenhaft wurde allmählich auch die Lagee<strong>in</strong>weisung beim Nachrücken von<br />

Ersatzkräften. Außerdem wird über wichtige Entscheidungen nicht vorher abstimmend<br />

gesprochen. Lagebesprechungen werden kaum abgehalten. Darunter leidet<br />

die Koord<strong>in</strong>ation der Informationswege.<br />

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